Website
Aktuelles
Freitag, 16.05.2025

Veranstaltungen

Virulenzfaktoren oder doch nur Dekoration?

Salus aegroti suprema lex - Das Wohl des Kranken sei höchstes Gesetz (Foto: Rüdiger Labahn / Universität zu Lübeck)

Die biologische Relevanz von Lipoteichonsäuren und Lipoglykanen Gram-positiver Bakterien - Antrittsvorlesung von Dr. Nicolas Gisch am 15. Juli (17:00 Uhr, Hörsaal AM4)

Lipoteichonsäuren (LTA) und Lipoglykane wurden lange Zeit als pro-inflammatorische Liganden des TLR2-Rezeptors des angeborenen Immunsystems vermutet. Im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte konnte allerdings gezeigt werden, dass Lipoproteine die eigentlichen immunstimulatorischen Moleküle Gram-positiver Bakterien sind und diese auf Grund ähnlicher physikochemischer Eigenschaften meist in LTA- und Lipoglykan-Präparationen mit vorliegen. Dennoch übernehmen diese komplexen Glykolipide entscheidende physiologische Funktionen, deren umfassendes Verständnis Gegenstand aktiver Forschung ist.

In dieser Vorlesung wird vorgestellt, wie gereinigte und strukturell eindeutig charakterisierte LTA und Lipoglykane sowohl gezielte Struktur-Funktions-Analysen als auch die Entschlüsselung der ihnen zugrunde liegenden Biosynthesewege ermöglichen. In diesem Zusammenhang wird der Einfluss von LTA und Lipoglykanen auf die bakterielle Morphologie und Pathogenizität erläutert, der abhängig von der jeweils betrachteten bakteriellen Spezies ist. Das übergeordnete Ziel ist, Einblicke dahingehend zu erlangen, welche biologische Funktionen diese komplexen Glykolipide besitzen und ob sie eine direkte Aktivierung des Immunsystems auszulösen vermögen.

Darüber hinaus soll in der Vorlesung vermittelt werden, wie mit Hilfe der daraus gewonnenen Erkenntnisse potenzielle neue Ziele für eine Pharmakotherapie von bakteriellen Pathogenen abgeleitet oder verbesserte diagnostische Verfahren entwickelt werden können.

  • Dr.  rer. nat. Nicolas Gisch, Forschungszentrum Borstel, hält die Antrittsvorlesung im Rahmen seiner Habilitation an der Universität zu Lübeck im Fachgebiet Biochemie.

Dr. Nicolas Gisch (Foto: privat)