Website
Aktuelles

10 Jahre Studiengang Medizinische Informatik

Freitag, 10.12.2021

Jubiläumsfeier im Audimax der Universität zu Lübeck

Vor 10 Jahren konnten sich im Wintersemester 2011/12 die ersten Studierenden in den damals neu geschaffenen Bachelorstudiengang Medizinische Informatik einschreiben. Das war der erfreuliche Anlass für eine Jubiläumsfeier des Studienganges Medizinische Informatik am 25. November 2021, die in den Räumen des Audimax der Universität zu Lübeck durchgeführt wurde.

In ihrem Grußwort überbrachte die Präsidentin Prof. Dr. Gabriele Gillessen-Kaesbach die Glückwünsche der Universität zu Lübeck. In ihrem Rückblick hob die Präsidentin die wichtige Rolle der Medizinischen Informatik als zentrales Brückenfach zwischen der Medizinischen und der Technisch-Naturwissenschaftlichen Sektion der Universität zu Lübeck hervor.

Neues Institut 

Blick zurück: Im Jahr 1992 konnte Prof. Dr. Dr. Siegfried Pöppl als Gründungsdekan der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät und Direktor des neu gegründeten Instituts für Medizinischen Informatik das Spektrum der Universität mit dem Aufbau der Informatik maßgeblich erweitern. Dieser Ausbau war wesentlich dafür, dass bereits ab 1993 der Diplomstudiengang Informatik mit dem Anwendungsfach Medizinische Informatik an der Universität zu Lübeck etabliert werden konnte.

Nach Berufung von Prof. Dr. Heinz Handels als Direktor des Instituts für Medizinische Informatik im Jahr 2010 wurden unter seiner Federführung die eigenständigen Bachelor- und Masterstudiengänge Medizinische Informatik entwickelt, von denen im WS 2011/12 der neue Bachelorstudiengang Medizinische Informatik startete. Nachfolgend wurde im WS 2014/15 plangemäß mit den ersten Bachelorabschlüssen dann auch der Masterstudiengang Medizinische Informatik eröffnet.

Idealer Standort

Bei der Veranstaltung gab anschließend Studiengangsleiter Prof. Heinz Handels einen Überblick über die Entwicklung des Studiengangs, der der einzige Studiengang seiner Art im norddeutschen Raum ist. Aufgrund des interdisziplinären Forschungsprofils der Universität zu Lübeck im Bereich der Life Sciences mit den drei Säulen Informatik, Medizin und Naturwissenschaften, ist es aus Sicht von Prof. Handels ein idealer Standort für die Etablierung und Durchführung des Studiengangs Medizinische Informatik und er konstatierte: „Ich kenne keinen geeigneteren Ort in Deutschland als Lübeck für die Etablierung eines interdisziplinären Studiengangs Medizinischen Informatik“.

Seit seiner Einrichtung hat sich der Studiengang Medizinische Informatik an der Universität zu Lübeck ausgezeichnet entwickelt, der schon seit Jahren kontinuierlich mehr als 180 immatrikulierte Studierenden aufweisen kann. Das Studienprogramm der Medizinischen Informatik bietet umfangreiche Wahl- und Vertiefungsmöglichkeiten in den Bereichen eHealth, medizinische Bildverarbeitung, Bioinformatik und seit 2019 auch den neu eingeführten Vertiefungsbereich Medical Data Science und Künstliche Intelligenz. Diese Erweiterung spiegelt die wachsende Bedeutung von Methoden der Künstlichen Intelligenz in der Medizin wider, in der die Universität zu Lübeck in der Forschung eine herausragende Position in Schleswig-Holstein einnimmt und durch ihre exzellenten Forschungsarbeiten national und international eine hohe Sichtbarkeit erzielt hat.

Hoher Frauenanteil

Prof. Handels hob bei der Feierlichkeit zudem hervor, dass durch den Studiengang Medizinische Informatik auch der so dringend benötigte wissenschaftliche Nachwuchs für zentrale Forschungsthemen unserer Life-Science-Universität ausgebildet wird. Außerordentlich erfreulich ist weiterhin, dass mit dem Studienangebot mit etwa 50 Prozent ein für einen Informatik-Studiengang außergewöhnlich hoher Frauenanteil unter den Studierenden erzielt werden konnte.

Der Großteil der Feier gehörte den Studierenden und Absolventinnen und Absolventen des Studienganges. So berichteten vier Studierende über ihre Bachelor- und Masterarbeiten im Studiengang Medizinische Informatik, die Sie erfolgreich in einem der vier Forschungsbereichen durchgeführt haben. Die Arbeiten entstanden im Kontext von aktuellen Forschungsprojekten in den Arbeitsgruppen von Prof. Marcin Grzegorczek, Prof. Heinz Handels, Prof. Mattias Heinrich und Prof. Josef Ingenerf am Institut für Medizinischen Informatik. Die gelungenen studentischen Präsentationen eröffneten einen hochinteressanten Einblick in die faszinierende Themenvielfalt der medizinischen Informatik.

Berufliche Werdegänge

Anschließend kamen die Alumni zu Wort und vier ehemalige Absolventinnen und Absolventen des Studienganges lieferten sehr persönliche und spannende Erfahrungsberichte über ihren beruflichen Werdegang nach dem Abschluss und ihre jetzigen Tätigkeiten.

Sie arbeiten bei unterschiedlichen Firmen und Forschungseinrichtungen: Bei der Firma Epikur in Berlin, die Software für Arztpraxissysteme entwickelt, dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Lübeck, der größten und bedeutendsten Forschungseinrichtung für KI in Deutschland, der Firma Antaros Medical in Uppsala, einem Spezialisten für die Medizinische Bildanalyse sowie der Fa. Baader in Lübeck, die sich insbesondere auch mit der Analyse von Röntgenbildern von Lebensmitteln beschäftigt.

"Es war sehr eindrucksvoll zu sehen, wie vielfältig die Arbeitsmöglichkeiten für Absolventinnen und Absolventen der Medizinischen Informatik sind und insbesondere am Beispiel des Erfahrungsberichts aus der Lübecker Firma Baader wurde deutlich, dass man nach dem Studium der Medizinische Informatik auch in nicht-medizinischen Berufsfeldern sehr erfolgreich arbeiten kann", sagte Prof. Heinz Handels. Ausgeklungen ist der Abend bei einem gemütlichen Get-Together im Foyer des Audimax.

Prof. Heinz Handels spricht bei der Jubiläumsfeier (Fotos: IMI)

Das waren die allerersten Studierenden des Studiengangs Medizinische Informatik im Jahr 2011