Dauerhafte Integration älterer Menschen in den Arbeitsprozess - Gründung der Sektion „Rehabilitation und Arbeit“ an der Universität Lübeck
Die Universität zu Lübeck und das Universitätsklinikum       Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, intensivieren ihre       sozialmedizinische Forschung. Für die Erforschung und       Weiterentwicklung von Reha-Maßnahmen gründen sie im Rahmen des       Universitätsinstituts für Sozialmedizin Lübeck zusammen mit der       Deutschen Rentenversicherung Nord eine Sektion „Rehabilitation und       Arbeit“. 
       
       Vertreter der drei Einrichtungen unterzeichnen am 20. Juli 2011 in der Universität Lübeck die entsprechende       Vereinbarung. Es sind       dies Dr. Ingrid Künzler, Vorsitzende der Geschäftsführung der       Deutschen Rentenversicherung Nord, Prof. Dr. Peter Dominiak,       Präsident der Universität zu Lübeck, Prof. Dr. Jens Scholz,       Vorstandsvorsitzender, und Peter Pansegrau, Kaufmännischer       Vorstand des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein. 
       
       Die gesetzliche Rentenversicherung rechnet in den nächsten Jahren       mit einem stark steigenden Bedarf an Rehabilitationsmaßnahmen,       weil die geburtenstarken Jahrgänge altern. Voraussichtlich 2016/17       wird der Gipfel erreicht. Dann sind mehr als 24 Millionen       Berufstätige im Alter zwischen 45 und 65, in dem       überdurchschnittlich oft Rehabilitationsmaßnahmen nötig sind. 
       
       Mit ihrer Forschung soll die neue Sektion zur dauerhaften       Integration älterer Menschen in den Arbeitsprozess beitragen. Sie       soll die Rehabilitationsleistungen der Deutschen       Rentenversicherung (medizinische Rehabilitation und Leistungen zur       Teilhabe am Arbeitsleben) bei älteren Arbeitnehmerinnen und       Arbeitnehmern und ihre strukturellen Bedingungen und       Voraussetzungen systematisch erforschen sowie innovative       systemübergreifende Konzepte zur Sicherung einer dauerhaften       Eingliederung in das Erwerbsleben entwickeln und evaluieren.
       
       Dabei werden vorrangig die folgenden Fragestellungen bearbeitet:       Untersuchung rehabilitationsrelevanter Belastungen und       Beanspruchungen; rechtzeitige Identifikation potenziell       rehabilitationsbedürftiger Arbeitnehmer/innen unter       Berücksichtigung von aussagekräftigen Prognosefaktoren;       Vorbereitung auf die Rehabilitation; Zielformulierung,       Zielvereinbarung und Zielorientierung in der Rehabilitation;       Entwicklung systematischer altersentsprechender Assessments zur       Identifikation aktueller Problemschwerpunkte und       Interventionsbedarfe potenzieller Rehabilitanden/innen;       Individualisierung, Flexibilisierung und problemorientierte       Intensivierung der Rehabilitation unter Berücksichtigung des       gesamten Leistungsspektrums der Sozialleistungsträger;       Identifikation und Stärkung von individuellen psychischen und       sozialen Ressourcen während der Rehabilitation; Weiterentwicklung       von Maßnahmen zur langfristigen Verstetigung von       Rehabilitationseffekten.
       
       Die Sektion „Rehabilitation und Arbeit“ wird mit einer       W2-Professur, der Stelle eines Wissenschaftlers bzw. einer       Wissenschaftlerin und einer dreiviertel Stelle für eine/n       Verwaltungsangestellten ausgestattet. 
       
       Dabei übernimmt die Deutsche Rentenversicherung Nord für die Dauer       von sechs Jahren die Kosten für die W2-Professur in voller Höhe,       für die Stelle des Wissenschaftlers bzw. der Wissenschaftlerin zur       Hälfte und für die Stelle der/des Verwaltungsangestellten zu einem       Drittel. Damit setzt die Deutsche Rentenversicherung Nord ihre       Reha-wissenschaftliche Förderung an der Lübecker Uni fort. Bereits       im Jahre 1989 hatte die Rentenversicherung sich finanziell an der       Gründung des Instituts für Sozialmedizin beteiligt und so einen       wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Forschung und Lehre im       Bereich der Sozialmedizin und Reha-Wissenschaft geleistet.
       
       Die Rehabilitation der Gesetzlichen Rentenversicherung gewinnt im       Kontext des demographischen Wandels insbesondere wegen des       ganzheitlichen Ansatzes und der Teilhabeorientierung im       Gesundheitswesen an Bedeutung. Die Rehabilitation der Gesetzlichen       Rentenversicherung soll dazu beitragen, dass Arbeitnehmer/innen       länger erwerbstätig bleiben. Hierzu ist es erforderlich,       innovative Prozesse und Verfahren zu entwickeln und zu evaluieren.
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