Nach 2016 wurde der Thomas-Fredenhagen-Preis der Kaufmannschaft zu Lübeck in diesem Jahr zum zweiten Mal verliehen. Die Auszeichnung erfolgte im Bereich Transfer und Wirtschaftskooperation. Der mit 10.000 Euro dotierte, von der Professor Hans-Heinrich Otte-Stiftung und der Kaufmannschaft zu Lübeck ermöglichte Preis ging an Herrn Prof. Dr. Thorsten M. Buzug und sein Team vom Institut für Medizintechnik.
Die feierliche Verleihung des Preises fand im Rahmen des Jahresempfangs der Universität zu Lübeck am 26. April 2017 statt. Herr Michael Weiß, Präses der Kaufmannschaft zu Lübeck erläuterte die Kriterien, nach denen die Jury den Preisträger ermittelt hat. Die Bekanntgabe des Preisträgers übernahm Professor Stefan Fischer in seiner Funktion als Vizepräsident Technologietransfer. Er stellte heraus, dass alle Bewerbungen von hoher Qualität waren und die Entscheidung sehr knapp ausfiel. Herr Dr. Holger Otte überreichte stellvertretend für die Professor Hans-Heinrich Otte Stiftung den Preis an Herrn Prof. Buzug, der den Preis auch im Namen seiner Mitarbeiter vom Institut für Medizintechnik entgegen nahm. Die Auszeichnung mit dem Thomas-Fredenhagen Preis der Kaufmannschaft zu Lübeck 2017 erfolgte für die gelungene und nachhaltige Etablierung von Kooperationen mit bedeutenden Wirtschaftspartnern, die über den BioMedTec Wissenschaftscampus hinaus sichtbar sind.
Die Jury würdigte das Engagement von Herrn Professor Buzug, dem es gemeinsam mit seinen Mitarbeitern in den vergangenen Jahren gelungen ist, im Bereich „Magnetic Particle Imaging“ Kooperationen mit internationalen, bedeutenden Wirtschaftspartnern zu schließen. Dass es Herrn Professor Buzug gelungen ist, Kooperationen langfristig anzulegen und er auf eine nachhaltige Zusammenarbeit mit den Wirtschaftspartnern großen Wert legt, war dabei für die Jury von besonderer Bedeutung. In seinen Dankesworten brachte er zum Ausdruck, wie groß der Anteil seiner Mitarbeiter an dieser Auszeichnung ist. So entwarf Herr Professor Buzug von sich das Bild als Dirigenten, der ein Team dirigiert ohne das ein solcher Erfolg niemals möglich wäre.
Thomas Fredenhagen (* 25. Oktober 1627 in Lübeck; † 20. April 1709 ebenda) gehörte zu den Kaufleuten, die im 17. Jahrhundert Lübecks Wirtschaft belebten, im Außenhandel mutig neue Wege einschlugen und von der Partenreederei — einer Gesellschaftsform des deutschen Seehandelsrechts — zur risikoreicheren, aber einträglicheren Eigenreederei wechselten. Seit 1680 Kirchenvorsteher der Marienkirche, stiftete Fredenhagen 1697 den als Fredenhagen-Altar bekannten barocken Hochaltar aus Marmor, der von Thomas Quellinus aus Antwerpen geschaffen wurde. Es handelte sich damals um die größte Stiftung an eine Lübecker Kirche seit der Reformation.
Prof. Hans-Heinrich Otte hat die Geschicke der heutigen BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mehr als ein halbes Jahrhundert mitbestimmt. Als Unternehmer ist Prof. Otte bisher der Einzige, dem es gelungen ist, von Zentraleuropa und insbesondere von Deutschland ausgehend, ein weltumspannendes Wirtschaftsprüfungsnetzwerk erfolgreich zu etablieren. Als einer der ersten seines Fachs erkannte er die Bedeutung und Tragweite der Globalisierung. Der gebürtige Lübecker hat sich neben seinen beruflichen Verdiensten stets für die sozialen und kulturellen Belange der Hansestadt eingesetzt. Für sein vielseitiges Engagement erhielt Otte im Jahr 2006 den Ehrentitel „Professor“, eine der höchsten Auszeichnungen des Landes Schleswig-Holstein.
Die Kaufmannschaft zu Lübeck hat sich mit ihrem Präses Michael Weiß für die Einrichtung des Preises maßgeblich engagiert. Die Auslobung fand zur Bekräftigung des gemeinsamen Vorhabens, wissenschaftliche Leistungen in Verbindung mit der Wirtschaft auszuzeichnen, am 2. März 2015 im historischen Fredenhagenzimmer der Kaufmannschaft in der Breiten Straße statt.
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