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Historie

Ehrung für Gründervater der Medizinischen Akademie

Dynamik, Hartnäckigkeit und eine profunde Sachkenntnis zeichneten den Gesundheitssenator der Hansestadt Lübeck, Alfred Plust (1902 – 1981), aus

ebd.

Für die Planungs- und Aufbaujahre der Medizinischen Akademie waren das Fähigkeiten, ohne die das Werk nicht gelungen wäre. Auf der Immatrikulationsfeier zum Sommersemester 1967 wurde er für seinen Einsatz und seine Leistungen geehrt. „Universitätsmedaille für ‚Gründervater‘ der jungen Medizinischen Akademie Lübeck“ hieß der Artikel, mit dem die Lübecker Nachrichten am 26. Mai über den Festakt im Großen Börsensaal des Rathauses berichteten.

„Senator Plust hat sich nicht gescheut, trotz vieler Widerstände eine neue Form der Entwicklung der Universität durchzusetzen, die den Menschen, der Lehre und der Forschung Segen bringen kann“, sagte der Rektor der Universität Kiel, zu der die Akademie als zweite Medizinische Fakultät bis 1973 gehörte, Prof. Dr. Dr. h.c. Wolf Herre, in seiner Festansprache und setzte hinzu: „Er hat gewußt, daß mit der Medizinischen Akademie nicht nur Segen, sondern auch Lasten auf Lübeck zukommen. Er hat aber auch gewußt, daß im Vergleich der Werte die Lasten hintenan stehen.“

Viele Bedenken, in Lübeck besonders wegen der zu erwartenden finanziellen Aufwendungen, mussten in den frühen Jahren mit Überzeugungsarbeit und Beharrlichkeit überwunden werden. Dass die Vertretung der städtischen Interessen bei Senator Plust in den besten Händen lag, bestätigt rückblickend auch der Beitrag „Die Entwicklung der Medizinischen Hochschule Lübeck“ von Peter Mühlhausen (in: „Der Ärzteverein zu Lübeck – 175 Jahre seiner Geschichte 1809-1984“, hrsg. von Dr. Bern Carrière, Lübeck 1984, S. 157-182).

Immatrikulationsfeiern gab es in den Jahren der Medizinischen Akademie, anders als heute, auch zum Sommersemester. Noch wurde in Lübeck nämlich nur der klinische Abschnitt des Medizinstudiums gelehrt, in den man auch im Frühjahr eintreten konnte und kann. 74 neue Studentinnen und Studenten, aus 469 Bewerbern ausgewählt, verpflichtete Rektor Herre auf der Feier durch Handschlag zu akademischem Leben. Insgesamt betrug die Studierendenzahl damit jetzt 308, davon waren 40 aus dem Ausland nach Lübeck gekommen.

Nach den allerersten Anfangsjahren eignete sich die Medizinische Akademie nun immer weitere Merkmale des Hochschullebens an. Die ersten Prüfungen für das Staatsexamen waren bereits im vorausgegangenen Semester mit sehr gutem Erfolg angelaufen, die Gesellschaft der Freunde und Förderer war neu ins Leben gerufen, und den erstmals verliehenen Fakultätspreis für eine herausragende Dissertation erhielt Dr. Uwe Wulff.

Die Universitätsmedaille von 1967 war noch die der Universität Kiel. Die Medizinische Hochschule Lübeck ließ es sich nach ihrer Verselbständigung nicht nehmen, Alfred Plust ein weiteres Mal auszuzeichnen und ihm 1976 auch die Ehrenbürgerwürde zu verleihen.

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