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Mittwoch, 20.09.2000

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Medizintechniker tagen in Lübeck

34. Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Biomedizinische Technik

Neuentwicklungen und Optimierungen in der Medizintechnik können weitreichende Auswirkungen auf eine verbesserte Diagnostik und Therapie haben und erhebliche Kosteneinsparungen für das Gesundheitswesen bedeuten. Einen Überblick über den aktuellen Stand und die interessantesten Projekte der Medizintechnik gibt die 34. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Biomedizinische Technik (BMT), die vom 28. bis 30. September 2000 in der Medizinischen Universität Lübeck (MUL) stattfindet. An der Tagung, die zusammen mit den Schwestergesellschaften der BMT aus Österreich und der Schweiz veranstaltet wird, nehmen etwa 400 Naturwissenschaftler, Ingenieure und Ärzte aus dem gesamten deutschsprachigen Raum teil, die in der Medizintechnik arbeiten. Tagungspräsident ist Prof. Dr. rer. nat. Ewald Konecny, Direktor des Instituts für Medizintechnik der MUL.

Die wissenschaftlichen Vorträge umfassen das gesamte Gebiet der Medizintechnik. Neben inzwischen schon traditionellen Gebieten wie Biomechanik, Biosignalverarbeitung, Endoskopie, Lasermedizin, bildgebende Verfahren und Bildverarbeitung gehören dazu auch vergleichsweise junge Disziplinen wie z. B. OP-Robotik, Zell- und Gewebetechnik, Mikrosystemtechnik.

Anlässlich der Tagungseröffnung findet am Donnerstag, dem 28. September 2000, um 12.45 Uhr eine Pressekonferenz statt. Ort: Zentralklinikum der MUL, Seminarraum 3 b (am Haupteingang rechts). Alle Journalistinnen und Journalisten sind dazu herzlich eingeladen. Bitte teilen Sie Ihre Teilnahme per E-Mail, telefonisch unter 0451/500-3004 oder per Fax unter -3016 kurz mit.

Der erste Vormittag des Kongresses ist dem Rückblick und der Vorschau auf ein sehr etabliertes Gebiet gewidmet, der Therapie und der Überwachung von Patienten in kritischen Situationen, d. h. insbesondere während der Anästhesie und bei Intensivpflege. Zu diesem Gebiet hat Lübeck besonderen historischen Bezug. Vor ca. einhundert Jahren wurde hier vom Lübecker Chirurgen Otto Roth zusammen mit dem Begründer der Dräger-Werke, Heinrich Dräger, weltweit das erste Anästhesiegerät entwickelt, und auch in der Folge wurde die Reihe bahnbrechender Neuentwicklungen auf dem Gebiet der Anästhesie- und Beatmungstechnik fortgesetzt.

Ein wichtiges Anliegen ist Prof. Konecny anlässlich der Lübecker Tagung der Schulterschluss zwischen der universitären Forschung in der Medizintechnik und der Entwicklung in der Industrie. Gerade in diesem Punkt sind regional in Schleswig-Holstein die Weichen prinzipiell richtig gestellt. In der Arbeitsgemeinschaft Medizintechnik in Schleswig-Holstein (AGMT) sind Industrieunternehmen des Landes mit den Hochschulen zu einem aktiven Forum mit Sitz in Lübeck zusammengeschlossen. Die Landesregierung hat die Medizintechnik zu einem der zentralen Gebiete für Wirtschaftsförderung erklärt. Als ersten konkreten Schritt hat das Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Verkehr die Förderung des Medizintechnikprojektes PROTIS mit einem Fördervolumen von ca. eine Million Mark zugesagt, dessen unmittelbare Empfänger die Medizinische Universität, die Fachhochschule Lübeck und die Christian-Albrechts-Universität Kiel sein werden.

Beispiele aktueller medizintechnischer Projekte in Lübeck sind u.a. ein Kalibrationsverfahren für die Pulsoximetrie (Eichung von Geräten zur Messung der Sauerstoffsättigung des Blutes), ein neuartiger Test für den Keim Helicobacter pylori ("Der Atem verrät das Magengeschwür") und das Projekt PROTIS Medizintechnik (Promoting Technology / Innovation and Systems).

Eine Demonstration und Erläuterung dieser Projekte ist am Montag, dem 25., und Dienstag, dem 26. September 2000, in den Labors des Lübecker Instituts für Medizintechnik möglich. Bitte melden Sie sich bei Interesse per E-Mail, telefonisch unter 0451/500-3004 oder per Fax unter -3016 an.