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Montag, 18.11.2019

Forschung

Medizininformatik: Bundesforschungsministerium fördert Universität und Universitätsklinikum in Lübeck mit 1,1 Millionen Euro

Foto: ITCR-L

Bundesweite Vernetzung der IT-Einrichtungen von Universitätskliniken - Die Universität zu Lübeck wirkt ab November 2019 als Partner des HiGHmed-Konsortiums mit

Die Arbeiten werden getragen vom Antragsteller Prof. Dr. Josef Ingenerf mit seinem Team des IT Center for Clinical Research, Lübeck (ITCR-L). Mit der Aufnahme der Universität sind nun die Stärken des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) in voller Ausprägung verfügbar, das zusammen mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel bereits seit April 2018 dem HiGHmed-Konsortium beigetreten ist. Letzteres ist eines von vier Konsortien der BMBF-Förderinitiative „Medizininformatik“ zur bundesweiten Vernetzung der IT-Einrichtungen von Universitätskliniken. Neben dem UKSH mit seinen beiden Standorten in Kiel und Lübeck sind in HiGHmed die Universitätskliniken in Heidelberg, Göttingen, Hannover, Köln, Münster, Würzburg, die Charité in Berlin und das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg eingebunden.

Mit der BMBF-Förderung ist der Auftrag verbunden, zum Aufbau des medizinisches Datenintegrationszentrums des UKSH (UKSH MeDIC) beizutragen, in dem alle für die universitäre Krankenversorgung und Forschung notwendigen Informationen zusammengeführt und gespeichert werden. Die Mitwirkung beider Universitäten in Lübeck und Kiel mit dem UKSH sowie mit der UKSH ITSG (IT Service Gesellschaft) in einem gemeinsamen partnerschaftlichen Konzept stärkt die kritische Masse von HiGHmed in mehreren medizininformatisch wichtigen Handlungsfeldern. Sie hilft wesentlich, die wichtigen Aufgaben der Medizininformatikinitiative in Forschung, Lehre und Krankenversorgung in der notwendigen Breite, Tiefe und Dynamik zu bearbeiten.

Der Standort Lübeck bearbeitet neben grundlegenden Komponenten des UKSH MeDIC zwei klinische Anwendungsfälle zum Nachweis seiner Funktionsfähigkeit und Mehrwerte. Zunächst werden Prof. Dr. Jan Rupp (Infektiologie/Mikrobiologie) und sein Team am HiGHmed Use Case „Infection Control“ mitwirken. Hier geht es um ein algorithmisches Frühwarnsystem für Ausbrüche von Krankenhausinfektionen. Weiterhin befassen sich in einem konsortiumsübergreifenden Use Case „Molecular Tumor Board (MTB)“ Prof. Dr. Hauke Busch (Systembiologie) und Prof. Dr. Nikolas von Bubnoff (Hämatologie und Onkologie) mit einer MTB-Anwendung, die zusammen mit Kollegen des MIRACUM-Konsortiums konzipiert wurde. Diese wird zur molekulargenetischen Diagnose- und Therapie-Unterstützung von Tumoren so entwickelt und angepasst, dass die Vorzüge der HiGHmed-spezifischen Datenbereitstellung über das UKSH MeDIC genutzt werden können.