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Donnerstag, 19.09.2019

Forschung

Künstliche Intelligenz

Professor Stefan Fischer bei einer Präsentation des Projektes im August 2019 in Kiel (Foto: Christina Kloodt)

Bund empfiehlt Förderung über zehn Millionen Euro

Frohe Kunde aus Berlin. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat sich für die Förderung eines norddeutschen Kompetenzzentrums für Künstliche Intelligenz (KI) in der Medizin ausgesprochen. Damit wurde die nächste Hürde im Auswahlverfahren genommen. Vorbehaltlich des parlamentarischen Beschlusses über den Bundeshaushalt fließen rund zehn Millionen Euro in den Norden. "KI-Space für intelligente Gesundheitssysteme" unter der Leitung der UniTransferKlinik Lübeck will ab dem Jahr 2020 dem mit der Digitalisierung einhergehenden Strukturwandel von Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Gesellschaft Rechnung tragen. Hinter dem Projekt stehen die Universitäten Lübeck, Kiel, Hamburg und Bremen sowie das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz. Unterstützt wird KI-SIGS von den Landesregierungen in Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen. 

„Das sind hervorragende Nachrichten für den Norden. Wir werden im Verbund mit der Wirtschaft Künstliche Intelligenz und Gesundheitstechnologien mit einer Austauschplattform und konkreten Projekten zusammenführen. Davon profitieren Forschung und Krankenversorgung gleichermaßen,“ so kommentiert Prof. Dr. Stefan Fischer, Vizepräsident für Transfer und Digitalisierung der Universität zu Lübeck, die Förderentscheidung des BMWi.

Prof. Dr. Christoph Lüth, Forschungsbereich Cyber-Physical Systems, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH/Universität Bremen ergänzt: "KI-SIGS wird die Anwendung von Techniken der Künstlichen Intelligenz in der Medizin voranbringen. Hiervon profitieren die Firmen im norddeutschen Raum, die ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen, aber auch die Universitäten und Forschungsinstitute wie das DFKI, welche dann mit den Firmen wieder neue und interessante Projekte anschieben können. KI-SIGS kann so zu einem Innovationsmotor in Norddeutschland und darüber hinaus werden. Wir freuen uns auf KI-SIGS!"

KI in Kliniken

Auch das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) ist als Partner am Projekt beteiligt. Prof. Dr. Björn Bergh, Chief Digital Officer des UKSH und Leiter der Medizininformatik stellt heraus: „Für das UKSH und die Medizinische Fakultät Kiel ist KI-SIGS ein weiterer, elementarer Baustein in unserer erfolgreichen Digitalisierungsstrategie. Mit dem Projekt werden die Grundlagen geschaffen, um diverse KI-Methoden sicher in die klinische Landschaft einzubinden und gewinnbringend für unsere Patienten einzusetzen."

Prof. Dr. Claudia Schmidtke, Mitglied des Deutschen Bundestages und des Gesundheitsausschusses sowie Patientenbeauftrage der Bundesregierung, erläutert die überregionale Bedeutung des Projektes: "Wir können mittlerweile mit gesundem Selbstbewusstsein sagen: Der Norden ist einer der Top-Standorte für Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen. Hervorragende Hochschulen und Universitätskliniken, enger Praxisbezug in dynamischen Unternehmensclustern und nicht zuletzt die tatkräftige Unterstützung der Politik im Bund und in den beteiligten Ländern haben dafür gesorgt. Diese Erfolgsgeschichte wollen wir gemeinsam fortschreiben: In Berlin schaffen wir hierfür die entsprechenden Rahmenbedingungen und maßgeschneiderte Förderprogramme. Und in Lübeck verdichten wir weiter unsere außergewöhnlichen Kompetenzen in Gesundheit, Ernährung und Informatik."

Auch die Landesregierung Schleswig-Holstein ist hoch erfreut. Dirk Schrödter, Chef der Staatskanzlei, sagt für das nördlichste Bundesland: „Die erfolgreiche Bewerbung von KI-SIGS ist ein Erfolg für ganz Norddeutschland. Mit dem Konsortium unter Federführung der UniTransferKlinik in Lübeck haben wir gezeigt, dass wir auch im Bereich der Hochtechnologie bundesweit konkurrenzfähig sind. Unser Anspruch ist, im Bereich der Gesundheitswirtschaft weltweit in der ersten Liga zu spielen. Die Voraussetzungen, die die Partner aus Wissenschaft, Industrie und Kliniken – unterstützt durch die Regierungen der drei Länder – bieten, sind hervorragend und versprechen einen Innovationsschub für die deutsche Wirtschaft insgesamt."

Die Freie und Hansestadt Hamburg erkennt ebenfalls erhebliche Vorteile für die Gesundheitswirtschaft und -versorgung im Norden. Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung, betont: „Ich freue mich sehr, dass wir im starken Verbund von norddeutscher Wissenschaft und Wirtschaft mit dem Aufbau von KI-SIGS starten können! Unser gemeinsames Ziel ist es, das enorme Potential im Bereich KI für ein modernes Gesundheitssystem mit verbesserten Präventions- und Versorgungsmöglichkeiten zu nutzen – beispielsweise durch die Zusammenführung komplexer Datenmengen für eine präzisere Diagnostik. Durch das Kompetenzzentrum wird gleichzeitig eine wissenschaftliche Expertise und Innovationskraft gebündelt, die über Norddeutschland hinaus großen Einfluss auf die Forschung und den Einsatz von KI in der Gesundheitstechnologie nehmen wird."

Auch die Hansestadt Bremen ist erfreut sich über die Förderzusage. Die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, Kristina Vogt, stellt heraus: "Wir freuen uns sehr, dass wir mit vereinten Kräften der norddeutschen Länder dieses Projekt gewinnen konnten. KI und Gesundheit sind eine sinnvolle und zukunftsweisende Kombination. Mit dem DFKI und dem Fraunhofer MEVIS wird in Bremen bereits jetzt international anerkannte Spitzenforschung betrieben."

Und ihre Kollegin, die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling, ergänzt: "Mit unseren neu gewonnenen Partnerinnen und Partnern bietet unsere gemeinsame Forschungslandschaft eine starke Basis, um unsere Rolle in der KI-basierten Gesundheitswirtschaft weiter auszubauen."

Mehr Informationen zum Vorhaben und den Projekten des Norddeutschen Kompetenzzentrums für Künstliche Intelligenz in der Medizin gibt es auf der Homepage von KI-SIGS.

Die Gewinner des KI-Innovationswettbewerbs (Foto: BMWi/Bildkraftwerk)