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Legenden und Wahrheiten

Eine Legende: »Ein Informatik-Studium kann man sich nicht leisten.«

Was kostet ein Studium?

Die Kosten für ein Studium setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen: Da sind zum einen die Kosten, um überhaupt eingeschrieben zu sein; die Kosten, die man für Bücher und eventuell für ein Notebook oder eine Flatrate aufbringen muss, um die Übungen und Vorlesungen vor- und nachbereiten zu können; schließlich die normalen Lebenshaltungskosten, zu denen Miete, Essen, Trinken, Versicherungen, Telefon etc. gehören. In Anlehnung an die Sozialerhebung des Studentenwerkes von 2009 lassen sich die Kosten für ein Studium an der Uni Lübeck so berechnen: Pro Monat muss man rechnen

16€Semesterbeitrag inklusive Semesterticket (der aktuelle Semesterbeitrag liegt derzeit bei 95,60 € pro Semester)
250€Miete (mit Nebenkosten), sofern man ein Zimmer in einem Studentenwohnheim des Studentenwerkes bekommt. Auf dem freien Wohnungsmarkt werden die Wohnungen exklusive Nebenkosten angeboten, dass heißt, man muss in dem Fall 100,- € dazu rechnen
80€Fahrtkosten. Besuche bei den Eltern und Freunden am Wochenende oder wenn man sich ein eigenes Auto leistet.
40€Lernmittel. Das können Bücher sein, Abos, Schreibwaren oder Kopien.
50€Telefon, Internet, Rundfunk und Fernsehgebühren (wenn man nicht befreit ist)
60€Krankenversicherung. Spätestens mit 25 muss man sich selbstständig versichern. Bis dahin ist man in der Regel bei den Eltern mit versichert und zahlt zunächst nichts.
200€Verpflegung. Ein Essen in der Mensa mit einem Getränk kostet circa 4€. Dann hat man aber noch nicht gefrühstückt und kein Abendbrot zu sich genommen. 
60€Kleidung. Jeans und T-Shirt halten auch bei bester Pflege nicht ewig.

Insgesamt muss man zwischen 700 und 800,- € pro Monat rechnen. Wenn man jedoch zum Geburtstag oder zu Weihnachten seinen Freunden und Verwandten noch Geschenke mitbringen will oder nach einem kalten Winter eine Heizkostennachzahlung begleichen muss, dann wird es finanziell schon eng.

Wie finanziere ich ein Studium ? 

Nach der Sozialerhebung von 2009 werden Studierende aus unterschiedlichen Quellen finanziert:

Eltern79% der Studierenden erhalten im Schnitt 338€ monatlich von ihren Eltern.
Jobs64% der Studierenden verdienen im Schnitt 323€ monatlich durch Jobs
BaföG29% der Studierenden erhalten im Schnitt 430€ BaföG im Monat
Ersparnisse20% der Studierenden nutzen Ersparnissen, die 120€ im Monat ausmachen

Dies sind die wichtigsten Einnahmequellen. Stipendien und Studienkredite spielen noch eine eher untergeordnete Rolle. Nur 3% erhalten ein Stipendium.

Wer an der Uni Lübeck studiert, hat gute Chancen neben dem Studium einen so genannten HiWi-Job zu erhalten. Mehr als andere Hochschulen hat die Universität Jobs als studentische Hilfskraft zu vergeben. 60% der hiesigen Studierenden nutzen diese Verdienstmöglichkeit, die nicht nur äußerst effizient (kurze Wege zwischen Studium und Job, die Zeit sparen) sondern auch für den späteren Karriereweg nicht ganz uninteressant ist. Umfragen haben ergeben, dass vielen die Jobs an der Uni für die spätere Bewerbung genutzt haben. Aushänge für HiWi-Jobs finden sich auf den Homepages der einzelnen Institute und Kliniken, in der Mensa oder an den schwarzen Brettern der Uni.

Darüber hinaus bietet die Universität zu Lübeck als erste und bisher einzige staatliche Hochschule einen eigenen Studienfonds an. Dieser Fonds vergibt Mikroförderungen an geeignete Studierende. Dafür verpflichten sich diese, nach Abschluss ihres Studiums einen einkommensabhängigen Beitrag in den Studienfonds zu leisten. Weitere Informationen unter www.studienfonds.uni-luebeck.de

Viele angehende Studierende stellen sich die Frage, ob es sinnvoll ist, ein Studium über ein Studienkredit zu finanzieren. Diese Frage ist mit »Jein« zu beantworten.

Es ist selten sinnvoll, das gesamte Studium über einen Studienkredit zu finanzieren. Der Schuldenberg, der sich über die Semester anhäuft, kann immens sein und man startet finanziell belastet ins Berufleben. Diese Schulden würden beispielsweise die Gründung einer eigenen Firma unmöglich machen.

Ein Studienkredit kann aber sinnvoll sein, wenn man eine kurze Zeit finanziell überbrücken muss. Wenn man sich zum Beispiel in Ruhe auf Abschlussprüfungen oder die Bachelor- beziehungsweise Masterarbeit vorbereiten will. Bis zu zwei Jahren können durchaus mit einem Studienkredit überbrückt werden.  Man muss jedoch daran denken, dass die Banken relativ strenge Auflagen haben: ab dem 10. Fachsemester und nach dem 30. Lebensjahr gibt es keine Bildungskredite mehr. Hieran sollte auch gedacht werden, wenn man zunächst eine Lehre macht und dann ein Studium beginnt oder nach dem ersten Studium ein Zweitstudium anfängt.

Nützliche Links zum Thema Finanzierung: