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Mittwoch, 10.06.2020

Personalie

Prof. Carla Nau in DFG-Kommission zur Pandemieforschung berufen

Prof. Dr. Carla Nau (Foto: Guido Kollmeier / Universität zu Lübeck)

Unterstützung, Koordination und Begleitung erkenntnisgeleiteter Forschung und interdisziplinärer Forschungsansätze

Prof. Dr. Carla Nau, Professorin für Anästhesiologie und Intensivmedizin an der Universität zu Lübeck und Direktorin der gleichnamigen Klinik des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, ist in die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingerichtete interdisziplinäre Kommission für Pandemieforschung berufen worden. Die Kommission ist mit 18 Mitgliedern aus allen Wissenschaftsgebieten besetzt und soll die im Bereich der Pandemie- und Epidemieforschung essenzielle erkenntnisgeleitete Forschung stärken, die unter anderem Grundlage fast aller translationaler Ansätze ist. Einen entsprechenden Beschluss teilte das Präsidium der größten Forschungsförderorganisation und zentralen Selbstverwaltungseinrichtung für die Wissenschaft in Deutschland am 10. Juni 2020 mit.

„National und international wurden bereits zahlreiche Forschungs- und Vernetzungsaktivitäten zum besseren Verständnis und zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie und deren Folgen ins Leben gerufen. Diese sind primär klinisch oder anwendungsorientiert ausgerichtet. Als Ergänzung halten wir ein Gremium für essenziell, das sich mit der Grundlagenforschung in dieser Krise befasst und neben der medizinischen und epidemiologischen Perspektive auch wirtschaftliche, ethische, rechtliche, soziale, psychologische und historische Aspekte einbezieht. Mit der neuen interdisziplinären Kommission für Pandemieforschung wollen wir diese Lücke schließen und zur Koordination qualitativ hochwertiger Forschungsarbeiten beitragen“, sagte nach dem Beschluss des Präsidiums DFG-Präsidentin Professorin Dr. Katja Becker, die die Kommission selbst leiten wird.

„Eine der wichtigsten Aufgaben der sehr interdisziplinär besetzten Kommission wird die Unterstützung, Koordination und Begleitung erkenntnisgeleiteter Forschung und interdisziplinärer Forschungsansätze sein zum besseren Verständnis und zur zielgerichteten Bekämpfung von Pandemien. Ich freue mich sehr auf diese Arbeit!“, sagte Prof. Nau anlässlich ihrer Berufung.

Die neue Kommission soll DFG-geförderte Projekte zur Erforschung von Pandemien und Epidemien begleiten, und zwar sowohl bereits laufende Arbeiten als auch und insbesondere Forschungsvorhaben im Rahmen einer aktuellen fächerübergreifenden Ausschreibung, die Ende März von der DFG gestartet worden war und in der noch bis zum 1. September dieses Jahres Förderanträge gestellt werden können. Darüber hinaus soll die Kommission die gesamte grundlagenwissenschaftliche Forschungslandschaft rund um Pandemien und Epidemien überblicken und mögliche Forschungsbedarfe identifizieren. Dabei soll sie ein besonderes Augenmerk auf inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit sowie die Stärkung von Synergien haben.

Wie die DFG-Präsidentin betonte, soll die Kommission rein wissenschaftsgeleitet und mit einem langfristigen Fokus agieren und die entsprechenden Aktivitäten der DFG innerhalb der Wissenschaft und nach außen vertreten. Dazu gehöre insbesondere auch die enge Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Einrichtungen und Partnerorganisationen.

Die 18 wissenschaftlichen Mitglieder der Kommission werden für zunächst zwei Jahre berufen. Zu speziellen Fragestellungen können weitere Expertinnen und Experten an Sitzungen der Kommission teilnehmen oder eingeladen werden. Die konstituierende Sitzung der Kommission soll am 15. Juni stattfinden.