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Dienstag, 01.01.2013

Forschung

Doping versus Anti-Doping

Über Schein und Scheinheiligkeit spricht Prof. Dr. Wolfgang Jelkmann zur Eröffnung der Vortragsreihe "Sportmedizin und Doping" am 13. März (19 Uhr, Hörsaal V1)

In Sportarten mit großer Medienwirksamkeit können Athleten und Funktionäre viel Geld verdienen. Daher wird versucht, mit Arzneistoffen die Leistungsbereitschaft (Einnahme von Stimulanzien und Opioiden), die Kraft und Schnellkraft (Einnahme von anabolen Steroiden und Wachstumshormon) sowie die Ausdauerleistungsfähigkeit (mittels Blutdoping) zu vergrößern. Laut der World Anti-Doping Agency (WADA) sind etwa zwei Prozent der getesteten Urin- und Blutproben positiv. Doping-Sünder werden strafrechtlich nicht verfolgt, aber sie müssen mit Sanktionen rechnen.

In Deutschland funktioniert das Anti-Doping-System nicht gut. Doping unterstützende Betreuer, Funktionäre und Ärzte werden kaum belangt. Die Nationale Anti-Doping Agentur NADA ist schwach. Die Presse agiert scheinheilig und giert nach Sensationen. Die Prävalenz des Arzneimittel-Missbrauchs ist sehr hoch. Dies gilt auch für den Breitensport. Es fehlt ein Klima der gesellschaftlichen Ablehnung von Doping.

Nach der großen Resonanz auf die Vortragsreihe „Sportmedizin und Doping“ im Rahmen der Schüler-Forschungs-Gemeinschaft 2012 wird der Aufklärungsradius nun erweitert und für die breite Öffentlichkeit offenen Fragen nachgegangen. Das Wissenschaftsmanagement Lübeck hat den Wunsch der Experten und Zuhörer aufgegriffen und die Veranstaltungsreihe „Wissenschaft nachgefragt“ konzipiert.

Prof. Dr. Wolfgang Jelkmann und Prof. Dr. Horst Pagel, Institut für Physiologie der Universität, haben das Programm zusammengestellt und den Zusammenhang von Doping und gesellschaftlichen Trends in den Mittelpunkt gerückt. Beteiligt an der Veranstaltungsreihe ist außerdem Priv.-Doz. Dr. Bärbel Kunze aus dem Institut für Biologie und dem Lübecker Offenen Labor (LOLA) der Universität. 

Es handelt sich um eine Vortragsreihe, in der wissenschaftliche Themen verständlich aufbereitet werden und Experten zu Wort kommen. Sportliche, naturwissenschaftliche als auch gesellschaftswissenschaftliche Aspekte des Themas werden gleichermaßen beleuchtet. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.

Prof. Dr. Wolfgang Jelkmann