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Freitag, 25.06.2004

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Wenn der Schmerz die Warnfunktion verliert

Tagung zu Schmerzpsychotherapie in Lübeck

Die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Psychologische Schmerztherapie und -forschung (DGPSF) findet am 26.-27. Juni in Lübeck statt und wird von der Lübecker Universitätsklinik für Anästhesiologie (Direktor: Prof. Dr. med. Peter Schmucker), ausgerichtet. Die wissenschaftliche Leitung und Organisation der Tagung hat Prof. Dr. Michael Hüppe, der leitende Diplompsychologe der Klinik. Die Deutsche Gesellschaft für Psychologische Schmerztherapie und -forschung ist die wissenschaftliche Fachgesellschaft der in der Prävention, Diagnostik und Therapie chronischer Schmerzzustände tätigen psychologischen Psychotherapeuten. Auf der Jahrestagung referieren ausgewiesene Experten neueste Kenntnisse zu Schmerzstörungen aus psychologischer Sicht und stellen Befunde aktueller Forschungsprojekte vor.

8 bis 10 Prozent der deutschen Bevölkerung leiden unter behandlungsbedürftigen chronischen Schmerzen (z.B. andauernde Rückenschmerzen, starke Schmerzen der Gelenke, häufige Kopfschmerzen). Dies sind Erkrankungen, bei denen der Schmerz seine Warnfunktion verloren und einen selbstständigen Krankheitswert erlangt hat. Es ist Merkmal chronischer Schmerzen, dass sie mit Beeinträchtigungen in privaten und beruflichen Aktivitäten einher gehen und dass sie mit fortschreitender Chronizität mit niedergeschlagener Stimmung und Ängsten verbunden sind.

Prof. Hüppe betont anlässlich der Tagung in Lübeck, dass die Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen besonders aufwändig ist. Nur komplexe diagnostische und therapeutische Maßnahmen von speziell ausgebildeten Psychologen (psychologische Schmerzpsychotherapeuten), Fachärzten mit Zusatzausbildung in "Spezieller Schmerztherapie" und Physiotherapeuten erlauben eine dauerhafte Schmerzlinderung und Reintegration in den Alltag. Deshalb wird an der Schmerzambulanz der Lübecker Klinik für Anästhesiologie bei der Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen besonderer Wert auf eine enge diagnostische und therapeutische Zusammenarbeit der genannten Berufsgruppen gelegt.