Professorin Gabriele Gillessen-Kaesbach schreibt regelmäßig über Themen innerhalb und außerhalb der Universität
Die aktuelle Krise trifft uns auch als Campusgemeinschaft. Ich erlebe ein großes Maß an Engagement und Hilfsbereitschaft. Im Namen des Präsidiums möchte ich dafür meinen Dank aussprechen!
Wir sind gerade alle sehr gefordert, denn wir haben es mit einer völlig neuen Situation zu tun und müssen unsere sozialen Kontakte – sowohl im persönlichen als auch im beruflichen Umfeld – neu organisieren. Bei uns im Präsidium sieht das so aus: Meine Kolleg*innen arbeiten im Homeoffice, ich bin jeden Tag in Haus I anwesend. Der universitäre Betrieb geht also weiter, Entscheidungen werden getroffen – aktuell durch Telefon- oder Videokonferenzen.
Einen Corona-Impfstoff dürfte es dem Robert-Koch-Institut zufolge wohl erst im Frühjahr 2021 geben. Was also tun gegen Covid-19? Gibt es kein Medikament, das hilft? Noch nicht, aber daran arbeiten auch Forschende unserer Universität mit Hochdruck.
Das internationale Forscherteam um Prof. Rolf Hilgenfeld hat einen Wirkstoff entwickelt, der das Coronavirus in der Lunge bekämpfen soll. Ihnen ist es gelungen, die Struktur der Hauptprotease von SARS-CoV-2 zu entschlüsseln. Dieses Enzym benötigt das Virus, um seine virale RNA von der Wirtszelle kopieren zu lassen. Um dieses Enzym zu entschlüsseln, nutzten die Forscher das im Januar von chinesischen Wissenschaftlern veröffentlichte Erbgut von SARS-CoV-2, um daraus die genetische Bauanleitung für die Hauptprotease zu isolieren, diese zu synthetisieren und das Gen dann in eine Laborkultur von Escherichia-coli-Bakterien einzuschleusen. Nach diesen Arbeiten wäre der nächste Schritt, die Substanz in einem Tiermodell für das neue Coronavirus zu testen. Doch der Weg vom Wirkstoff zum Medikament ist lang: Nicht alles, was in Zellkulturen und Tieren funktioniert, klappt auch beim Menschen ohne Nebenwirkungen.
Ich wünsche uns allen, dass wir diese kritischen Tage mit Zuversicht, Optimismus, Humor und guter Gesundheit überstehen.
Herzliche Grüße
Gabriele Gillessen-Kaesbach
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für die Ukraine