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Mittwoch, 04.12.2013

Universität

Richtfest für das CBBM

Neubau des interdisziplinären Zentrums für Gehirn, Hormone und Verhalten unter besten Vorzeichen: Graduiertenkolleg und Sonderforschungsbereich bewilligt

Auf dem Campus der Universität wurde am 4. Dezember im Beisein von Wissenschaftsstaatssekretär Rolf Fischer Richtfest für den Neubau des „Center of Brain, Behavior and Metabolism“ (CBBM) gefeiert. In dem Gebäude des neuen interdisziplinären Zentrums für Gehirn, Hormone und Verhalten werden die Institute für Neuroendokrinologie und Pharmakologie angesiedelt sowie Arbeitsgruppen aus verschiedenen Kliniken, unter anderem aus der Medizinischen Klinik I, der Klinik für Neurologie und der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie.

Bund und Land investieren aus der gemeinsamen Forschungsförderung 38,3 Millionen Euro in das CBBM, das unter der Leitung der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH) im Dezember 2014 fertiggestellt werden soll. Baubeginn war im März 2012.

„Die Hochschulen stehen im Zentrum unseres Wissenschaftssystems. Ihnen wollen wir verlässliche Perspektiven und Planungssicherheit geben - das ist ein Kern unserer Wissenschaftspolitik der nächsten Jahre“, sagte Wissenschaftsstaatssekretär Rolf Fischer. Er wies auf die Absicht der Koalitionäre im Bund hin, die den Hochschulen mehr Geld zur Grundfinanzierung zur Verfügung stellen wollten. „Das lässt hoffen“, sagte der Staatssekretär und hob hervor, dass nicht nur das Land Schleswig-Holstein die Hälfte der CBBM-Gesamtbaukosten von 38,3 Millionen Euro gefördert habe, sondern der Bund die andere Hälfte getragen habe.

„Allein aus Landesmitteln - das ist ganz klar - hätten wir den Aufbau eines derartigen Kompetenzzentrums, das dem Standort Lübeck sogar nach Auffassung des Wissenschaftsrates 'internationale Sichtbarkeit' verleiht, nicht stemmen können“, sagte Fischer. In den Gesamtkosten von 38,3 Millionen Euro (mit Baunebenkosten) sind 7,3 Millionen Euro für die Ersteinrichtung enthalten.

Der Präsident der Universität, Prof. Dr. Peter Dominiak, sagte beim Richtfest: „Wir freuen uns, dass zwei wichtige Förderentscheidungen für unser Zentrum für Gehirn, Hormone und Verhalten, CBBM, punktgenau zum Richtfest gefallen sind. Zum einen hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft ein neues Graduiertenkolleg zu Stoffwechselerkrankungen bewilligt, das mit 3,2 Millionen Euro unterstützt und am CBBM angesiedelt wird. Zweitens und noch gewichtiger ist die Entscheidung für einen neuen Sonderforschungsbereich zum Essverhalten, der von Lübeck aus zusammen mit den Universitäten Köln und Hamburg und dem Max-Planck-Institut für Neurologische Forschung durchgeführt wird. Sein Fördervolumen beträgt 10,4 Millionen Euro. Das sind beste Vorzeichen für die künftige Arbeit in diesem wegweisenden Forschungsgebäude, dessen Bewilligung uns 2010 im Kampf um unsere Uni entscheidend den Rücken gestärkt hat.“

Prof. Dr. Dr. h.c. Hendrik Lehnert, Sprecher des CBBM, betonte die außerordentlich große Bedeutung des neuen Zentrums für die Forschungslandschaft der Universität und des Landes: „In diesem neuen Forschungsgebäude können auf einzigartige Weise die Arbeitsgruppen zusammengeführt werden, die schwerpunktmäßig die Mechanismen untersuchen, mit denen das Gehirn zahlreiche Stoffwechselprozesse steuert. Langfristig wird dies erlauben, sogenannte Volkskrankheiten wie Diabetes und Übergewicht nicht nur besser zu verstehen, sondern auch zu behandeln.“

GMSH-Geschäftsführer Hans-Adolf Bilzhause sagte: „Das CBBM verfügt über einen Passivhausstandard. In Zeiten der immer stärker steigenden Energiepreise freut es mich, dass wir so dazu beitragen können, die laufenden Betriebskosten für die Universität zu Lübeck möglichst gering zu halten.“ Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz sei bei der gesamten Haustechnik berücksichtigt worden, die auch eine Wärmerückgewinnung vorsehe. Außerdem sei der Neubau so angelegt, dass eine hohe Funktionalität bei größtmöglicher Transparenz erreicht werde, um den interdisziplinären Austausch zwischen den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu fördern.

Dipl.-Ing. Markus Hammes von hammeskrause architekten bda, Stuttgart:
„Zurzeit findet ein Paradigmenwechsel hinsichtlich der Kommunikation in Forschungsgebäuden statt. Raum für Kommunikation wird nicht länger als überflüssiger Luxus angesehen, sondern als notwendiger Bestandteil eines nachhaltigen Gebäudekonzepts. Hierfür ist das CBBM ein zukunftsweisendes Beispiel.“

Der Neubau mit seinen 5.400 Quadratmetern Hauptnutzfläche bietet auf vier Geschossen Platz für Forschung und Lehre. Durch die zwei Atrien werden die innen liegenden Labore mit Tageslicht versorgt, während an der Außenseite des Gebäudes die Büros eingerichtet werden. Die Bereiche können nach Bedarf variabel umgestaltet werden und Labore zusammengelegt oder Büros vergrößert werden. Im vollverglasten Erdgeschoss entstehen ein multifunktionaler Seminar- und Veranstaltungsbereich sowie Servicebereiche für die Diagnostik von Stoffwechselveränderungen beim Menschen, die alle beteiligten Arbeitsgruppen und Institute gemeinsam nutzen können.

Prof. Dr. Hendrik Lehnert (Fotos: René Kube)

Staatssekretär Rolf Fischer

Richtspruch und Richtkrone

Das neue CBBM der Universität © Entwurf und Visualisierung: hammeskrause architekten, freie architekten bda, Stuttgart