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Freitag, 04.02.2005

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Neue Methoden der sanften Leberchirurgie

Dreidimensionale Operationsplanung: Genauigkeit und Sicherheit

Dreidimensionale Operationsplanung: Genauigkeit und Sicherheit

15 Millionen Euro für "Schonendes Operieren mit innovativer Technik"

Ein neues nationales Verbundvorhaben für die sanfte Leberchirurgie wird in Lübeck koordiniert. Das Projekt FUSION (Future Environment for Gentle Liver Surgery Using Image-Guided Planning and Intra-Operative Navigation) erhält jetzt Mittel des Bundesforschungsministeriums in Höhe von insgesamt 15 Millionen Euro. Fünf Millionen Euro davon kommen Arbeitsgruppen in Schleswig-Holstein zugute. Ziel der Forschungsarbeiten ist eine individuell adaptierte Präzisionschirurgie für Weichgewebe. Hierbei werden dreidimensionale Operationsplanungen simuliert und optimal auf das Operationsfeld übertragen. Genauigkeit und Sicherheit insbesondere bei minimal invasiven Methoden werden dadurch erhöht. Von dem neuen Verfahren sollen auch Patienten mit fortgeschrittenen Tumoren zum Beispiel der Leber profitieren, für die bislang eine Operation technisch nicht erfolgversprechend erschien.In dieses therapeutische Modell fließen technische Verfahren aus den Bereichen der medizinischen Navigation und der dreidimensionalen Bildgebung direkt in die intraoperative Anwendung ein. Der modulare Aufbau des Konzepts erlaubt die Entwicklung und Erprobung einzelner technischer Komponenten an verschiedenen Standorten.

Insgesamt sind 23 Partner aus Medizin, Wissenschaft und Industrie an dem Konsortium beteiligt. Mit Berlin, Düsseldorf, Essen, Krefeld, Hamburg, Kiel und Lübeck sind die sieben führenden klinischen Zentren für operative und interventionelle Tumortherapien und Transplantationen eingebunden. Die Firmen Dräger (Lübeck), Söring (Quickborn), Bauer & Häselbarth (Ellerau) sowie Siemens (Erlangen), Karl Storz (Tuttlingen) und andere beschäftigen sich mit der Entwicklung der innovativen technischen Verfahren für die Weichgewebschirurgie, für die es bisher noch keine bildgestützten Planungs- und Navigationstechniken gibt.

Der FUSION-Operationssaal in der Universitätsklinik für Chirurgie Lübeck ist das Zentrum, in dem die Module zusammengeführt und einer umfassenden Evaluation auf Leistungsfähigkeit und Ergonomie unterzogen werden. Der Modellansatz für ein fachübergreifendes Therapiekonzept der Leber besitzt das Potenzial, auf andere Organe wie Lunge, Nieren, Pankreas und Gefäße übertragen zu werden.

Das Projekt FUSION  wird durch das Center of Excellence in Medical Technology in Schleswig-Holstein (CEMET) koordiniert. Die Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erfolgt im Rahmen des Programms "Schonendes Operieren mit innovativer Technik" (SOMIT).

Das ambitionierte Forschungsvorhaben zur sanften Leberchirurgie ist eines der Themen im aktuellen Newsletter "Lübeck News in Health Technology" des Medizintechnikverbunds Lübeck.

Prof. Dr. Hans-Peter Bruch (2. v. l.) und das Lübecker FUSION's-Team

Prof. Dr. Hans-Peter Bruch (2. v. l.) und das Lübecker FUSION's-Team