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Dienstag, 01.10.2019

Personalie

Prof. Stefan Borgwardt neuer Direktor der Psychiatrie und Psychotherapie

An der Schnittstelle von interdisziplinärer Grundlagen- und klinisch angewandter Forschung: Die Früherkennung psychischer Erkrankungen

Neuer Professor für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität zu Lübeck ist Prof. Dr. Stefan Borgwardt. Er ist Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie sowie der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie am Zentrum für Integrative Psychiatrie (ZIP) des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck. Prof. Borgwardt hat am 1. Oktober 2019 die Nachfolge von Prof. Dr. Fritz Hohagen angetreten.

Prof. Borgwardt hat an der Charité in Berlin Medizin studiert. Nach der Approbation 2002 arbeitete er an der Psychiatrischen Poliklinik des Universitätsspitals Basel und wechselte 2004 für zwei Jahre an das Institute for Psychiatry am King's College in London, mit dem er auch heute noch als Visiting Professor affiliiert ist. Er erlangte 2008 den Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. 2009 erfolgte seine Habilitation an der Universität Basel. Seit 2010 arbeitete Prof. Borgwardt an den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel, zuletzt bis zu seinem Wechsel ans ZIP als Chefarzt und stellvertretender Klinikdirektor und seit 2011 als Extraordinarius für Neuropsychiatrie an der Universität Basel. Nebenberuflich absolvierte er eine Ausbildung in Academic Management mit dem Abschluss Master of Business Administration (MBA).

Der Schwerpunkt von Prof. Borgwardts interdisziplinär ausgerichteter Forschung ist die Früherkennung psychischer Erkrankungen, die Untersuchung der Hirn-Darm-Achse sowie neuartiger pharmakologischer Therapieverfahren und das translationale psychiatrische Neuroimaging. Bereits in Basel war es das Ziel Borgwardts, das Verständnis der Grundlagen von Hirnprozessen und deren Interaktion mit Umweltprozessen durch einen Fokus auf interdisziplinäre Forschungsprojekte zu erweitern, um diese Marker für die Behandlung von Patienten einzusetzen.

Ein zentrales Ziel seiner Forschung wird es sein, in enger Kooperation mit anderen Fachkliniken und niedergelassenen Kollegen sowie anderen Partnern in Schleswig-Holstein ein Früherkennungs- und Frühinterventionsnetzwerk für Adoleszente und Erwachsene mit einem Risiko für die Entwicklung von psychischen Störungen aufzubauen. Neben der Ausbildung von Medizinern und Psychologen soll auch die translationale psychiatrische Forschung an der Schnittstelle zwischen neurowissenschaftlicher Grundlagenforschung zu Verhalten und Stoffwechsel und klinisch angewandter interdisziplinärer Forschung ausgebaut werden. Prof. Borgwardt verfügt über ein breites Spektrum von klinischen Erfahrungen sowohl in der Krisenintervention und Konsiliarpsychiatrie als auch in der Diagnostik und Behandlung psychotischer, affektiver und neuropsychiatrischer Erkrankungen.

In seiner neuen Position als Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie möchte Prof. Borgwardt vor allem die diagnostischen und therapeutischen Schwerpunkte und innovativen Versorgungsangebote für die Region Lübeck weiter ausbauen. Sein Ziel ist es, die klinische Versorgung für Menschen mit psychischen Erkrankungen im UKSH mitzugestalten sowie durch eine enge Vernetzung der Klinik mit anderen sektorübergreifenden Versorgungsstrukturen die psychische Gesundheit in Schleswig-Holstein und überregional zu verbessern.

Prof. Dr. Stefan Borgwardt