Forschung - Psychologie - Therapie
Öffentliche Lesung am 18. September: "Dunkelblau - Wie ich meinen Vater an den Alkohol verlor"
Suchterkrankungen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland: 1,8 Millionen Menschen gelten als alkoholabhängig, gut 500.000 Menschen sind glücksspielsüchtig, etwa 560.000 Menschen onlineabhängig. Die Auswirkungen von Suchterkrankungen auf das soziale Umfeld, Hilfen bei suchtmittelabhängigen Kindern und Jugendlichen sowie Internet-, Alkohol- und Glücksspielsucht sind die Schwerpunkte des 10. Deutschen Suchtkongresses, der vom 18. bis zum 20. September 2017 an der Universität zu Lübeck stattfindet.
Die Deutschen Gesellschaft für Suchtpsychologie (dg sps) und die Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (DG-Sucht) veranstalten den Kongress. Es ist die größte Veranstaltung zum Thema Abhängigkeitserkrankungen in Deutschland. Aktuelle Entwicklungen und Forschungsergebnisse werden in Lübeck vorgestellt und diskutiert. Insgesamt bietet der Kongress mit 40 Symposien, insgesamt 159 Vorträgen, sechs Plenarvorträgen mit zum Teil internationalen, hochkarätigen Wissenschaftlern, einer öffentlichen Lesung und einer Posterausstellung die Möglichkeit, sich über den aktuellen Stand in Suchtforschung und Suchtbehandlung zu informieren und auszutauschen.
Die beträchtlichen gesundheitlichen Auswirkungen von Suchterkrankungen auf das soziale und familiäre Umfeld der Suchtkranken sind in den vergangenen Jahren zunehmend in den Fokus der Forschung geraten. Klinisch weisen Angehörige Suchtkranker einen schlechteren allgemeinen Gesundheitszustand und häufiger Depressionen auf. Der Deutsche Suchtkongress rückt deshalb das Thema „Angehörige“ in den Mittelpunkt.
„Wissenschaftlich geprüfte Behandlungskonzepte haben bislang kaum Einzug in die Suchtkrankenversorgung gefunden. Die Versorgungsangebote in Deutschland sind unterfinanziert und lückenhaft, die Hilfesysteme sind unzureichend vernetzt. Dringend geboten sind ein besseres Verständnis der Situation Angehöriger und die Schließung der Versorgungslücke. Im Rahmen des Deutschen Suchtkongresses werden nationale und internationale Befunde zur Situation Angehöriger u.a. in einem internationalen Symposium des Addiction and the Family International Networks AFINet vorgestellt“, erläutert Kongresspräsident Dr. Gallus Bischof.
Weiterer Kongressschwerpunkt ist das Suchtverhalten bei Kindern und Jugendlichen. Neue Suchtformen wie der Konsum von E-Shishas, synthetische Drogen und Stimulanzien wie Crystal-Meth geben Anlass zur Sorge. „Neben häufig beklagten Schnittstellenproblemen an den Übergangsbereichen von behördlicher oder institutioneller Zuständigkeit mangelt es in vielen Regionen Deutschlands an speziellen Betreuungs- und Behandlungsangeboten für Kinder und Jugendliche. In manchen Regionen fehlt ein entsprechendes Angebot vollständig“, erläutert Prof. Rainer Thomasius vom Universitätskrankenhaus Eppendorf in Hamburg und Präsident der DG-Sucht. Im Rahmen des Deutschen Suchtkongresses werden Lösungsansätze zu diesem Thema und aktuelle Forschungsdaten zum Suchtverhalten bei Kindern und Jugendliche vorgestellt.
Weiteres Thema sind Abhängigkeiten von digitalen Medien. Schädlicher Gebrauch und süchtige Nutzung nehmen hier vor allem bei jüngeren Menschen deutlich zu und stellen eine neue Herausforderung für Gesellschaft, Beratung, Behandlung und Prävention dar. „Es gilt, weiterhin den Jugendschutz bei besonders suchtgefährdenden Spielen oder anderen Anwendungen anzupassen. Suchtgefahr wird hierbei bislang jedoch noch gar nicht berücksichtigt. Wir beobachten auch neue Suchtgefahren im Bereich der sozialen Netzwerke, vor allem bei Frauen. Dieses Feld ist relativ wenig erforscht. Auf dem Deutschen Suchtkongress in Lübeck werden Befunde präsentiert, wie diese Süchte entstehen können, wie man sie behandelt und wie man vorbeugen kann“, erläutert Dr. Hans-Jürgen Rumpf, Past President der DG-Sucht.
Der Deutsche Suchtkongress in Lübeck richtet sich nicht nur an ein Fachpublikum. Der Journalist und Publizist Dominik Schottner liest im Rahmen einer Öffentlichen Lesung am 18. September 2017 aus einem Buch „Dunkelblau“ und berichtet über seine Erfahrung mit einem alkoholkranken Vater |
Statements anlässlich der Pressekonferenz am 4. September 2017 in Hamburg zum Programm des 10. Deutschen Suchtkongresses (18.–20. September 2017, Lübeck)
Pressekontakt:
Thomas Waldner
Universität zu Lübeck
Stabsstelle Kommunikation
Projektleitung Crossmediale Kommunikation
Ratzeburger Allee 160, 23562 Lübeck
Tel. +49 451 3101 1079
E-Mail: thomas.waldner@uni-luebeck.de
Reguläre Amtszeit von Prof. Gabriele Gillessen-Kaesbach beendet - aktuell kommissarische Leitung
Ein lautes Nachdenken über die Einsamkeit verbotener Geschlechter - Annette Güldenring im Studium...
Leitbild
Präsidium
Partner
Forschungsrichtungen
Studiengänge
Universitätskennzahlen
Alumni werden
Veranstaltungen für Alumni
Gesellschaft der Freunde
Hanseatische Universitätsstiftung
Stellenausschreibungen
Jobportal ‚stellenwerk'
Dienst- und Tarifrecht
Formulare zum Download
Corporate Design
Sport
Musik
Campusleben
Allgemeiner Studierendenausschuss
Studierendenparlament
Fachschaft Medizin
Fachschaft MINT
Folge 27 zu "Bleibt am Ende nur die Hoffnung?"
Ein lautes Nachdenken über die Einsamkeit verbotener Geschlechter - Annette Güldenring im Studium generale am 3. April (19:15 Uhr, Königstraße 42)
Der nächste Newsletter erscheint am 15. April
Das Arzt-Patientengespräch im "Zauberberg" - Vortrag von Prof. Yvonne Wübben im Rahmen der Ringvorlesung „Magic Mountain – Visiten der Gegenwart“ am 17. April (18:30 Uhr, Königstraße 42)
Öffentliche Sonntagsvorlesung von Prof. Katja Götz am 12. Mai (11:30 Uhr im Rathaus der Hansestadt Lübeck, Audienzsaal)
für die Ukraine