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Mittwoch, 29.09.2004

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St. Petri zu Lübeck wird Universitätskirche

Blick von der Universität auf die künftige Universitätskirche St. Petri zu Lübeck (rechts hinten)

Blick von der Universität auf die künftige Universitätskirche St. Petri zu Lübeck (rechts hinten)

Ort der ökumenischen und interreligiösen Besinnung

St. Petri zu Lübeck wird Universitätskirche. Dieser Beschluss, in Gesprächen zwischen dem St.-Petri-Kuratorium und der Universitätsleitung vorbereitet, wurde heute vom Akademischen Senat der Universität zu Lübeck bestätigt. Als Universitätskirche wird St. Petri zu einer Stätte der ökumenischen und interreligiösen Besinnung für die Angehörigen der Lübecker Hochschulen und für gemeinsame Veranstaltungen von Kirche, St.-Petri-Kuratorium und den Hochschulen. Die Universität zu Lübeck hat bereits seit mehreren Jahren die Semestereröffnungsveranstaltungen in St. Petri ausgerichtet.Erstmals wird sich St. Petri zur Erstsemesterbegrüßung der Universität am Montag, dem 18. Oktober 2004, in ihrer neuen Funktion als Universitätskirche zeigen. Mit einem besonderen liturgischen Konzept und einer Andacht unter dem Motto "Genesis - Anfänge" wird dem in der Veranstaltung Rechnung getragen. Auch der Akademische Festakt zum 40-jährigen Bestehen der Universität am Freitag, dem 12. November 2004, findet in St. Petri statt.Prof. Dr. rer. nat. Alfred X. Trautwein, Rektor der Universität zu Lübeck, sagte nach dem heutigen Senatsbeschluss: "Mit der Vereinbarung streben wir eine gemeinsame Förderung des geistigen Lebens in Lübeck an. Geplant sind akademische Feste und Gedenkfeiern sowie Veranstaltungen, durch die wissenschaftliche und wissenschaftsethische Fragen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden."Die beiden St. Petri-Pastoren Günter Harig und Dr. Bernd Schwarze freuen sich auf eine enge Zusammenarbeit mit der Universität. Pastor Schwarze: "St. Petri verfolgt mit großem Interesse die Entwicklungen in Forschung und Lehre. In einer Kirche, in der auf der Höhe der Zeit unser Denken und Handeln reflektiert werden soll, wünschen wir uns Veranstaltungen, in denen wissenschaftliche Erkenntnisse und deren ethische Folgen präsentiert und diskutiert werden können." Außerdem habe sich diese Stadtkirche seit langem als Festraum der Lübecker Bürgergemeinde etabliert."Wir sind sicher", so Schwarze, "dass der Festakt zum Universitätsjubiläum in der ehrwürdigen gotischen Halle zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Beteiligten wird." Darüber hinaus denkt Pastor Schwarze auch an Angebote für Studierende, die in Zusammenarbeit mit den Studentenseelsorgern geplant werden sollen.Was am 18. Oktober zwischen Universität und St. Petri beginnt, soll aber nicht auf die beiden Institutionen beschränkt bleiben. Eine Erweiterung der Kooperation mit der Fachhochschule und der Musikhochschule soll in Kürze folgen.St. Petri zu Lübeck ist weit über 800 Jahre alt. Schon 1170 wurde sie zusammen mit St. Marien, der Mutterkirche der Backsteingotik, urkundlich erwähnt. Nach den Zerstörungen im 2. Weltkrieg blieb St. Petri lange Zeit Ruine. Dach und Turmhelm wurden in den sechziger Jahren erneuert.Erst 1987 konnte der nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten wiederhergestellte Innenraum einer neuen Zweckbestimmung übergeben werden: St. Petri wurde eine Kirche für die ganze Stadt, ein Begegungsort zwischen Kirche und zeitgenössischer Kultur, auf der Grenze zwischen den Weisheiten einer jahrtausendealten Tradition und den Wahr-heiten unserer modernen Zeit. Mit ihrer neuen Funktion als Universitätskirche wird diese Konzeption in erweiterter Form fortgeführt.