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Dienstag, 09.02.2016

Forschung

Kinder- und jugendgerechte interaktive Medien in Schulen und Museen

Schülerinnen und Schüler des Carl-Jacob-Burckhardt-Gymnasiums an einer Interactive School Wall (Foto: IMIS)

Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Projekt zum Erkenntnistransfer am Institut für Multimediale und Interaktive Systeme

Mit 580.000 Euro fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft über drei Jahre die weitere Entwicklung und den Transfer kinder- und jugendgerechter interaktiver Medien an Schulen und Museen im Institut für Multimediale und Interaktive Systeme der Universität zu Lübeck. Die Lübecker Kooperationspartner des Projekts „Ambient Learning Spaces“ (Lernräume in der Lebensumgebung) sind das Günter Grass-Haus, das Museum für Natur und Umwelt, das Carl-Jacob-Burckhardt-Gymnasium und die Geschwister-Prenski-Schule.

Die Leitung und Koordination des Projekts haben Prof. Dr. Michael Herczeg und Dr. Thomas Winkler am Institut für Multimediale und Interaktive Systeme (IMIS). Die Projektförderung steht im Rahmen der Initiative „Erkenntnistransfer – Potenziale entdecken, Anwendung fördern“, mit der die Deutsche Forschungsgemeinschaft den Austausch zwischen der Wissenschaft und allen öffentlichen Bereichen stärkt und unterstützt.

Seit 2001 werden am IMIS modernste interaktive Medien für Kinder und Jugendliche erforscht, prototypisch entwickelt und in ihren Wirkungen untersucht. Im Rahmen der KiMM-Initiative (Kids in Media and Motion) der Schülerakademie der Universität zu Lübeck sowie der seit 2008 durchgeführten DFG-Projekte Ambient Learning Spaces werden vor allem Medien erforscht, die einen hohen Grad an ganzheitlicher Interaktion mit den Nutzern ermöglichen. Die Interaktionsformen sind dabei ganzheitlich einerseits im Sinne hoher Körperbezogenheit (z.B. Wearables, Smart Phones, Mobile Computersysteme) und andererseits im Sinne einer Raumbezogenheit (Tangibles, Ambiente Systeme, Interaktive Wände, sensorgestützte Rauminstallationen). Solche fortgeschrittenen Medien, die in Zukunft die Lebenswelten massiv durchdringen, werden im Rahmen des Projekts bereits heute in Form von Lehr- und Lernmedien an Schulen und Museen erprobt.

Vor allem Kinder und Jugendliche erleben und nutzen diese Medien in den jeweiligen Kontexten „Schule“ und „außerschulischer Lernraum“ wie Museum, Stadt oder Biotop. Entsprechend wurden die genannten Schulen und Museen in den letzten Jahren mit ersten geeigneten Systemlösungen ausgestattet, so dass dort eine alltägliche Nutzung, Weiterentwicklung und Untersuchung der Akzeptanz und der Wirkungen erfolgen kann.

Die Grundlagen und Systeme wurden von den Lübecker Partnern bereits 2008 bis 2014 in den beiden aneinander anschließenden DFG-Projekten „Kinder- und jugendgerechte Vermittlungskonzepte von körper- und raumbezogenen interaktiven Computersystemen und Medien“ erarbeitet. In dem nun bewilligten Folgeprojekt werden sie gemeinschaftlich ausgebaut und verstetigt. So können weitergehende Erfahrungen mit diesen wichtigen künftigen Medienformen im praktischen Feld gesammelt werden. Das IMIS unterstützt die Partner durch wissenschaftliche und technische Begleitung. Damit werden zukünftige Lehr- und Lernmedien schon heute in den praktischen Einsatz an Lübecker Schulen und Museen gebracht und weitere Erfahrung gesammelt.

Das Projekt steht in enger Verbindung mit der Schülerakademie der Universität sowie dem Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL) und bezieht geistes- und kulturwissenschaftliche Fragestellungen mit ein.