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Aktuelles zur Forschung

nEUROinflammation: Entzündungsprozesse im Gehirn

Samstag, 25.07.2015

Summer School: Beispiel Schlaganfall und Multiple Sklerose

Im Oktober 2013 startete das von der EU im Rahmen des 7. Forschungsrahmenprogramms mit 3,4 Millionen geförderte Forschungsprojekt „nEUROinflammation“. Koordinator des Projektes ist die Universität zu Lübeck. Zusammen mit 15 weiteren Partnern aus Forschung und Industrie in neun europäischen Ländern werden am Beispiel des Schlaganfalls und der Multiplen Sklerose Entzündungsprozesse im Gehirn untersucht. Wie die Entzündungsreaktion reguliert wird und welche Bedeutung bestimmte Zellarten wie Monozyten und Mikroglia für die Ausprägung der Erkrankungen haben, sind der Fokus der wissenschaftlichen Fragestellung. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, die Behandlung der Multiplen Sklerose und des Schlaganfalls nachhaltig zu verbessern.

Ziel des Marie Curie S.-International Training Networks (ITN) „nEUROinflammation“ ist es, die strukturierte Forschungsausbildung von Doktorandinnen und Doktoranden durch grenzüberschreitende Netzwerke von Einrichtungen im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsausbildungsprogramms zu unterstützen und dabei deren fachlich-wissenschaftlichen und überfachlichen Kompetenzen zu erweitern. Insgesamt 13 Doktoranden arbeiten in den Forschungseinrichtungen der Partner und nehmen an Workshops und Fortbildungen teil. Bis zu zehn Monate werden sie jeweils in anderen Partnerorganisationen des Konsortiums verbringen.

Die Leitung des Projekts hat Prof. Dr. Markus Schwaninger, Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Universität zu Lübeck. Mit Susanne Zimmermeier, die die Koordination des Konsortiums übernommen hat, und Dr. Walter Häuser, der die Unterrichtsveranstaltungen für die Doktorandinnen und Doktoranden leitet und organisiert, sind zwei weitere Mitarbeiter des Instituts in die Betreuung des Projektes eingebunden.

Die Partner im Marie Curie Initial Training Network „NEUROinflammation“ sind die Universität zu Lübeck, die Agenca Estatal Consejo Superior de Investigaciones Cientificas CSIC (Spanien), die Westfälische Wilhelms-Universität Münster, das Universitätsklinikum Freiburg, die Universität Bern (Schweiz), die Universita Degli Studi di Brescia (Italien), die Universität of Eastern Finland (Finnland), die Université de Caen Basse-Normandie (Frankreich), das Instytut Biologii Doswiadczalnej Im. M. Nenckiego Polskiej Akademii Nauk – Nencki (Polen), Stichting VU-VUMC (Niederlande) sowie die Firmen Chiesi Farmaceutici SPA (Italien) und Euroimmun AG (Deutschland).

Unterstützt wird der Forschungsverbund durch die Universität Bologna (Italien), das Neurobiologia del Desarrollo (GNDE) Toledo, Spanien, und die Universitätskliniken Hamburg-Eppendorf (UKE) und Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck. Führende europäische Experten aus den genannten Partnerorganisationen, die sich mit der Entzündungsreaktion im Gehirn beschäftigen, unterstützen das Projekt als Supervisor.

Nach fast zwei Jahren und in der Mitte der Laufzeit des Projekts findet vom 20. bis 31. Juli 2015 die „nEUROinflammation Summer School“ in Lübeck statt. Alle Doktorandinnen und Doktoranden des Projektes treffen sich in der Hansestadt zum wissenschaftlichen Austausch und um fachliche und überfachliche Kompetenzen zu stärken und zu erweitern.

Die Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler müssen heute nicht nur herausragende Forschungsarbeit leisten, sie benötigen auch eine Vielzahl weiterer überfachlicher Qualifikationen („transferable skills“). Den größten Anteil an der Summer School (20. bis 27. Juli 2015) haben die Workshops zu „Publication and Authorship“ (Dr. Michael Gommel, Institut für systemische Medizin- und Organisationsethik, Berlin)“, „Scientific Writing“ (Russell Hodge, Max Delbrück Zentrum für molekulare Medizin, Berlin), „Biometry and Statistics“ (Prof. Inke König, Institut für Medizinische Biometrie und Statistik, Universität zu Lübeck), „Voice and Speaking Training” (Carmen Rutzel, Schauspielerin, Hamburg) und „Introduction to intellectual Property Right“ (Dr. Carsten Richter, Euroimmun AG, Groß Grönau).

Am 28. Juli 2015 findet ein Arbeitsseminar zur Methode der Durchflusszytometrie statt („flow cytometric analysis“), das von einem versierten Team von Wissenschaftlern aus Lübeck, Hamburg, Kiel und Freiburg geleitet wird (PD Dr. Eva Tolosa, Institut für Immunologie, UKE Hamburg, Dr. jörn Rissiek , Klinik und Poliklinik für Neurologie, UKE Hamburg, Prof. Dieter Kabelitz und Dr. Hans Heinrich Oberg, Institut für Immunologie, CAU Kiel, Dr. Nora Hagemeyer, Institut für Neuropathologie, Universitätsklinikum Freiburg und Dr. Tillman Vollbrandt, Institut für Systemische Entzündungsforschung , Universität zu Lübeck).

Dem wissenschaftlichen Dialog sind zwei weitere Tage gewidmet (29. und 30. Juli 2015). Hier stellen zu einem die Doktorandinnen und Doktoranden ihre wissenschaftlichen Ergebnisse gegenseitig vor, diskutieren sie zusammen mit ihren Betreuern und Betreuerinnen und versuchen, Perspektiven für das weitere Vorgehen zu entwickeln. Zum anderen sind diese beiden Tage begleitet von einem öffentlichen Symposium, bei dem sechs renommierte Wissenschaftler aus Schweden und Deutschland Vorträge zu ausgewählten Teilbereichen neuroentzündlicher Erkrankungen halten werden. Dieser öffentliche Teil ist an alle wissenschaftlich und klinisch tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität und des Universitätsklinikums sowie an alle Interessierten und Studierenden gerichtet. Der Präsident der Universität zu Lübeck Prof. Dr. Dr. Hendrik Lehnert wird das Grußwort zu dieser Veranstaltung sprechen.

Weitere Informationen erhalten Sie auch auf der Webseite des Projektes: www.neuroinflammation.eu