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Lehrkonzepte Medizin

Lehrveranstaltung "Pharmakologie, Toxikologie"

Lehrende: Prof. Dr. med. Markus Schwaninger (Direktor), Prof. Dr. rer. nat. Walter Raasch (stellvertretender Direktor), Prof. Dr. rer. nat. Olaf Jöhren (wissenschaftlicher  Mitarbeiter), Dr. rer. nat. Walter Häuser (Lehrkoordinator), Dr. rer. hum. biol. Helge Müller-Fielitz (wissenschaftlicher Mitarbeiter), Dr. rer. nat. Jan Wenzel (wissenschaftlicher Mitarbeiter)

Studierende: Die Lehrveranstaltung ist gerichtet an Studierende  der Humanmedizin im 1. klinischen Jahr. Die Veranstaltung findet sowohl im Wintersemester als auch im Sommersemester statt. 210 Studierende (davon 134 Studentinnen und 76 Studenten) im Wintersemester 2013/14, 220 Studierende (davon 143 Studentinnen und 77 Studenten) im Sommersemester 2014.

Didaktik

Bei der Unterrichtsveranstaltung "Pharmakologie,Toxikologie" handelt es sich um eine curriculare Lehrveranstaltung,die an die Studierenden des 1. klinischen Jahres im Studiengang Humanmedizin gerichtet ist. Das Fach wird in einem Umfang von 4 Semesterwochenstunden (SWS) unterrichtet und erstreckt sich über ein ganzes Lehrjahr. Die Studierenden  besuchen während des Lehrjahres wöchentlich Vorlesungen (2 SWS) und zweiwöchentlich Seminare (4 SWS). Während an den Vorlesungen alle Studierende teilnehmen (210 Studierende im Wintersemester 2013/2014 und 220 Studierende im Sommersemester 2014), so wird in den anwesenheitspflichtigen Seminaren die Teilnehmerzahl auf 20 bis 25 Studierende beschränkt. Um zu gewährleisten,dass alle Studierende eines Jahrgangs die Seminare besucht haben, wird jedes Thema, das in einem Seminar erarbeitet wird,zehnmal pro Semester wiederholt.

Die Studierenden erfahren aus dieser Lehrveranstaltung, welches pharmakologische Elementarwissen sie sich für ihre zukünftige praktische ärztliche Tätigkeit aneignen sollen. Es stellt die Basis für das Fach "Klinische Pharmakologie, Pharmakotherapie" dar, das im 2. klinischen Jahr unterrichtet wird, und es reflektiert  die interdisziplinären pharmakologischen Grundkenntnisse, die Voraussetzungen zum Verständnis einer jeden rationalen Pharmakatherapie  in allen Fächern wie der Inneren Medizin, Psychiatrie, Neurologie usw. sind. Die im klinischen Alltag tagtäglich auftretenden Fragestellungen zur Pharmakotherapie, die zahlreichen unerwünschten Arzneimittelwirkungen und medikamentenbedingten  Wechselwirkungen werden besser verstanden, und es können leichter ursachenbezogene Maßnahmen ergriffen werden, um diese zu vermeiden.

Kollegiale Beratung

An der Lehrveranstaltung nehmen insgesamt sechs Kollegen als Dozierende teil. Diese treffen sich vor Beginn und zum Ende eines jeden Semesters und in regelmäßigen  Abständen während des Semesters,um die Lehrpläne, Lehrinhalte und die jeweiligen Präsentationen, die während der Vorlesungen und der Seminare gezeigt werden, auf Aktualität  zu prüfen und um diese den aktuellen Erkenntnissen der experimentell- und klinisch­ pharmakologischen Forschung und den aktuellen Geschehnissen auf dem deutschen und europäischen Arzneimittelmarkt anzupassen.

Ein besonderes Augenmerk liegt bei den kollegialen Beratungen auf der Pflege und Weiterentwicklung des Lernzielkatalogs für das Fach "Pharmakologie,Toxikologie" zur Verbesserung von Qualität und Transparenz in der Lehre, sowohl für die Studierenden als auch für die Lehrenden.

Basierend auf den Ergebnissen dieser regelmäßigen kollegialen Beratungen werden in separaten Besprechungen Prüfungsfragen für die schriftlichen  Prüfungen, die zum Ende der Semester stattfinden, entwickelt, intern geprüft und schließlich evaluiert,bevor sie in den Klausuren verwendet  werden. Kollegial beraten werden ebenfalls die Ergebnisse der studentischen Evaluationen, um die Lehrveranstaltung fortlaufend zu optimieren.

Methodik

Die Sektion Medizin sieht vor,dass das Fach "Pharmakologie, Toxikologie" in Form von Vorlesungen und
Seminaren unterrichtet wird.

Die "klassische" Vorlesung als "dozentenzentrierte" Unterrichtsmethode ermöglicht es, auch größere Lehr­ und Lernziele zu erreichen, jedoch kann die Aneignung sozialer Kompetenzen und praktischer Fähig- und Fertigkeiten  nicht so leicht erreicht werden, wie dies zum Beispiel mit der Lehrveranstaltung "Klinische Umweltmedizin", die ebenfalls von unserer Einrichtung, jedoch in Form von problemorientiertem Lernen unterrichtet wird, der Fall ist.

Zur Aufrechterhaltung von Vigilanz auf Seiten der Studierenden als auch der Lehrenden während der zweistündigen Veranstaltungen werden unsere Vorlesungen einleitend transparent strukturiert,in dem die Lehr- und Lernziele zu Vorlesungsbeginn offen gelegt werden. Klinische Fallbeispiele werden nach Möglichkeit integriert,um Verknüpfungen mit anderen Themen innerhalb und außerhalb des Fachs zu anderen Disziplinen zu erstellen,um damit Lerneffekte noch weiter zu verstärken. Auch werden retrospektiv Verknüpfungen mit den vorklinischen Disziplinen der Physiologie, Anatomie und Biochemie beleuchtet, die das grundlagenbezogen Wissen weiter verfestigen.

Damit Studierende während der Vorlesungen nicht nur in einer rezeptiven Rolle verweilen,initiieren wirtrotz der großen Zuhörerzahl Unterrichtsgespräche, und an geeigneten Stellen der Vorlesungen versuchen wir, Meinungsbilder zu erheben.

Die Seminare im gleichen Fach können durch eine deutlich  geringe Teilnehmerzahl das Problem des "Studierenden in der ausschließlich rezeptiven Haltung" abschwächen, wenn nicht sogar auflösen. Bei dieser Unterrichtsform ist es unser Ziel, das Lehrgespräch dominieren zu lassen. Der Dozent verlässt seine Rolle als ausschließlich Dozierender. ln Abhängigkeit vom unterrichteten Thema, vom Dozenten und Studentenkollektiv kann es dem Dozenten gelingen, als Moderator eines Seminars zu erscheinen. Diskussion und selbstgesteuertes Lernen überwiegen, wobei der Dozierende sich auch in der Rolle der Lernenden wieder finden kann.

Insgesamt ermöglichen die Seminare ein angenehmeres  Arbeitsklima und fördern eine wertschätzende Beziehung zwischen Dozierenden und Studierenden.

Medien

Der Hörsaal Tl, in dem die Vorlesungen stattfinden, ermöglicht eine Beamerprojektion. Daher zeigen wir darüber ausschließlich Powerpoint-Präsentationen, die zuvor auch in Form einer PDF-Datei auf der Moodle­Piattform  der Universität gespeichert worden  sind. Dies ermöglicht, dass Studierende zeitgleich die Präsentationen auf Ihren Laptops oder Tabletcomputern verfolgen,bearbeiten und mit eigenen Anmerkungen kommentieren können. Das stellt wiederum eine Möglichkeit dar, Konzentration und Aufmerksamkeit bei den Studierenden während der Vorlesung aufrecht zu erhalten. Einige Studierende drucken sich die Präsentationen aus, um handschriftlich Anmerkungen und Ergänzungen vorzunehmen. Im Anbetracht der Größe des Hörsaals, der großen Anzahl an Zuhörern und der Art und des Umfangs der Lehr­ und Lernziele halten wir den oben gewählten Weg als sehr geeignet und wirkungsvoll.

Die Seminare finden den Kursräumen K2 bis KS im Transitorium statt, die eine Overhead-Projektion über Folien zulassen. Darüber hinaus sind sie ausgestattet mit einer "klassischen" Tafel. Die Seminarunterlagen werden wie im Falle der oben genannten Vorlesungen über die Moodle-Piattform den Studierenden  zugänglich gemacht oder wahlweise vor Unterrichtsbeginn in ausgedruckter Form ausgeteilt,damit sie sich während der Unterrichtsveranstaltung stärker auf den Unterricht konzentrieren können und sich nicht im "einfachen Mitschreiben des Gesagten" verlieren. Auch wenn es bisweilen wenig zeitgemäß erscheint, so kann das Entwickeln von Skizzen, Abbildungen und Grafiken an der Tafel im Rahmen eines Unterrichtsgesprächs die Aufmerksamkeit steigern und den Lerneffekt sogar potenzieren, da Studierende unter Moderation des Dozierenden die Möglichkeit haben, Wissen selbst zusammenzutragen, herzuleiten und zu reflektieren.

Inhalte

Das Fach "Pharmakologie, Toxikologie" lässt sich als ein klinisch-theoretisches Fach einordnen, das als generelles Ziel beabsichtigt, die Grundlagen der Wirkungen von Arzneimitteln den Studierenden durch Unterricht in kleinen Gruppen (Seminaren) und in Form von Vorlesungen zu vermitteln. Systematisch werden Arzneistoffgruppen mit ihren jeweiligen Wirkmechanismen,erwünschten und unerwünschten Wirkungen vorgestellt. Dies geschieht auch unter Betonung von funktionellen und therapeutischen Aspekten.

Als untergeordnetes Lehr- und Lernziel wird den Studierenden ein Überblick über ausgewählte Teilgebiete der Toxikologie, die allgemeinen Maßnahmen bei Vergiftungen und über spezielle Vergiftungen ebenfalls vermittelt. Ausgewählte Teilgebiete der vornehmlich klinischen Toxikologie (z.B. Arzneimitteltoxikologie, akzidentelle Toxikologie), die allgemeinen Maßnahmen bei Vergiftungen und die speziellen Vergiftungen (z.B. mit Säuren,Laugen, Tensiden, Lösungsmittel, Atmungsgiften, Methämoglobinbildner, Alkaloiden, Giftpilzen, Insektiziden) werden vorgestellt.

Die Studierenden sollen durch die in Vorlesung und Seminar erworbenen Kenntnisse in der Lage sein,die jeweiligen Klassen von Pharmaka hinsichtlich funktioneller und therapeutischer Aspekte beurteilen  zu können. Dabei stehen weniger die chemischen Eigenschaften der Arzneistoffe im Vordergrund als vielmehr die Art ihrer Einwirkung  auf die jeweiligen Körperfunktionen sowie die sich daraus ergebenden therapeutischen Anwendungsmöglichkeiten.

Die Kenntnisse und Fertigkeiten, die die Studierenden in der Vorlesung und im Seminar erworben  haben, stellen die Grundlage für das Verständnis der klinischen Pharmakologie und der ärztlichen Tätigkeit in nahezu allen klinischen Disziplinen dar. Daher schätzen wir die Relevanz für das Curriculum als sehr hoch ein. Durch die Kenntnisse über die Arzneimittelwirkungen werden die Studierenden in die Lage versetzt, unterschiedliche Therapieansätze und -konzepte verstehen, beurteilen und einsetzen zu können.

lnterkulturalität, Vielfaltsaspekte der Studierenden

Studierende der Humanmedizin im 1. klinischen Studienjahr zeichnen sich durch einen sehr einheitlichen Wissenstand im Hinblick auf die präklinischen Grundlagen (Anatomie, Biochemie, Physiologie) aus, auf denen das Fach "Pharmakologie,Toxikologie" unter anderen basiert.

Vielfaltsaspekte können sich in unseren Unterrichtsveranstaltungen durch die Tatsache ergeben, dass einige Studierende bereits eine Ausbildung im medizinischen Bereich (u. a. Rettungsassistent_innen, Rettungssanitäter, MTA, PTA, Angehörige  der Pflegeberufe) erfahren und sich dadurch einen Wissensvorsprung angeeignet haben. Diese Vielfalt kann sich in unseren Lehrveranstaltung als durchaus günstig erweisen. Insbesondere in den Situationen, in denen Dozierende Unterrichtsgespräche initiieren, stellt sich diese Vielfalt als vorteilhaft dar. Unseren Beobachtungen nach zeigen Studierende mit einem Wissensvorsprung häufig eine größere Bereitschaft, sich an Unterrichtsgesprächen zu beteiligen.ln dieser Situation können sie als "Kristallisationspunkte" wirken. Zweifelsfrei fällt es ihnen leichter, Fragen zum Thema zu beantworten. Aber gerade dadurch durchbrechen sie die häufig anzutreffende Distanz zwischen Lehrenden und Studierenden und können auf andere Studierende motivierend ausstrahlen.

Die Unterrichtssprache in Vorlesungen und Seminaren ist Deutsch. Durch internationale Förderprogramme von Auslandsaufenthalten von Studierenden wie zum Beispiel ERASMUS, das Bildungsprogramm der EU für den Hochschulbereich, besuchen jedoch gehäuft Studierende unsere Lehrveranstaltungen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Zweifelsfrei handelt es sich bei diesen Studierenden  um ein besonderes Kollektiv, das seitens der Dozierenden verstärkt Aufmerksamkeit erfordert. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, diese Studierenden gezielt anzusprechen, um uns ein Bild zu machen, inwieweit sie dem Unterricht folgen können. Darüber hinaus geben wir diesen Studierenden  auch die Möglichkeit,durch individuelle Gespräche Wissenslücken zu schließen.

Vielfaltsaspekte finden sich inhaltlich-thematisch auch in unseren Lehrveranstaltungen wieder. Sowohl alters­ als auch geschlechtsabhängige Aspekte der Pharmakologie werfen wichtige  Fragestellungen auf. Ist die altersabhängige Pharmakologie ein bereits etablierter  Teilbereich, so ist die geschlechtsabhängige Pharmakologie ein noch relativ neues Gebiet. Unabhängig vom Geschlecht erhalten bisher Patient_innen meist die gleichen Pharmaka in gleicher Dosierung. Doch nicht jedes Pharmakon bzw. seine Dosierung ist in gleichem Maße für Frau und Mann geeignet. Diese geschlechtsabhängigen Unterscheide versuchen wir ebenfalls,in unseren Vorlesungen und Seminaren zu benennen.

Inhalte und/oder Methoden zur Förderung der Kompetenzen der Studierenden

Wie bereits oben benannt, kann eine "klassische" Vorlesung durchaus Lehr- und Lernziele erreichen,jedoch kann die Aneignung sozialer Kompetenzen und praktischer Fähig- und Fertigkeiten  nicht so leicht erreicht werden, wie dies mit anderen Methoden wie z. B. durch Skills Lab, POL oder durch forschendes Lernen der Fall ist. Dennoch sehen wir das Fach "Pharmakologie, Toxikologie" als einen wichtigen und elementaren Baustein an, der die Handlungskompetenz der Studierenden in hohem Ausmaß fördert.

Ärztliche Handlungskompetenz,die als die Fähigkeit verstanden werden kann,aufgabengemäß, zielgerichtet, situationsbedingt und verantwortungsbewusst klinische Aufgaben zu erfüllen bzw. klinische Probleme zu lösen, setzt sich bekanntermaßen aus den vier sekundären Kompetenzen der Persönlichkeits- Methoden-, Sozial- und Fachkompetenz zusammen. Mit unserer Unterrichtsveranstaltung fördern wir insbesondere die Fachkompetenz. Studierende eignen sich fachliches Wissen an, erlernen systematisch die Wirkmechanismen, erwünschten und unerwünschten Wirkungen einer großen Vielfalt von Pharmaka, lernen, diese anzuwenden, um schließlich engagiert  und verantwortungsvoll handeln zu können.

Der Aufbau von methodischen und sozialen Kompetenzen lässt sich in der klassischen Vorlesung nicht ohne weiteres realisieren. Die Förderung der Methodenkompetenz,die konkret gefordert ist zum Beispiel bei der leitliniengerechten Therapie bestimmter Erkrankungen, kann nur auf einfacher Stufe erfolgen. Studierende lernen ausgewählte Methoden kennen. Die Förderung der Fähigkeit und die Bereitschaft jedoch,diese Methoden anwenden und einsetzen zu können, ist eine der Hauptaufgaben des Fachs "Klinische Pharmakologie, Pharmakotherapie" und der großen Fächer der Inneren Medizin, die beide im zweiten klinischen Jahr folgen.

Soziale Kompetenz umfasst eine Vielzahl von Fertigkeiten, die für die soziale Interaktion mit Kollegen und Patient_innen  nützlich bzw. erforderlich sind. Ein zuweilen mit ihr gleichgesetzter Teilaspekt der sozialen Kompetenz ist dabei die soziale Intelligenz  als "Fähigkeit, andere zu verstehen sowie sich ihnen gegenüber situationsangemessen zu verhalten. Wir sehen vor allem in unseren Seminaren die soziale Kompetenz und Intelligenz insbesondere in den Abschnitten gefördert, in denen ein Lehrgespräch entsteht  und Studierende beginnen, fachliche Dialoge zu führen,das Pro und Contra einer therapeutischen Maßnahme zu diskutieren und abzuwägen, zu einer gemeinsamen Erkenntnis zu kommen  und Handlungs-  und Behandlungsziele im gemeinsamen  Konsens formulieren zu können.

Rolle der Lehrenden

Ein nicht unerheblich großes Kernrepertoire  an Wirkstoffen, die sich seit Jahren oder Jahrzehnten im klinischen Einsatz befinden, wird in den Vorlesungen und Seminaren im Fach "Pharmakologie, Toxikologie" vorgestellt  und kritisch diskutiert. Dabei zeichnen sich die Vorlesungen und Seminare zunächst durch eine gleichbleibende Lehrsituation aus,in Dozierende vornehmlich als Wissensvermittler auftreten.

Die Pharmakologie ist aber eine äußerst dynamische Wissenschaft,und sie hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Anzahl der Wirkstoffe mit neuen Angriffspunkten und neuartigen Wirkmechanismen, die jährlich weltweit, in der EU und in Deutschland zugelassen werden, enorm angestiegen ist. Es ist zwingend geboten, über diese Neuentwicklungen zusprechen, da sie zum einen häufig für Patient_innen  neue Therapieoptionen eröffnen, zum anderen aber noch keinen Eingang in die gängigen  Pharmakologie-Lehrbücher gefunden haben. Bei der Vorstellung dieser Neuentwicklungen hat der Dozierende oftmals die Gelegenheit, nicht nur als reiner Wissensvermittler, sondern zusätzlich als Forscher aufzutreten. Er kann Fragestellungen und Ergebnisse aus Originalpublikationen vorstellen,insbesondere in solchen Situationen,in denen sich die eigene Forschung inhaltlich daran anschließt oder sich damit überschneidet.

Die "intimere" Lehrsituation, die in den Seminaren herrscht und die durch die deutlich geringere Besucherzahl bedingt ist, ermöglicht dem Dozenten, zusätzlich zur Rolle des Wissensvermittlers die Rolle eines Moderators zu übernehmen, in der er die Diskussion zwischen Studierenden  und das Zusammentragen  von Wissen steuern und kritisch moderieren kann.

Sowohl durch die gewährleistete  Ansprechbarkeit der Dozenten als auch durch die transparente Strukturierung der Lehrveranstaltungen,bei der Lehr- und Lernziele pro Unterrichtseinheit offen gelegt werden, findet darüber hinaus eine kontinuierliche Lernbegleitung statt.

Ein wesentlicher Bestandteil bei der Lernbegleitung für das Fach "Pharmakologie, Toxikologie" kommt  dem Lernzielkatalog zu, in dem alle Lehr- und Lernziele systematisch aufgelistet sind. Ein besonderes Augenmerk liegt auf seiner Pflege und Weiterentwicklung zur kontinuierlichen Verbesserung von Qualität und Transparenz in der Lehre, sowohl für die Studierenden  als auch für die Lehrenden. Die Studierenden erfahren aus detaillierten Aufstellungen, welches pharmakologische Basiswissen sie sich für ihre zukünftige ärztliche Tätigkeit aneignen sollen. Durch die Definition von Kompetenzstufen und Zusatzoperationalisierungen wird genau festgelegt, welche Wissenstiefe die Studierenden  bezüglich  der pharmakologischen Eigenschaften von Medikamenten erreichen sollen. Auf diese Weise wird den Studierenden mit unserem Lernzielkatalog ein selbstständiges und selbstverantwortliches Lernen ermöglicht.