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Dienstag, 01.03.2022

Studium

Projekt zur interprofessionellen Pflegeausbildung gestartet

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Gemeinsam miteinander voneinander und übereinander lernen – und dies mit dem Ziel, die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu verbessern, das ist das zentrale Anliegen interprofessionellen Lernens in den Gesundheitsberufen.

Die Universitäten Lübeck und Kiel entwickeln und erproben ein Lehrkonzept für die berufsgruppenübergreifende Ausbildung in der Pflege und den anderen Gesundheitsberufen, insbesondere der Humanmedizin, der Ergotherapie/Logopädie, Hebammenwissenschaft und Physiotherapie. Es soll insbesondere in den Studiengängen Ergotherapie/Logopädie, Hebammenwissenschaft, Humanmedizin, Pflege und Physiotherapie der Universität zu Lübeck Anwendung finden.

Seit Beginn dieses Jahres wird am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein das Forschungsprojekt interEdu durchgeführt. In dem dreijährigen Projekt wird ein longitudinales Rahmencurriculum für das interprofessionelle Lehren und Lernen in der beruflichen und der hochschulischen Pflegeausbildung in Deutschland entwickelt und in einer Pilotstudie erprobt. Durchgeführt wird das Projekt gemeinsam von der Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege (Leitung: Prof. Dr. Katrin Balzer) am Institut für Sozialmedizin, Universität zu Lübeck, und der Arbeitsgruppe Didaktik der Pflege und Gesundheitsberufe (Leitung: Prof. Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops) am Institut für Allgemeinmedizin an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

„Dieses Projekt bietet eine hervorragende Chance, die bisherigen Aktivitäten zum interprofessionellen Lernen in der Pflegeausbildung in Deutschland zusammenzuführen und wissenschaftlich begründete Empfehlungen für die inhaltliche und methodische Gestaltung dieses Teils der Pflegeausbildung zu formulieren“, betont Katrin Balzer, Leiterin des Projekts. In der Vergangenheit hat die Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege bereits selbst mehrere Lehrangebote für die interprofessionelle Ausbildung in den Gesundheitsberufen entwickelt und erfolgreich umgesetzt, insbesondere im Rahmen des Pflegestudiengangs an der Universität zu Lübeck. Mit den Studiengängen Humanmedizin, Ergotherapie/Logopädie, Hebammenwissenschaft, Pflege und Physiotherapie bietet die Universität ein ausgezeichnetes Umfeld für berufsübergreifendes Lernen in den gesundheitsberufen.

Die Methoden des interprofessionellen Lehrens und Lernens bilden auch einen Schwerpunkt in dem im Oktober 2021 gestarteten Masterstudiengang „Pflegepädagogik“ an der Kieler Universität. „Das Projekt interEdu wird wichtige Impulse sowohl für die berufliche als auch die hochschulische Pflegeausbildung deutschlandweit geben“, hebt Wolfgang von Gahlen-Hoops, Co-Leiter des Projekts, hervor.

Das Projekt wird finanziert vom Bundesinstitut für berufliche Bildung (BiBB), das im Rahmen des 2020 in Kraft getretenen Pflegeberufegesetzes mit der wissenschaftlichen Begleitung der Umsetzung der neuen gesetzlichen Vorgaben betraut wurde. Der Zuschlag für das Projekt erfolgte in einem kompetetiven Verfahren. Aus Sicht beider Projektleitenden unterstreicht die Förderung des Projekts interEdu das besondere Potenzial für interprofessionelle Ausbildung, Forschung und Praxis in den Gesundheitsberufen am UKSH mit den beiden medizinischen Fakultäten in Kiel und Lübeck.

Zum einen stärkt es die campusübergreifende Zusammenarbeit der Lübecker Sektion für Forschung und Lehre und Pflege und der Arbeitsgruppe Didaktik der Pflege und Gesundheitsberufe in Kiel, zum anderen die Zusammenarbeit beider Institutionen mit der UKSH Akademie und den anderen gesundheitsbezogenen Studiengängen an den medizinischen Fakultäten in Kiel und Lübeck sowie deren Praxispartnern in Schleswig-Holstein.

Das zu entwickelnde Rahmencurriculum soll polyvalent einsetzbar sein, d.h. in verschiedenen Ausbildungskontexten mit unterschiedlichen Anbindungsmöglichkeiten, und soll in der interprofessionellen Zusammenarbeit mit verschiedenen Berufsgruppen erprobt werden (z.B. ärztliche Berufe, Therapieberufe, Hebammenkunde).

Prof. Dr. Katrin Balzer (Fotos: privat)

Prof. Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops