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Freitag, 04.11.2005

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Projektförderung für SPECTAN 3

Das zur Weiterentwicklung vorgesehene SPECT-3 Gerät

Das zur Weiterentwicklung vorgesehene SPECT-3 Gerät

Neue Perspektiven für die Behandlung chronischer Erkrankungen

Mit einer Förderung in Höhe von 50.000 Euro aus Mitteln des Programms "Hochschule - Wirtschaft - Transfer" (HWT) unterstützt das Land Schleswig-Holstein das Forschungsprojekt "Entwicklung eines Kleintier-SPECT-Gerätes (SPECTAN 3)" von Prof. Dr. rer. nat. Stefan Uhlig aus dem Forschungszentrum Borstel. Kooperationspartner des Projektes, das insgesamt ein Volumen von 301.000 Euro hat, ist die Firma MiE GmbH in Seth bei Bad Segeberg. Der Förderbescheid wird heute von Wissenschaftsminister Dietrich Austermann und Stiftungsvorstand Prof. Dr. Hans-Jürgen Block in Seth überreicht. In dem geförderten Projekt wird ein so genanntes SPECT-Gerät mit erhöhter Auflösung entwickelt. SPECT steht für Single Photon Emission Computed Tomography und ist eine Methode, die es ermöglicht, radioaktive Signale räumlich (dreidimensional) abzubilden. Damit eröffnen sich wichtige Perspektiven zur Entwicklung neuer therapeutischer Strategien für Volkskrankheiten wie Krebs oder chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen.

Die Entwicklung dieses Gerätes geschieht in einer Kooperation zwischen dem Forschungszentrum Borstel (Prof. Dr. rer. nat. Stefan Uhlig, Expertise Pneumologie und Medizintechnik), dem Institut für Mathematik der Universität zu Lübeck (Prof. Dr. rer. nat. Bernd Fischer, Expertise mathematische Bildanalyse und Software) und der schleswig-holsteinischen Firma MiE GmbH. MiE - medical imaging electronics GmbH mit Sitz in Seth und Chicago produziert seit 25 Jahren mit großem Erfolg Geräte für nuklearmedizinische Anwendungen.

Die zunehmende Verbesserung der Therapie akuter Erkrankungen geht einher mit der Zunahme chronischer Erkrankungen, die erhebliche Kosten verursachen. Die Entwicklung neuer wirksamer Therapien kann nur durch exzellente Grundlagenforschung gelingen.

Leider besteht in vielen Bereichen der Grundlagenforschung ein Mangel an geeigneten Modellen für chronische Erkrankungen. Er ist zu einem großen Teil darauf zurückzuführen, dass es an Möglichkeiten fehlt, Versuchstiere nicht-invasiv über einen längeren Zeitraum zu untersuchen. Daher sind insbesondere für die Untersuchung chronischer Erkrankungen nicht-invasive Untersuchungsmethoden unerlässlich. Die radioaktive Markierung erlaubt die spezifische nicht-invasive Analyse verschiedener Moleküle im Ganztier.

Die Nuklearmedizin wird nicht zuletzt dank neuer hochauflösender Techniken in den nächsten Jahren einen großen Aufschwung nehmen. Die Entwicklung des Kleintier-SPECT-Gerätes gibt der medizinischen und medizintechnischen Grundlagenforschung im Raum Lübeck/Borstel wichtige Impulse und trägt dazu bei, Arbeitsplätze in der Region zu sichern und zu schaffen.