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Freitag, 24.01.2014

Studium

Petersen-Preis der Technik für Thomas Polzin

Thomas Polzin bei einer Präsentation seiner preisgekrönten Arbeitsergebnisse (Foto: Mark Schenk)

Mathematische Masterarbeit für ein neues Verfahren zur Bildregistrierung computertomografischer Daten der Lunge

Thomas Polzin, Master of Science (M.Sc.) an der Universität zu Lübeck, wurde mit einem Professor-Dr.-Werner-Petersen-Preis der Technik 2013 ausgezeichnet. Es handelt sich um den höchstdotierten Technikpreis für Studierende der Ingenieurwissenschaften in Norddeutschland. Die Preisverleihung fand am 24. Januar 2014 in Kiel statt.

Thomas Polzin belegte den zweiten Platz mit seiner Masterarbeit „Lungenregistrierung mittels automatisch detektierter Landmarken“, die er am Institute of Mathematics and Image Computing (MIC) der Universität zu Lübeck anfertigte. Betreuer der Arbeit war Prof. Dr. Jan Modersitzki, beteiligt an der Betreuung waren außerdem die Lübecker Projektgruppe Bildregistrierung des Fraunhofer-Instituts für Bildgestützte Medizin MEVIS, die eng mit dem Institut zusammenarbeitet, und das Institut für Medizinische Informatik der Universität.

Seit November 2012 arbeitet Thomas Polzin am MIC. Das Institut hat gemeinsam mit der Projektgruppe Bildregistrierung eine langjährige Expertise in der Registrierung von Lungendaten. Mit Hilfe der Registrierung können Aufnahmen der Lunge zu verschiedenen Zeitpunkten vergleichbar gemacht werden, um so zum Beispiel Verlaufsstudien von Lungenkrebspatienten durchzuführen oder auch individuelle Therapieeffekte zu bewerten. Außerdem können Atembewegungen aus computertomografischen (CT) Daten mathematisch analysiert werden und so eine wissenschaftliche Grundlage für Fragestellungen zur Funktionsanalyse der Lunge von Patienten mit Chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) bilden.

In der prämierten Arbeit stellt Thomas Polzin einen neuen Ansatz zur Registrierung von CT-Daten der Lunge vor, der vollständig automatisiert abläuft. In den durchgeführten Experimenten erwies sich das eingesetzte Verfahren „Combining Landmarks and Distance Measures“ (CoLD) unter Verwendung automatisch detektierter Landmarken früheren An-sätzen in puncto Genauigkeit und Robustheit als überlegen.

Mit dem Petersen-Preis der Technik zeichnet die Professor-Dr.-Werner-Petersen-Stiftung in Kiel seit dem Jahr 2000 hervorragende Diplomarbeiten auf den Gebieten der Ingenieurswissenschaften an den Universitäten und Fachhochschulen der Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern und im Ostseeraum aus. Der Preis stellt die am höchsten dotierte Auszeichnung für eine Abschlussarbeit eines MINT-Studienganges (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) in Deutschland dar und hat in der Wissenschaftslandschaft Norddeutschlands einen festen Platz gefunden. Der zweite Platz ist mit 2.000 Euro dotiert.

Die Verleihung des Professor-Dr.-Werner-Petersen-Preises 2013 war ursprünglich für den 6. Dezember vorgesehen. Sie musste wegen des Orkantiefs „Xaver“ kurzfristig verschoben werden. Für den besten Abschluss im Masterstudiengang „Mathematik in Medizin und Lebenswissenschaften“ wurde Thomas Polzin bereits auf der Absolventenfeier der Universität Lübeck im Juli 2013 ausgezeichnet.

Preisverleihung in Kiel mit Dr. Wichmann (links) und Dr. Zöllner, beide vom Vorstand der Prof.-Dr.-Werner-Petersen-Stiftung