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Modulhandbuch ab WS 2020/21

Modul PF4120-KP10

Geriatrische und palliative Pflege (GePfl)

Dauer:


2 Semester
Angebotsturnus:


Jedes Sommersemester
Leistungspunkte:


10
Studiengang, Fachgebiet und Fachsemester:
  • Bachelor Pflege 2020 (Wahlpflicht), Evidenzbasierte Pflegepraxis, 6. und 7. Fachsemester
Lehrveranstaltungen:
  • PF4120-S: Palliativversorgung und palliative Pflege (Seminar, 1 SWS)
  • PF4120-Ü: Geriatrische und palliative Pflege (Übung, 2 SWS)
  • PF4120-V: Pflege älterer Menschen mit chronischen und multiplen Erkrankungen (Vorlesung, 2 SWS)
Workload:
  • 30 Stunden Selbststudium
  • 195 Stunden Integrierte Praxisstunden
  • 75 Stunden Präsenzstudium
Lehrinhalte:
  • Modelle des Alterns (Physiologie, Psychologie, Soziologie, Pflegewissenschaft u.a.)
  • Pflegerelevante Probleme bei häufig vorkommenden chronischen Erkrankungen im Alter (v.a. kardiovaskuläre Erkrankungen, onkologische Erkrankungen, dermatologische Erkrankungen, neurologische und psychiatrische Erkrankungen): krankheitsspezifische Ursachen/Begründungen, pflegerisches Assessment, gemeinsame Zielstzung mit Betroffenen, evidenzbasierte Patienteninformation und gemeinsame Entscheidungsfindung, pflegerische Interventionen und Maßnahmen im Rahmen der pflegerischen Mitwirkung bei medizinischer Diagnostik und Therapie, Parameter für die Evaluation individueller Verläufe
  • Theoretische Modelle und aktuelle Forschungsergebnisse zur Selbstpflege/zum Selbstmanagement bei chronischen Erkrankungen: Determinanten und Strategien
  • Geriatrisches Assessment bzw. Assessment häufiger pflegerelevanter Probleme bei älteren Menschen bezogen auf Mobilität, Kognition, Verhalten, Ernährung, Ausscheiden, Schmerzen u.a. Aspekte der Pflegebedürftigkeit: diagnostische Kriterien, Reliabilität, Validität und Anwendbarkeit der Assessmentverfahren
  • Pflegerische und multiprofessionelle Interventionen bei häufigen pflegerelevanter Probleme bei älteren Menschen bezogen auf Mobilität, Kognition, Verhalten, Ernährung, Ausscheiden, Schmerzen u.a. Aspekte der Pflegebedürftigkeit: Theorien und aktuelle evidenzbasierte Empfehlungen
  • Bedeutung und Schwerpunkte der interprofessionellen Zusammenarbeit in der Versorgung älterer Menschen mit chronischen und multiplen Erkrankungen, z. B. Polypharmazie und Vermeidung potenziell ungeeigneter Medikamente
  • KOMPIDEM: Evidenzbasierte interprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz (inkl. Kommunikationstraining mit Simulationspatientinnen/-patienten): Kognitive und nicht-kognitive Symptome, Auswirkungen auf die Kommunikationsfähigkeit, Grundsätze und Strategien der personenzentrierten Behandlung und Pflege von Menschen mit Demenz, Behandlung kognitiver und neuropsychiatrischer Symptome mit einem Fokus auf nicht medikamentöse Interventionen, Bedeutung der Kommunikation in der Behandlung und Pflege von Menschen mit Demenz, Kommunikationsstrategien, Transsektoralen, Versorgungsangebote für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen
  • Strukturen der Gesundheitsversorgung und pflegerischen Versorgung für ältere Menschen mit chronischen und multiplen Erkrankungen
  • Begriffe Palliativmedizin, Palliativversorgung, Palliativpflege und Hospiz
  • Strukturen der ambulanten und stationären palliativen Pflege und Versorgung
  • Ziele und Prinzipien der palliativen Pflege und Versorgung
  • Häufige pflegerelevante Probleme älterer pflegebedürftiger Menschen in palliativen Pflegesituationen (z.B. Schmerzen, Atemnot, reduzierter Appetit und Übelkeit, Obstipation/Diarrhoe, Ödeme, chronische Wunden): Assessment, gemeinsame Zielsetzung und Entscheidungsfindung/Priorisierung, Interventionen
  • Interprofessionelle Zusammenarbeit und Methoden der ethischen Entscheidungsfindung in der palliativen multiprofessionellen palliativen Versorgung
  • Übung (Skills training): Pflegerische Fertigkeiten bezogen auf Umgang mit verschiedenen Zugängen und Ableitungen (z. B. Port, PEG-Sonde, Stoma) und Versorgung von Menschen mit chronischen Wunden
Qualifikationsziele/Kompetenzen:
  • Wissensverbeiterung und -vertiefung: Die Studierenden können physiologische, psychologische und soziologische Modelle und Theorien des Alterns beschreiben und erklären und auf dieser Basis mögliche altersbedingte Schutzfaktoren und Risiken für die Entstehung und die individuelle Bewältigung von Pflegebedürftigkeit ableiten.
  • Wissensvertiefung: Sie können die Folgen häufig vorkommender chronischer Erkrankungen im Alter für die Entstehung von Pflegebedürftigkeit und bzw. Selbstpflegebeeinträchtigungen erläutern.
  • Wissensvertiefung: Sie können Einflussfaktoren auf und Strategien für die krankheitsbezogene Selbstpflege bei chronischen und multiplen Erkrankungen älterer Menschen auf der Basis entsprechender theoretischer Modelle und empirischer Ergebnisse erläutern und kritisch reflektieren.
  • Wissensvertiefung: Sie sind in der Lage, populationsspezifisch aktuelle evidenzbasierte Empfehlungen für pflegerische und die multiprofessionelle Versorgung älterer Menschen mit chronischen und multiplen Erkrankungen zu recherchieren sowie diese hinsichtlich der Gültigkeit und Anwendbarkeit zu beurteilen. Darüber hinaus können sie krankheitsübergreifend relevante pflegerische Assessment- und Interventionsverfahren für häufig vorkommende pflegerelevante Probleme in den Bereichen Mobilität, Kognition, Verhalten, Schmerzen, Ernährung, Ausscheidung sowie allgemeiner pflegerischer Unterstützungsbedarf nennen, erklären und problemspezifisch kritisch reflektiert auswählen.
  • Wissensverbreiterung/-vertiefung: Sie können die Begriffe Palliativversorgung, palliative Pflege und Palliativmedizin definieren, Gemeinsamkeiten identifizieren und Unterschiede benennen.
  • Wissensverbreiterung/-vertiefung: Sie können häufige in palliativen Versorgungssituationen auftretende bzw. vorherrschende körperliche, psychische, soziale und spirituelle Bedürfnisse der Betroffenen und deren Familien benennen und erläutern, ebenso nach dem Stand der Wissenschaft empfohlene Maßnahmen zur pflegerischen und multiprofessionellen Unterstützung und Linderung.
  • Wissensverständnis: Sie können allgemeine aktuelle Wissensbestände der Pflegewissenschaft und der Bezugswissenschaften, auch im Hinblick auf Ethik und Kommunikation, kritisch hinsichtlich ihrer Eignung für Erklärung individueller Bedarfslagen älterer Menschen mit chronischen und multiplen Erkrankungen oder in palliativen Versorgungssituationen reflektieren und geeignete Schlussfolgerungen hinsichtlich der Anwendbarkeit und Priorisierung im Pflegeprozess ziehen.
  • Nutzung und Transfer: Sie können auf der Basis o.g. Wissenshalte den Pflegeprozess für ältere Menschen mit chronischen und mehrfachen Erkrankungen oder in palliativen Versorgungssituationen in allen Prozessstufen evidenzbasiert planen, organisieren, durchführen, steuern und evaluieren.
  • Nutzung und Transfer: Sie sind im Rahmen der o.g. Pflegeprozessverantwortung in der Lage, situationsspezifische Anforderungen an die pflegerische Information, Beratung und Anleitung, die Kommunikation mit den Betroffenen und die Zusammenarbeit mit allen an der Versorgung Beteiligten sowie an die Qualitätssicherung und -entwicklung und die Rolle des Pflegeberufs zu erkennen und adäquat zu berücksichtigen.
  • Kommunikation und Kooperation: Sie verfügen über Handlungsstrategien, die sie zur frühzeitigen und effektiven Einbeziehung der und Zusammenarbeit mit allen anderen an der Versorgung beteiligten Personen(gruppen) befähigen. Ihr Kommunikations- und Kooperationsverhalten ist geprägt von den Prinzipien der personenzentrierten Pflege und Versorgung.
  • Wissenschaftliches Selbstverständnis/Professionalität: Sie schätzen pflegerische Aufgaben in der Versorgung älterer Menschen bzw. von Menschen in palliativen Versorgungssituationen als einen wesentlichen gesellschaftlichen Auftrag des Pflegeberufes und identifizieren sich mit diesem Auftrag und vertreten diesen Auftrag in innerberuflichen und anderen Debatten. Sie sind in der Lage und bereit dazu, in politischen Debatten den gesellschaftlichen Wert der Pflege offensiv und valide begründet zu vertreten, z. B. in Form von Leserbriefen, selbst angestoßenen oder unterstützen Initiativen oder durch eigenes berufspolitisches Engagement.
Vergabe von Leistungspunkten und Benotung durch:
  • Praktische Prüfung
Modulverantwortlicher:
Lehrende:
  • Merle Marie Borrello
  • Anna Dammermann, M.Sc.
Literatur:
Sprache:
  • Wird nur auf Deutsch angeboten
Bemerkungen:

Zulassungsvoraussetzungen zum Modul:
- keine

Zulassungsvoraussetzungen zur Prüfung:
- Erfolgreiche Bearbeitung von Übungsaufgaben gemäß Vorgabe am Semesteranfang

Modulprüfung:
- PF4120-L1: Geriatrische und palliative Pflege, praktische Prüfung, 240min, 100% der Modulnote

Das Modul umfasst als einzige Prüfung eine praktische Prüfung im Umfang von 240 min, die zugleich Teil der staatlichen Prüfung für die Zulassung zum Pflegeberuf ist (s. § 10 SGO).

Unbenotete Prüfungsvorleistungen können zu Beginn des Semesters festgelegt werden. Diese müssen vor der Erstprüfung bearbeitet und positiv bewertet worden sein.

Letzte Änderung:
13.3.2024