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Dienstag, 13.01.2015

Forschung

Prof. Thorsten Buzug: German High Tech Champion

Prof. Thorsten Buzug in seinem Forschungslabor für Magnetpartikelbildgebung (Foto: Uni Lübeck)

Hohe Auszeichnung in Chicago verliehen - Neueste medizinische Bildgebung gegen Brustkrebs

Prof. Dr. Thorsten M. Buzug, Direktor des Instituts für Medizintechnik der Universität zu Lübeck, wurde mit dem German High Tech Champion Award 2014 für „Medical Imaging“ ausgezeichnet. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wurde ihm auf dem 100. Jahreskongress der Radiological Society of North America (RSNA) am 2. Dezember 2014 in Chicago/USA feierlich verliehen. Der Preis German High Tech Champion hat zum Ziel, Technologieentwickler und Erfinder an deutschen Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen dabei zu unterstützen, ihre Erfolge in der Auftragsforschung international zu steigern.

Prof. Thorsten Buzug ist einer der wissenschaftlichen Wegbereiter für  die nächste Generation der medizinischen Bildgebung, die Magnetpartikelbildgebung (Magnetic Particle Imaging, MPI). Bei diesem Verfahren sollen mit magnetischen Nanoteilchen und einem speziellen vom Institut für Medizintechnik entwickelten Tomografen dynamische Prozesse im Körper auch während des Verlaufes von Eingriffen in hoher bildlicher und zeitlicher Auflösung abgebildet werden. Im Unterschied zu den herkömmlichen Röntgenverfahren wird dies ohne jede Strahlenbelastung für den Patienten und das medizinische Personal geschehen.

Ein Beispiel für die spätere Anwendung des heute erforschten Verfahrens ist die häufigste Krebserkrank bei Frauen, der Brustkrebs. Das Ziel ist es, optimierte und schonende Behandlungsmethoden zu entwickeln. Eine Strategie ist die sogenannte Wächterlymphknoten-Biopsie. Bösartige Tumoren verteilen ihre Krebszellen häufig über die Lymphbahnen. Die Zellen werden dann in den Lymphknoten gespeichert und von dort aus in den Körper verteilt, wodurch Metastasen auch fernab des primären Tumors entstehen können. Um zu kontrollieren, ob Lymphknoten in dieser Weise von Krebszellen befallen sind, wurden bis vor einigen Jahren alle Lymphknoten in der Nähe des Tumors radikal entfernt und histologisch untersucht.

Mit der neuen schonenderen Methode, der MPI-gestützten Wächterlymphknoten-Biopsie, die derzeit am Institut für Medizintechnik entwickelt wird, sollen nur die Lymphknoten identifiziert werden, die tatsächlich über Lymphbahnen mit dem Tumor in Verbindung stehen, die Wächterlymphknoten. Mit der neuartigen Magnetpartikelbildgebung soll der Chirurg während des Eingriffes die Wächterlymphknoten gezielt lokalisieren können.

GHTC® – the German High Tech Champions Award ist Bestandteil der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Initiative „Werbung für den Innovations- und Forschungsstandort Deutschland“ unter der Marke „Research in Germany“.

Preisträger des Wettbewerbs German High Tech Champion 2014 (v.l.n.r.; Fotos: GHTC / Oscar & Associates)

Gerrit Schick (Philips), Mandy Ahlborg, Matthias Gräser, Ksenija Gräfe, Prof. Dr. Thorsten M. Buzug, Dr. Kerstin Lüdtke-Buzug