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Dienstag, 08.05.2012

Universität

Zukunftspakt: Hochschulen machen weiter Druck

Ehrgeizige Zielsetzungen bei Absolventenzahlen, Drittmitteln, Internationalisierung und Technologietransfer gemeinsam mit der Landespolitik

In der heißen Phase des Landtagswahlkampfes erhöhen die schleswig-holsteinischen Hochschulen noch einmal die Schlagzahl im Kampf für eine bessere Personal- und Finanzausstattung. In dieser Woche startet dazu die zweite Phase der landesweiten Kampagne für einen „Zukunftspakt Hochschulen“. „Es ist wichtig, dass wir das Thema Hochschulen unmittelbar vor der Wahl zum Zukunftsthema machen. Ohne breite öffentliche Unterstützung müssen wir ernsthaft fürchten, dass nach der Wahl direkt oder indirekt an den Hochschulen gespart wird. Das dürfen wir nicht zulassen“, rufen der Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz, Prof. Gerhard Fouquet, und die Sprecherin der Landes Asten Konferenz, Yvonne Dabrowski, die Öffentlichkeit, Hochschulbeschäftigte und Studierende im Land zu weiteren Aktionen auf.

Wer nicht kämpft, wird gekürzt

Die Studierenden der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) halten am Mittwoch, 18. April, eine Vollversammlung zum Thema „Hochschulfinanzierung“ ab. Am Donnerstag, 19. April, wird um 18 Uhr im Audimax der Dokumentarfilm von Martin Kessler „Kick it like Frankreich: Der Aufstand der Studenten“ gezeigt. Am Montag, 23. April, folgt um 18 Uhr ein Workshop zu Bildungsfinanzen im Christian-Albrechts-Platz 3 der CAU. Eine Podiumsdiskussion mit den hochschulpolitischen Sprecherinnen und Sprechern der Landtagsfraktionen findet am Mittwoch, 25. April, ebenfalls im Audimax der CAU statt. Am Donnerstag, 26. April, demonstrieren dann beim LANDESWEITEN AKTIONSTAG BILDUNG Landesasten und Präsidien gemeinsam von 18 Uhr an in der Kieler Innenstadt.

Geplant sind weitere Aktionen und eine Unterstützerkampagne an den Hochschulstandorten. In den kommenden Tagen erhalten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus Wirtschaft, Sport, Politik, Gesellschaft und Kunst dazu ein Schreiben von den Präsidien. Darin bitten die Hochschulpräsidenten und die -präsidentin um Unterstützung des Zukunftspakts, zum Beispiel durch Plakathängung, Statements, Pressemitteilungen oder persönliche Unterstützung. Parallel verteilen die Hochschulen Zukunftspakt-Plakate an alle, die den Hochschulen den Rücken stärken wollen.

Populäre Irrtümer über Hochschulen

Zusätzlich wollen die Hochschulen über populäre Irrtümer aufklären. Fouquet und Dabrowski: „Es ist einfach falsch zu behaupten, die Hochschulen im Lande wären personell oder finanziell gut ausgestattet und baulich intakt. Genauso stimmt es nicht, dass das Studentenleben heute noch schön sei oder exzellente Forschung einer guten Lehre zuwiderläuft. Diese Vorstellungen müssen wir dringend in der öffentlichen Wahrnehmung korrigieren.“

Dabrowski weiter: „Es ist sehr wichtig, dass Studierende und Hochschulpräsidien hier gemeinsam agieren. Wir Studierenden stehen hinter dem Pakt, jedoch sehen wir auch noch weitere Punkte, die für uns sehr wichtig sind. Zum einen fordern wir einen grundständigen Master für das Lehramtsstudium. Zum anderen muss die Studierbarkeit der Studiengänge gegeben sein. Das beinhaltet, dass der hohe Leistungs- und Zeitdruck genommen wird. Wir können es nicht vertreten, dass die psychischen Belastungen weiter steigen.“

Unter dem Motto „Zukunft wird aus Ideen gemacht“ machen sich die schleswig-holsteinischen Hochschulen seit März für ihre Sache stark. Hochschulen und Studierende schlagen der Landespolitik dazu einen auf zehn Jahre angelegten Zukunftspakt vor. Der „Pakt für hochschulische Bildung und Wissenschaft für ein zukunftsfähiges Schleswig-Holstein“ enthält Eckpunkte für eine Weiterentwicklung der Hochschulen bis 2022. „Gemeinsam mit der Landespolitik wollen wir die Absolventenzahlen erhöhen, mehr Drittmittel ins Land holen, den Standort attraktiver für internationale Gäste machen und den Technologietransfer voranbringen“, beschreiben Fouquet und Dabrowski die Ziele des Paktes.

Die Kampagne ist spendenfinanziert. Förderinnen und Förderer sind willkommen. Den „Zukunftspakt Hochschulen“ und die Kampagne „Zukunft wird aus Ideen gemacht“ finden Sie im Internet unter:
www.zukunftspakt-hochschulen.de
www.facebook.com/zukunftspakthochschulen
www.facebook.com/labildung

Prof.es Inge-Susann Römhild, Musikhochschule Lübeck, mit Peter Dominiak, Universität (li.), und Stefan Bartels, Fachhochschule Lübeck (Foto: René Kube)