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Aktuelles zum Technologietransfer

Virtuelle Realität: 3-D-Brillen made in Lübeck

Mittwoch, 08.06.2016

Brillentest und Presseschau: Geschäftsführer Sascha Klement und Studentin Angelina Barkschat (Foto: Lutz Roeßler / LN)

Die Start-up-Firma Gestigon ist eine Ausgründung
aus der Lübecker Neuro- und Bioinformatik

Bei der Eröffnung der diesjährigen Hannover Messe machte ein Foto mit Angela Merkel und Barack Obama Furore: Beide hatten augenscheinlich viel Spaß mit einer Kostprobe virtueller Realität, die ihnen zwei Brillen aus Lübeck verschafften.

Sie stammen inklusive der zugehörigen Software vom Start-up-Unternehmen Gestigon, einer Ausgründung der Universität zu Lübeck. Geschäftsführer Sascha Klement entwickelte die Idee, wie sich Computer und elektronische Geräte allein mit Gesten steuern lassen, während seines Informatikstudiums und seiner Arbeit am Institut für Neuro- und Bioinformatik bei Prof. Thomas Martinetz und Prof. Erhardt Barth. Heute hat die 2011 gegründete Firma mit Sitz im Lübecker Hochschulstadtteil 32 Mitarbeiter und ein Büro im Silicon Valley.

Zur Softwareentwicklung für die Gestensteuerung werden die Daten einer 3D-Kamera, wie sie heute beispielsweise bereits bei Spielkonsolen verfügbar ist, ausgewertet, die Gesten der Nutzer erkannt und in Steuerungsbefehle übersetzt. Die Software ermöglicht die gleichzeitige Aufnahme verschiedener Gesten auch mehrerer Personen und benötigt dabei lediglich geringe Rechnerleistung. Anwendungsbereiche sind u.a. die Außenwerbung, Unterhaltungselektronik, aber auch Automobil- und Medizintechnik.

Das in Hannover vorgeführte Gerät basiert auf einer Virtual-Reality-Brille aus Pappe, dem Google Cardboard, und wurde von Gestigon um eine Sensorhalterung erweitert. Damit ist sie insgesamt komfortabler und stabiler als das Ausgangsprodukt. Gestigon hat diese Cardboard-Variante entworfen und im FabLab Lübeck, der offenen Hightech-Werkstatt des Campus, mit einem Lasercutter produziert.

Die Firma hat außerdem die Software entwickelt hat, mit der Interaktion in Virtual Reality ermöglicht wird. Dies beinhaltet sowohl die Erkennung der Gesten als auch die Darstellung - Merkel und Obama haben bei der Präsentation eine 3D-Darstellung ihrer Hände gesehen. Die Brille ist von Gestigon zusammen mit der Firma PMD Technologies ursprünglich für einen Entwickler-Wettbewerb hergestellt worden, der Anfang Mai in New York stattgefunden hat, den "Techcrunch Disrupt NY Hackathon".

Die Entwicklung der Virtual-Reality-Software, erläutert Sascha Klement, ist zwar ein zentrales Geschäftsfeld von Gestigon, macht jedoch gegenüber dem primären Geschäft im Automotive-Bereich nur einen kleineren Teil aus.


 

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