Website
Aktuelles
Donnerstag, 10.09.2009

importierte Nachrichten

Neues Therapieverfahren gegen die Blasensucht

Prof. Dr. Werner Solbach, Peter Harry Carstensen, Dr. Winfried Stöcker, Priv.-Doz. Dr. Dr. Enno Schmidt

Prof. Dr. Werner Solbach, Peter Harry Carstensen, Dr. Winfried Stöcker, Priv.-Doz. Dr. Dr. Enno Schmidt

1,1 Millionen Euro Fördermittel für ein beispielhaftes Lübecker Gemeinschaftsprojekt

Gegen die Blasensucht (Pemphigus), eine Autoimmunerkrankung der Haut, wird ein neuartiges Therapieverfahren entwickelt. Wissenschaftlicher Partner des Verbundprojektes ist die Universitätsklinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie Lübeck. Beteiligt sind außerdem die Firmen Euroimmun Labordiagnostik AG in Lübeck und peptides & elephants. Das Land Schleswig-Holstein unterstützt das Projekt jetzt mit Fördermitteln von insgesamt 1,1 Millionen Euro. Ministerpräsident Peter Harry Carstensen überreichte den Projektpartnern die Förderbescheide heute in Lübeck. "Unsere Forschung gibt allein in Deutschland rund 2.000 Menschen Hoffnung, ihre Leiden zu lindern. Womöglich können Patienten sogar geheilt werden", sagte Prof. Dr. Detlef Zillikens, Direktor der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, zu dem Projekt "Entwicklung spezifischer Absorbersysteme zur Behandlung von Patienten mit blasenbildenden Autoimmunerkrankungen". Die Hautklinik in Lübeck ist eines von drei Zentren in Deutschland, in denen diese Krankheit schwerpunktmäßig behandelt wird.

Bei den Autoimmunerkrankungen Pemphigus und bullöses Pemphigoid kommt es zur Ausbildung von Blasen und Ablösung der Haut, da sie von körpereigenen Antikörpern angegriffen wird. Noch gibt es keine Heilung. Das neue Therapieverfahren soll gezielt nur diejenigen Antikörper entfernen, die die Krankheit verursachen. Deshalb werden deutlich weniger schädliche Nebenwirkungen erwartet als bei herkömmlichen Therapien.

Von der Fördersumme aus dem Zukunftsprogramm Wirtschaft des Landes Schleswig-Holstein entfallen 546.460 Euro auf die Universitätshautklinik, 432.011 Euro auf Euroimmun und 121.147 Euro auf peptides & elephants. "Die Landesregierung unterstützt das Projekt, da wir von dem sinnvollen Zusammenspiel zwischen Wirtschaft und Wissenschaft überzeugt sind", sagte der Ministerpräsident anlässlich der Überreichung.

Begleitet und unterstützt wird das Projekt von Norgenta Norddeutsche Life Science Agentur, die als Projektgesellschaft der Länder Schleswig-Holstein und Hamburg für den Ausbau des norddeutschen Life Science Clusters verantwortlich ist. "Das Projekt verdeutlicht, wie effektiv in Schleswig-Holstein Wirtschaft und Wissenschaft miteinander kooperieren und die Zusammenführung von Kompetenzen gezielt für die Entwicklung von innovativen Produkten eingesetzt wird", betonte Dr. Kathrin Adlkofer, Geschäftsführerin der Norgenta.

Dekan Solbach nimmt den Förderbescheid entgegen

Dekan Solbach nimmt den Förderbescheid entgegen