Sich untereinander vernetzen - Gemeinsames Engagement für eine bessere Gesundheitsversorgung und medizinische Ausbildung in Europa
Sechs Medizinstudentinnen der Universität Lübeck - Carolina Römmler, Annike Heyer, Hanna Teichler, Jasmin Isabelle Viaccava, Sophia von Lossow und Maxi Naumann - nahmen vom 27. bis 30. März an einem Treffen der European Medical Students' Association (EMSA) im polnischen Łódź teil. Das Ziel: sich mit anderen europäischen Medizinstudierenden zu vernetzen und gemeinsam für eine bessere Gesundheitsversorgung und medizinische Ausbildung in Europa einzusetzen.
Ein Großteil der Lübecker Gruppe flog nach Warschau und fuhr dann mit dem Zug weiter bis nach Lodz – andere reisten mit dem Auto oder mit dem Zug an. Sie hätten sich aktiv eingebracht, berichten sie Anfang April nach ihrer Rückkehr in Lübeck und seien dankbar für das Privileg, dass sie an einem solchen Event teilnehmen konnten. In der heutigen Welt, in der Konflikte die Nachrichten dominieren, sei es schön, Teil einer Organisation zu sein, die ihre Mitglieder motiviert und Menschen miteinander verbindet.
Die Generalversammlungen der Studierendenorganisation finden halbjährig im Frühling und Herbst statt. Dabei kann jede Lokalgruppe Vertreterinnen und Vertreter schicken, um an der Versammlung teilzunehmen. Je nach lokalen Gegebenheiten sind sie häufig auch die Fachschaften der jeweiligen Universitäten.
Die European Medical Students' Association hat mehr als 130 Lokalgruppen
In Lübeck ist die EMSA eine AG der Fachschaft Medizin und Gesundheit. Insgesamt sind über 130 Lokalgruppen aus über 30 europäischen Ländern Mitglied der EMSA. An der Versammlung haben etwa 120 Personen teilgenommen. In Präsenz vertreten waren unter anderem Portugal, Polen, Rumänien, Türkei, Georgien, Niederlanden, Österreich, Kroatien, Griechenland und Malta.
Im Vordergrund standen Plenarsitzungen, in denen jede Lokalgruppe eine Stimme abgeben konnte. Nicht vertretene Gruppen konnten ihr Stimmrecht weitergeben. Wird das Stimmrecht auf mehr als zwei Generalversammlungen nicht ausgeübt, verlieren diese ihren Mitgliedsstatus. Die zeitlichen Kapazitäten und auch finanzielle Möglichkeiten sind häufig limitiert, weshalb aus Deutschland nicht alle Lokalgruppen anreisen konnten. So kam es, dass jedes der insgesamt zwölf Mitglieder der Deutschen Delegation ein Stimmrecht ausüben konnte.
Lübeck wurde von Carolina Römmler, der aktuellen Lokalkoordinatorin, repräsentiert. Die restliche Delegation der Hansestadt stimmte für Münster, Mannheim, Gießen und Bochum ab.
Viele Studierende beschäftigt die politische Situation national wie international sehr
Am ersten Tag wurde Gabriel Camilleri zum nächsten Präsidenten gewählt, und die Lübeckerinnen regten eine “Bewegungspause” an. Neben den Plenarsitzungen wurden Policy Paper zu den Themen Healthcare of War Victims, Clean air for europe, European alcohol control policy, Integration of international medical students, Multimorbidity, Research in Medical education erarbeitet. Am zweiten Tag beschäftigten sich die Studierenden mit Themen wie interkulturelles Lernen, Umgang mit schwierigen Patientinnen und Patienten sowie Networking und Leadership.
Besonders interessant seien die Berichte von türkischen Studierenden gewesen, die bei den im März 2025 stattgefundenen Demonstrationen in Istanbul dabei waren, oder von Studierenden aus Polen und Litauen zum Ukraine-Russland-Konflikt. Die EMSA ist eine unpolitische Organisation, dennoch sei bei dem Treffen spürbar gewesen, wie sehr die politische Situation national wie international die Studierenden beschäftigt und sie teils auch in ihrem Studium beeinträchtigt, berichten die Studierenden.
Ein Highlight seien Seminare zu den sechs Grundpfeilern der Organisation gewesen: Medical Science, Public Health, Medical Education, Health Policy, Medical Ethics & Human Rights und European Integration & Culture. Dabei seien besonders die Seminare zu Medical Ethics & Human Rights, die sich mit Stigmatisierung und Gesundheitsfürsorge bezogen auf Drogenkonsum und medizinischer Versorgung als Menschenrecht beschäftigten, eindrücklich gewesen.
Großzügige Unterstützung durch die Alumni, Freunde und Förderer der Universität
Am vierten Tag stand ein Symposium mit Gastrednern und die Abschlusszeremonie im Programm. Neben den Tagesordnungspunkten konnten die Studierenden Veranstaltungen zum Kennenlernen und Networking besuchen, die Innenstadt von Łódź erkunden oder mit den anderen Teilnehmenden polnische Volkstänze tanzen.
„Die Versammlung hat mich darin bestärkt, mich weiterhin in der EMSA zu engagieren. So viele Mitglieder aus ganz Europa kennenzulernen, hat bei mir wieder den Wunsch erweckt, endlich ein Twinning zu organisieren“, sagt Studentin Maxi Naumann. Ein Twinning bedeutet, dass eine Partnergruppe aus einem anderen Land zu Besuch kommt.
Das nächste Treffen der europäischen Medizinstudierenden wird im September 2025 in Ljubljana stattfinden. Gemeinsam mit den Ehemaligen soll hier auch das 35-jährige Bestehen der EMSA gefeiert werden. Die Studierenden bedanken sich herzlich für die großzügige Unterstützung durch die Alumni, Freunde und Förderer der Universität zu Lübeck, ohne die eine Teilnahme an dieser Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre.
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