Über Xerostomie, ihre Ursachen und Folgen - Antrittsvorlesung von Priv.-Doz. Dr. med. Dr. med. dent. Samer Hakim am 20. Oktober (17 Uhr c.t., Hörsaal T 1)
Mundtrockenheit wird entweder durch Hyposalivation oder durch eine substantielle Veränderung der Speichelzusammensetzung hervorgerufen. Bis auf wenige seltene Erkrankungen wie beispielsweise das Sjögren-Syndrom tritt das unangenehme Symptom häufig als Nebenwirkung von Arzneimitteln wie Anticholinergika, Atropin bzw. Hyoscyamin, Diuretika oder Psychopharmaka oder als iatrogene Nebenwirkung einer Strahlentherapie der Kopf- und Halsregion auf.
Das pathophysiologische Verständnis des Krankheitsprozesses der alterierten Speicheldrüsen hat sich in den letzten Jahrzehnten dahingehend verändert, dass definierte Wege der Signaltransduktion für die Sekretionsstörung des Speicheldrüsengewebes verantwortlich gemacht wurden. Die Art und Weise, wie sich äußere physikalische Reize und Noxen auf die Morphologie und die Funktion der Speicheldrüsen, auf die Speichelsekretion und letztlich auf die Speichelfunktion (Befeuchtung der Mundschleimhaut, die Geschmacksentwicklung, das Schlucken und die Sprache) auswirken, wurde auf die molekularbiologische Ebene zunehmend verstanden.
Im Vordergrund der Therapie der Mundtrockenheit stehen nach der Diagnose und Ursachenabklärung die Behandlung der Grunderkrankung und die supportive Therapie. Diese umfassen Speichelersatzmittel unterschiedlichen Ursprungs sowie speichelstimulierende Medikamente, welche entweder die Sekretion oder die Exkretion der Speichelflüssigkeit fördern. Zur Vermeidung einer iatrogenen Speicheldrüsenschädigung während einer Strahlentherapie der Kopf-Halsregion stehen technische Neuerungen wie die Intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT) sowie radioprotektive Medikamente zur Verfügung.
In der Antrittsvorlesung werden die aktuellen Fortschritte auf dem Gebiet der Xerostomie-Forschung und die damit verbundenen Therapieoptionen zur Behandlung der Mundtrockenheit vorgestellt
(Außerplanmäßige Professur im Fachgebiet Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie)
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