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Aktuelles zur Schülerakademie

100. Kursus über Aspirin für Schüler

Schülerinnen pipettieren im Labor. Sie nehmen am Chemie-Kursus teil, bei dem ASS hergestellt wird (Foto: Uni Lübeck / Elena Vogt)


Eltfklässler nehmen an Angebot teil und stellen Medikament her


Sie tragen weiße Kittel und haben Schutzbrillen vor ihren Augen: 24 Schülerinnen und Schüler stehen in einem Labor des Multifunktionscenters 9 an der Maria-Göppert-Straße. Die Elftklässler wiegen Stoffe ab, rühren in Kolben und lesen genau die Aufgabenstellung. Sie gehören zum naturwissenschaftlichen Zweig der Baltic-Schule Lübeck und besuchten am Donnerstag einen besonderen Chemie-Kursus der Universität zu Lübeck. Es geht um die Herstellung von Acetylsalicylsäure (ASS), auch bekannt unter dem Namen Aspirin. Zum 100. Mal wurde dieses Angebot zur Entwicklung eines Medikaments durchgeführt.

Hinterfragen der Medikamentennutzung

Etwa 1800 Schülerinnen und Schüler aus der Hansestadt und der Umgebung haben in den vergangenen 15 Jahren das Schmerzmittel hergestellt, erzählt Dr. Rosemarie Pulz, die den Kursus leitet. Der Chemikerin, die auch den Studiengang Molecular Life Science koordiniert, erklärt den Versuch, bei dem Salicylsäure und Essigsäureanhydrid mit Hilfe einer Säure als Katalysator zu Acetylsalicylsäure und Essigsäure wird. Es geht Rosemarie Pulz aber auch um das Hinterfragen der eigenen Nutzung: „Den Schülern vermitteln wir die die Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten und dadurch werden sie kritischer gegenüber der Einnahme.“

Nazlican Yilik hat schon zum zweiten Mal an einem Angebot der Schülerakademie teilgenommen. „Mir macht es viel Spaß hier“, sagt die 18-Jährige. Sie hält eine Glasschale mit dem weißen ASS-Pulver in der Hand. Das Medikament darf sie nicht mit nach Hause nehmen. Trotzdem habe ihr der Tag gefallen, „das ist mal was anderes“, sagt sie. „Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben später ein Studium an der Uni Lübeck begonnen“, sagt Pulz. Ob unter den 24 Schülern auch jemand ist, der oder die sich an der Universität einschreiben wird, das wird die Uni-Forscherin dann in ein paar Jahren sehen.

Lehrerinnen und Lehrer, die Interesse an einem solchen Kursus haben, können gerne Kontakt aufnehmen:

Dr. Rosemarie Pulz
Institut für Chemie und Metabolomics
Telefon: +49 451 3101-3306
E-Mail: rosemarie.pulz@uni-luebeck.de

 

 

Freitag, 28.02.2020