Website
Aktuelles
Freitag, 17.06.2022

Forschung

Stifterverband fördert FLEXLAB mit 100.000 Euro

Wie muss ein Raumlabor gestaltet sein, damit es von Forschenden ideal genutzt werden kann? Dieser Frage wird im FLEXLAB nachgegangen (Foto: Prof. Andreas Schrader)

Herausragendes Konzept zur Entwicklung zukunftsorientierter Lernräume

In Haus 64 kann zukünftig ein Raumlabor erprobt werden, bevor es fertig geplant wird. Das neue Angebot für Studierende und Forschende der gesundheitswissenschaftlichen Studiengänge und der Telematik an der Universität zu Lübeck startet am 1. Juli 2022.

Das FLEXLAB wird von den Initiator*innen Prof. Katrin Balzer, Sektion Pflegeforschung am Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie und Prof. Andreas Schrader, Institut für Telematik, als ein „Raumlabor für Raumlabore“ beschrieben. Es bietet eine Umgebung für die Konzeption und die modellhafte Erprobung und Evaluation intelligenter, hybrider Lernumgebungen aus analogen und digitalen Komponenten. Der Name steht für Flexible Skills Lab Architecture. Das FLEXLAB wird das COPICOH Health Lab im Haus 64 in Raum 02.054 erweitern. Der Stifterverband und die Dieter Schwarz Stiftung unterstützen das Projekt mit 100.000 Euro.

Welche Architektur, Möbel und medientechnologische Ausstattungen sind für ein Raumlabor sinnvoll und für die Forschung und Lehre von morgen notwendig? Wo werden Bildschirme mit Lehrmaterial ideal positioniert, um eine Sichtachse für alle Teilnehmer*innen zu bieten? Mit solchen und ähnlichen Fragen werden sich die Nutzer*innen des Raums unter anderem beschäftigen.

Raumlabore brechen die klassische Architektur von Hörsaal oder Seminarraum auf und bieten das ideale Umfeld für die kooperative und dynamische Lehre. Dabei können mit einem modularen Baukastensystem die Möblierung und technische Infrastruktur geändert werden. Das Projekt beginnt am 1. Juli und hat eine Laufzeit von 18 Monaten.

Nachhaltige Lösungen

In vergleichenden Studien kann dann die Sinnhaftigkeit einer Ausstattung evaluiert und überprüft werden, bevor die entsprechende kostenintensive Ausstattung der realen Skills Labs erfolgt. Das sind Trainingseinrichtungen, in denen Bewegungen, körperliche Untersuchungen, Injektionen oder die Wundversorgung geübt werden - bis hin zu Fähigkeiten, die für komplexe Situationen, beispielsweise in der Notaufnahme oder in der Intensivpflege, wichtig sind. So werden Fehlplanungen vermieden, Ressourcen geschont und nachhaltige Lösungen generiert.

Prof. Andreas Schrader sagt: „Das FLEXLAB ergänzt die bisherigen Projekte zum Ausbau der hybriden Skills Labs (HySkiLabs und Laboratorium) in idealer Weise. Insbesondere durch die Einbindung der Studierenden in den Gestaltungsprozess erhoffen wir uns noch bessere Rahmenbedingungen für das Studium an der Universität zu Lübeck. COPICOH mit dem jetzt weiter ausgebauten HealthLab bietet eine ideale Infrastruktur für die Entwicklung innovativer Lernumgebungen der Zukunft.“

Prof. Katrin Balzer sagt: „Skills Training ist ein wichtiges Element der Studiengänge in der Pflege, der Medizin und den anderen Gesundheitsberufen an der Universität zu Lübeck. Es dient dem Üben von praktischen Fertigkeiten in der Diagnostik und Behandlung, wie zum Beispiel der Wundversorgung, unter simulierten Praxisbedingungen. Das FLEXLAB wird es ermöglichen, diese Simulationen noch effektiver als bisher auf die Raumgegebenheiten vor Ort, die Lernziele und die Übungsbedarfe der Studierenden abzustimmen. Es ist ein ,Labor für das Labor‘ und verkürzt den Weg von der neuen Idee für die Gestaltung der Lernumgebung bis zur Umsetzung in allen Skills Labs.“

Die Trainingsangebote werden in den gesundheitswissenschaftlichen Studiengängen der Universität zu Lübeck, also Humanmedizin, Ergotherapie/Logopädie, Hebammenwissenschaft, Pflege und Physiotherapie, weiterhin ausgebaut und weiterentwickelt.

Der Stifterverband und die Dieter Schwarz Stiftung fördern insgesamt fünf Hochschulen: Für ihre herausragenden Konzepte zur Entwicklung zukunftsorientierter Lernräume erhalten die TU Berlin in Kooperation mit der Universität der Künste Berlin, die TH Ingolstadt, die Universität Lüneburg, die Universität Mainz und die Universität zu Lübeck jeweils 100.000 Euro.