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Legenden und Wahrheiten

Eine Legende: »Informatik an der Uni ist nicht praktisch genug.«

Einer alten Legende zufolge wird an der Universität die Theorie gelehrt, an den Fachhochschulen und den Berufsakademien hingegen die Praxis. Wie bei jeder Legende steckt darin auch ein paar Körnchen Wahrheit: An der Fachhochschule würden Sie lernen, wie Dinge funktionieren, an der Universität lernen Sie, warum sie funktionieren. Manche Universitäten übertreiben es dabei etwas und kommen vor lauter Warum-Fragen erst nach Jahren zu den praktischen Anwendungen.

Ihr Anwendungsfach

In Ihrem Informatikstudium an der Universität zu Lübeck sind die Informatik-Theorie und die Informatik-Praxis echte Partner. Ihr gesamtes Studium hindurch, beginnend am ersten Tag, besuchen Sie Veranstaltungen Ihres Anwendungsfachs. Davon gibt es im Bachelor drei zur Auswahl, endgültig entscheiden müssen Sie sich erst zu Beginn des zweiten Semesters: Bioinformatik, IT-Sicherheit und Zuverlässigkeit und Robotik und Automation. Anders als bei einem »normalen« Nebenfach wie man es an vielen anderen Universitäten findet, zeigen Ihnen die Veranstaltungen Ihres Anwendungsfachs tatsächlich Anwendungen der Informatik in einem anderen Fach.

Der Informatik-Kern

Praktische Anwendungen sind in Ihrem Informatik-Studium an der Universität zu Lübeck aber nicht in die Anwendungsfächern »ausgelagert«. Auch in Ihrem Kernstudium geht es reichlich angewandt zu: Schon im ersten Semester geht es mit dem Programmieren in der Sprache Java los, eine der verbreitetsten und wichtigsten Sprachen der Software-Industrie. Im Praktikum zu den Technischen Grundlagen der Informatik werden Sie elektrische Schaltungen nicht nur planen dürfen, sondern auch sehr konkret stecken dürfen (und sich über Ihre nicht funktionierende Schaltung ärgern dürfen, wenn eine Diode kaputt ist – was in Ihrer Planung beim besten Willen nicht vorgesehen war). Im Praktikum zum Software Engineering wird es manchen fast zu realistisch: Hier müssen Sie in einer größeren Gruppe ein Softwareprojekt planen und dann über mehrere Zwischenstufen zur »Marktreife« bringen.

Das Fundament

Ihr Informatik-Studium an der Universität zu Lübeck vergisst vor lauter Praxis aber nicht, Ihnen Antworten auf die großen prinzipiellen Fragen der Informatik zu geben. Gibt es Rechenaufgaben, die ein Computer prinzipiell nicht lösen kann (weder jetzt noch in der Zukunft), auch wenn man beliebig viel Zeit und Geld investiert? (Antwort: Leider ja.) Und wie lösen Sie solche Probleme trotzdem? (Antwort: Sie schummeln – wobei Sie das natürlich so nicht nennen dürfen, sondern sehr wissenschaftlich von Approximations-Algorithmen oder Fixed-Parameter-Tractability sprechen müssen.)