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Dienstag, 07.12.2010

Universität

Schulterschluss für Wissenschafts-Standort Lübeck

Nach Unterzeichnung der "Lübecker Erklärung"

Medizin, Medizintechnik und Gesundheitswirtschaft - Impulsgeber für die Zukunft

Lübeck soll zu einem Zentrum für innovative Medizin ausgebaut werden. Das ist das Ziel des Vereins HanseBelt, der IHK zu Lübeck, der Universität zu Lübeck, der Fachhochschule Lübeck und der Hansestadt Lübeck. Die Landesregierung hat dazu ihre Unterstützung zugesagt.

Beim heutigen Kongress „Wirtschafts- und Wissenschaftsregion HanseBelt“ in den Media Docks in Lübeck haben die Teilnehmer eine entsprechende „Lübecker Erklärung“ verabschiedet. Im Schulterschluss wollen die Partner Lübeck zu einem national und international führenden Standort für Medizin, Medizintechnik und Gesundheitswirtschaft entwickeln.

Wissenschaftsminister Jost de Jager bezeichnete Lübeck als einen strategischen Schwerpunkt-Standort des Landes im Bereich Medizin, Medizintechnik und Gesundheitswirtschaft, der sich kontinuierlich weiterentwickeln werde. Zusammen mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, der Hochschulmedizin in Kiel und der außeruniversitären Forschung in Borstel biete die Region ein umfassendes Know-how in Grundlagen- und angewandter Forschung. „Das Land hat in Lübeck stetig und langfristig investiert und den Aufbau von wissenschaftlicher Exzellenz unterstützt, auch um der Industrie vor allem im Bereich der Medizintechnik eine attraktive Wissens-Basis zu bieten. Ich bin überzeugt, dass Lübeck gerade erst anfängt, Früchte dieser Investitionen zu ernten“, sagte de Jager. Die Hansestadt werde sich in den kommenden Jahren zu einem noch stärkeren Motor für Wachstum und Arbeitsplätze im Norden entwickeln. „Die Ausgründung der Fraunhofer Einrichtung für Marine Biotechnologie und die neue Fraunhofer Projektgruppe für Medizinische Bildverarbeitung seien sehr aktuelle Beispiele für die Erfolge an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft“, so der Minister.

Die Voraussetzungen in der Region Lübeck seien hervorragend, betonte auch IHK-Präses Christoph Andreas Leicht. „Das über Jahrzehnte gebildete Netzwerk von Medizin und Medizintechnik ist von enormer Bedeutung für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort. Die Wirtschaft im HanseBelt ist stark von in den Branchen Medizin, Medizintechnik und Gesundheitswesen tätigen Unternehmen geprägt.“ Eine IHK-Umfrage zur Bedeutung der Universität zu Lübeck hatte im Sommer ergeben, dass mehr als 1.000 Firmen mit über 23.000 Mitarbeitern in diesen Branchen tätig sind. Sie erwirtschaften einen Gesamtumsatz von rund vier Milliarden Euro. Leicht fordert einen engen Schulterschluss von Wirtschaft, Wissenschaft, Verbindungsinstitutionen und Politik für das gemeinsame Ziel, bundesweit ein führender Medizin- und Medizintechnikstandort zu werden. „Wir müssen dafür sorgen, dass wir auch überregional als attraktiver Standort für die besten Köpfe der Branche gelten.“

Dafür wollen die Initiatoren vor allem zentrale Handlungsfelder stärken: Forschung, Qualifizierung und Standortmarketing. Von entscheidender Bedeutung sei es, Lübecks Alleinstellungsmerkmale in der Medizintechnik, besonders im Bereich Qualifizierung und Vernetzung mit der Industrie, auszubauen. Die Vernetzung muss aber über die Region hinaus gehen, sagte Norbert Basler, Sprecher des HanseBelt Initiativkreises. Er warb für die Idee einer HanseBelt Universität zwischen Hamburg und dem Øresund. „Wir leben in einer bereits pulsierenden Region. Um das Profil als exzellente und – auch international –hervorragend vernetze Wissenschaftsregion weiter auszubauen, benötigen wir die HanseBelt Universität als Plattform für engere Kooperationen der Hochschulen in der Region und im Verbund mit Hamburg und Øresund.“ Eine engere Zusammenarbeit im Bereich der Medizin und Medizintechnik liege nahe. Die internationale Ausrichtung müsse schlüssig in die Gesamtstrategie der Hochschulen eingepasst sein. „Sie wird als wesentliches Element einer auf Wettbewerbsfähigkeit ausgerichteten Hochschule vorausgesetzt“, sagte Basler vor rund 200 Gästen in den Lübecker Media Docks.

Die Hansestadt Lübeck ist entschlossen diesen Weg zur Stärkung des Standortes zu gehen. „Für uns sind die Hochschulen und Unternehmen von herausragender Bedeutung für die gesamtstädtische Entwicklung. Frühzeitig haben wir mit einer zukunftsweisenden Planung den Hochschulstadtteil realisiert“, sagte Bürgermeister Bernd Saxe. Lübeck sei bereits der Sitz von vier bedeutenden Hochschulen. „Allein mit der Universität und der Fachhochschule verfügen Stadt und Region über renommierte Hochschulen mit herausragenden Leistungen in Forschung und Lehre sowie in der Akquisition von Drittmitteln aus renommierten Forschungsförderprogrammen und der Wirtschaft.“

Eine entscheidende Bedeutung in dieser Strategie kommt den Hochschulen zu. Sie bilden den Fachkräfte-Nachwuchs aus und sind ein Magnet für Studenten. „Die Universität zu Lübeck ist zentraler Partner im künftigen Wissenschaftscampus Lübeck und trägt mit ihrer exzellenten Forschung, ihrer Lehre mit hervorragenden Rankingergebnissen und ihren anerkannten Leistungen im Technologie- und Wissenstransfer maßgeblich zur Festigung und zum Ausbau des Medizin- und Medizintechnikstandortes bei“, betonte Professor Dr. Peter Dominiak, Präsident der Universität zu Lübeck.

Der Präsident der Fachhochschule Lübeck, Professor Dr. Stefan Bartels, ergänzte: „Die Fachhochschule bildet seit vielen Jahren mit ihren verschiedenen Studiengängen der Medizintechnik und Gesundheitswirtschaft sowie einer vielfältigen anwendungsbezogenen Forschung eine wichtige Säule des Medizintechnik-Standortes Lübeck, dessen Ausbau sie weiterhin maßgeblich mit betreiben wird.“

Das vollständige Programm der Veranstaltung vom 7. Dezember 2010 können Sie hier herunterladen:Wirtschafts- und Wissenschaftsregion HanseBelt