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Archiv: Lehrevaluationen Medizin bis 2015

Ergebnisse der zentralen Online-Evaluation der scheinpflichtigen Lehrveranstaltungen des SS 2006

1. Ziele und Rücklaufquoten

Die vorliegende Evaluation ist Bestandteil des Lübecker Evaluationskonzeptes. Es handelt sich um die in jedem Semester wiederholte Erfassung des Lernerfolges aus Sicht der Studierenden. Diese Erhebung erbringt in erster Linie Daten über den subjektiven Lernerfolg der Studierenden in den von ihnen besuchten Veranstaltungen des Pflicht-Curriculums sowie Ansatzpunkte zur weiteren Verbesserung der Lehre. Zusammen mit der Lehrveranstaltungsevaluation des WS 2005/2006 gehen die Daten in die leistungsbezogene Mittelvergabe für das Studienjahr 2005/2006 ein.

Zielgruppe dieser Online-Befragung sind alle Studierenden der Medizinischen Fakultät, die am Ende des letzten Semesters an der elektronischen Kurseinteilung für das nachfolgende Semester teilgenommen haben (n = 934). Insgesamt haben 631 Studierende (68%) die von ihnen besuchten Lehrveranstaltungen bewertet, 26 Studierende (3%) gaben an, nicht an der Evaluation teilnehmen zu wollen, 486mal wurde angegeben, später an der Evaluation teilzunehmen (hier war mehrmaliges Ankreuzen möglich). Für die Nichtteilnahme wurden folgende Gründe angeführt:

  • an keiner Veranstaltung in diesem Semester teilgenommen (Auslandssemester, Prüfungsvorbereitung, n = 14)
  • keine Zeit (n = 2)
  • keine Lust (n = 2)
  • nicht anonym genug (n = 2)
  • Sonstiges (Wetter ist so schön, Lübeck ist eine Stadt für sich) (n = 2)
  • technische Schwierigkeiten (n = 1)
  • habe schon teilgenommen (n = 1)

detaillierte Rücklaufquoten

2. Methodik

Im Zeitraum vom 23. Juni bis 07. August 2006 wurden die Studierenden beim Einsehen ihrer persönlichen Kurspläne für das folgende Semester aufgefordert, online einen Fragebogen zu ihrem individuellen Lernerfolg in den scheinpflichtigen Lehrveranstaltungen des SS 06 auszufüllen. Neben einigen wenigen demographischen Daten (Alter, Geschlecht, Fachsemester) wurden zusätzlich die Zufriedenheit mit der Studiensituation und einige organisatorische Aspekte abgefragt. Außerdem konnten die Studierende Vorschläge für den jährlich zu vergebenden Lehrpreis machen.

Zur Bewertung des individuellen Lernerfolges in den Lehrveranstaltungen wurden in Anlehnung an das Heidelberger Inventar zur Lehrveranstaltungsevaluation (Rindermann, 2001) acht Items aus der Skala „Lernerfolg“ entnommen und durch zwei Items zu Lernzielen ergänzt. Um darüber hinaus Informationen für die Verbesserung der Qualität der Lehre zu erhalten, hatten die Studierenden Gelegenheit, in Form von freien Kommentaren zu jeder Lehrveranstaltung die Aspekte zu nennen, die aus ihrer Sicht positiv hervorzuheben sind bzw. die einer Veränderung bedürfen.

3. Ergebnisse

3.1 Demographische Angaben

Insgesamt liegen von 631 Studierenden Einschätzungen des subjektiven Lernerfolges vor (männlich: 206 (32,6%), weiblich: 424 (67,62%)). Das durchschnittliche Alter der Studierenden beträgt 24 ½ Jahre. mehr...

3.2 Veranstaltungsbezogene Ergebnisse

Die Bewertung des individuellen Lernerfolges ist für jede Lehrveranstaltung gesondert dargestellt. Zusätzlich kann die von den Studierenden vergebene Gesamtnote für eine Lehrveranstaltung im Vergleich zu den Gesamtnoten der Lehrveranstaltungen des gleichen Semesters eingesehen werden. Bitte wählen Sie das Studienjahr, für das Sie die Ergebnisse einsehen möchten:

3.3 Studiengangbezogene Ergebnisse

Lehrpreis

Im SS 2006 schlugen die Studierenden insgesamt 82 Dozentinnen und Dozenten für den Lübecker Lehrpreis vor, im WS 05/06 wurden 89 Lehrende vorgeschlagen. Klarer Gewinner des diesjährigen Lehrpreises ist Herr Prof. Dr. med. Werner Solbach (Mikrobiologie). Herzlichen Glückwunsch! Den zweiten Platz teilen sich Herr Prof. Dr. med. Ralf Paus (Dermatologie) und Priv.-Doz. Dr. med. Matthias Klinger (Anatomie). Diesen sowie allen anderen genannten Lehrenden gilt ebenso unsere Anerkennung.

Allgemeine Studienzufriedenheit

Neben der Bewertung der Veranstaltungen des Pflichtcurriculums wurden die Studierenden gebeten, ihre allgemeine Studienzufriedenheit (Belastung durch das Studium, Studienorganisation, Campusatmosphäre) zu bewerten. Mit der Studienorganisation und der Campusatmosphäre sind die Studierenden aller Studienjahre zufrieden bis sehr zufrieden. Bei der Belastung durch das Studium zeichnen sich zwischen den Studienjahren deutliche Unterschiede ab. Die Belastungen in den ersten drei Studienjahren sind vergleichbar hoch. Hier tendieren die Studierenden leicht zur Seite der Überforderung. Im vierten Studienjahr scheint die Belastung durch das Studium abzunehmen. Diese Tendenz setzt sich im fünften Studienjahr weiter fort.

IT-Ausstattung der Fakultät

Verschiedene Hochschul-Rankings in der letzten Zeit (z.B. der Studienführer 2006/2007 des CHE und der ZEIT) haben gezeigt, dass neben der Bibliothek die IT-Ausstattung der Fakultät als nicht ausreichend bewertet wird. Nun gibt es verschiedene Überlegungen, wie dieser Missstand behoben werden kann. Dabei soll der Bedarf unserer Studierenden berücksichtigt werden. Deswegen haben wir die Studierenden gebeten, sich für eine der beiden möglichen Optionen zu entscheiden: - Vergrößerung des Rechnerpools der Fakultät und Ergänzung mit Druckern - Ausbau des W-LAN auf dem Campus mit ausreichend Druckerstationen Für die erste Variante entschieden sich 277 Studierende, für die zweite Variante 204. Keinen Handlungsbedarf sehen 51 Studierende.

Blockpraktika im vierten Studienjahr

Im 4. Studienjahr sind in Lübeck insgesamt 7 Blockpraktika und die Vorlesungen zu den Blockpraktika zu absolvieren. Hierbei kristallisierte sich im letzten Semester folgendes Problem heraus. Ursprünglich sollten die Vorlesungen täglich von 8 bis 10 Uhr stattfinden und danach die Blockpraktika in den einzelnen Kliniken beginnen. Einige Kliniken haben jedoch den Beginn ihres Praktikums mit Anwesenheitspflicht bereits auf 8 Uhr vorgezogen, da zu dieser Zeit in den Kliniken die für Blockpraktikanten „interessanten“ Dinge (Teambesprechungen, OP-Einteilungen, Visite) geschehen. Damit kommt es in 3 bzw. 4 von 15 Wochen zur Überschneidung von Vorlesung und Blockpraktikum. Eine Verlegung der Vorlesungen auf den Nachmittag ist aber nicht möglich, da dann beispielsweise die ChirurgInnen im Operationssaal bei nicht immer nicht planbaren Operationsverläufen stehen. Deswegen wurden die Studierenden gefragt, welche der drei folgenden Lösungen aus ihrer Sicht am ehesten zu akzeptieren wären? 

  • Alles bleibt so wie es ist. Ein Vorlesungsausfall von 3 Wochen pro Semester ist zu verschmerzen und kann ohne weiteres im nächsten Studienjahr nachgeholt werden.
  • Alle Blockpraktika beginnen wie geplant erst um 10 Uhr, so dass vorher die Vorlesungen besucht werden können.
  • Die Vorlesungen zu den Blockpraktika werden im 4. Studienjahr angeboten und die Blockpraktika ins 5. Studienjahr verschoben.

Betrachtet man das Ergebnis für alle fünf Studienjahre zusammen, so ist die mehrheitliche Meinung, die Organisation nicht zu verändern. Bei der Betrachtung der Ergebnisse getrennt nach Studienjahren verschieben sich die Meinungen leicht.

Öffentlichkeitsarbeit der Medizinischen Fakultät

Letztendlich haben wir die Studierenden gebeten, uns Hinweise zu geben, wie die Öffentlichkeitsarbeit der Fakultät weiter verbessert werden kann. Neben vier Alternativen, die hinsichtlich ihrer Eignung zu bewerten waren, konnten die Studierenden weitere Hinweise in Form freier Kommentare geben.

4. Weiteres Vorgehen

Die Ergebnisse werden vor ihrer allgemeinen Veröffentlichung auf den Internetseiten des Studiendekanats den Dozenten und Dozentinnen zur Kommentierung zugänglich gemacht. Die freien Kommentare der Studierenden zu den Lehrveranstaltungsaspekten, die aus ihrer Sicht positiv hervorzuhebenden bzw. zu verbessern sind, werden den betroffenen Dozenten / Dozentinnen vertraulich zurückgemeldet und werden nicht veröffentlicht. Bei Interesse an den freien Kommentaren der Studierenden zu den einzelnen Lehrveranstaltungen wenden Sie sich bitte an:

Anett Brauner
Tel.: 500 5084
E-Mail: brauner@medizin.uni-luebeck.de

 

Im nächsten Semester werden einige der hier bewerteten Lehrveranstaltungen durch Mitarbeiter des Studiendekanats besucht und die Ergebnisse der Evaluation zusammen mit den Eindrücken der Veranstaltungshospitation mit den Dozenten und Dozentinnen besprochen. Das Studiendekanat wird die Lehrenden im Rahmen seiner Möglichkeiten bei der Modifizierung der Veranstaltungen unterstützen.

Der Internetauftritt des Studiendekanats wird verbessert. Dazu fand bereits am 01. Juli 2006 ein Workshop statt, an dem  Oberschüler, Studierende des vorklinischen und klinischen Studienabschnittes, Mitarbeiter des Dekanats und des Studiendekanats sowie des Rektorats (Studierenden-Service-Center und Pressestelle) als Betroffene teilnahmen. Hauptergebnis des Workshops war, dass sich der Seitenaufbau des Internetauftritts nicht an der Organisation des Studiendekanats, sondern am Informationsbedürfnis verschiedener Benutzergruppen orientieren soll. Außerdem soll der Internetauftritt des Studiendekanats leichter für Außenstehende zu finden sein (über die Homepage der Universität). Das graphische Design und der redaktionelle Inhalt (Text) muss überarbeitet werden. Hierzu wird nach eigenen Vorarbeiten professionelle Unterstützung in Anspruch genommen werden.

Desweiteren wird von der Hochschuldidaktischen Arbeitsstelle das Projekt "Professionell Prüfen" (PPP) initiiert. Anlass hierfür sind neben den Anregungen der Studierenden auch konkrete Anfragen von Lehrenden. Die Erstellung des Projektplanes ist in Arbeit. Voraussichtlich wird noch in diesem Jahr ein erster Workshop zur Erstellung von MC-Fragen stattfinden. Ansprechpartner für alle Fragen zur hochschuldidaktischen Weiterbildung und zu Prüfungen ist:

Dr. Hans-Jürgen Friedrich
Tel.: 500 6711
E-Mail: friedrich@zuv.uni-luebeck.de