Website
Aktuelles
Freitag, 10.03.2000

importierte Nachrichten

Neue Behandlungsansätze beim Diabetes mellitus

Patienten-Informationsveranstaltung am 18. März

Lübecker Diabetes-Experten informieren über neue Behandlungsansätze beim Diabetes mellitus. An einer gemeinsamen Veranstaltung für Patientinnen und Patienten sind niedergelassene Ärzte und Ärztinnen, Mediziner und Medizinerinnen der Universitätsklinikums Lübeck und des Städtischen Krankenhauses Süd sowie Diabetesberaterinnen und Diätassistentinnen beteiligt (Sonnabend, 18. März 2000, 10 - 12.30 Uhr, Hörsaal Z 3 der Medizinischen Universität). In den Referaten der Veranstaltung werden neue Therapiemöglichkeiten und Schulungsangebote für Diabetiker in Lübeck vorgestellt. Die Leitung hat Prof. Dr. med. Horst Harald Klein, Medizinische Klinik I der MUL (Direktor Prof. Dr. med. Horst Lorenz Fehm). Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Es besteht auch Gelegenheit, Fragen zu stellen.

Die Bedeutung der Zuckerkrankheit, insbesondere des Altersdiabetes, wird häufig noch unterschätzt. Die Zahl der erkrankten Menschen steigt; zur Zeit sind es 5 bis 6 Prozent der Bevölkerung. Experten gehen davon aus, dass Diabetes allein in Deutschland jährlich 6.000 Erblindungen, 30.000 Amputationen, 8.000 dialysepflichtige Nierenerkrankungen, 27.000 Herzinfarkte und 44.000 Schlaganfälle verursacht. Die Folgen der Zuckerkrankheit werden auf jährlich 30 Milliarden Mark beziffert.

Großangelegte klinische Studien der letzten Jahre haben bewiesen, dass die Diabetes-Folgen therapeutisch verhindert oder zumindest entscheidend reduziert werden können. Es wird daher heute empfohlen, die Behandlung schon bei leichten Blutzuckererhöhungen zu beginnen. Das therapeutische Spektrum wird durch veränderte Insuline mit speziellen neuen Eigenschaften und durch neue Medikamente deutlich erweitert, die die Wirksamkeit des Insulins gezielt verbessern oder zu seiner rascheren Freisetzung beitragen.

Auch an der MUL wird in mehreren Diabetes-Forschungsprojekten daran gearbeitet, die Ursachen der Erkrankung aufzuklären, die verantwortlichen Gene aufzufinden und zu überprüfen, welche therapeutischen Maßnahmen am erfolgversprechendsten sind.

Unabhängig von diesen Entwicklungen werden die Patienten selbst auch weiterhin den bedeutendsten Beitrag zur Behandlung leisten. Dazu gehören die erforderlichen Veränderungen der Lebensgewohnheiten ebenso wie Blutzucker-Selbstmessung und Anpassung der Insulindosis bei der sogenannten "intensivierten Insulintherapie". Es ist daher wichtig, dass die Patienten über ihre Erkrankung gut informiert sind und in Schulungsveranstaltungen lernen, richtig mit ihr umzugehen.