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Dienstag, 26.09.2017

Forschung

Internationales Krebsforschungsprojekt

Halbzeitkonferenz des deutsch-dänischen Projekts an der Universität zu Lübeck (Fotos: René Kube)

InnoCan Denmark-Germany zieht Zwischenbilanz

Für eine verbesserte Versorgungsqualität und schonendere Behandlungsmethoden

Bereits seit zwei Jahren sind das Institut für Krebsepidemiologie e.V. an der Universität zu Lübeck sowie die Klinik für Strahlentherapie auf dem Campus Lübeck Partner in dem dänisch-deutschen Forschungsprojekt „InnoCan: Innovative High Technology Cancer Treatment Denmark-Germany“. Ziel des Projekts ist es, die Qualität der Krebsversorgung zu verbessern und schonendere Behandlungsmethoden zu entwickeln. An dem Projekt sind insgesamt zehn Universitäten, Krankenhäuser und Institutionen sowie Wirtschaftspartner aus Dänemark und Deutschland beteiligt. Jetzt trafen sich die Wissenschaftler, um der Öffentlichkeit erste Ergebnisse vorzustellen.

Die Versorgung von Krebspatienten aus unterschiedlichen Blickwinkeln

Am 19. September 2017 lud das Institut für Krebsepidemiologie (IKE) zur InnoCan Halbzeitkonferenz nach Lübeck ein. Gastgeber Prof. Dr. Alexander Katalinic, Direktor des IKE, und Projektleiter Niels Henrik Holländer vom Sjællands Universitetshospital im dänischen Næstved, begrüßten die rund 40 geladenen Gäste aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft sowohl aus Deutschland als auch aus Dänemark in den Räumlichkeiten der Universität zu Lübeck.

Der Öffentlichkeit wurden erste Ergebnisse präsentiert und es wurde darüber diskutiert, welche Vorteile sich durch solch eine grenzübergreifende Zusammenarbeit ergeben. Das Austauschen von Erfahrungen, auch einmal pragmatische Ansätze wählen und immer die regionalen Eigenheiten im Blick zu behalten, das ist es, was internationale Projekte so heraushebt.

Dario Arndt von der Wirtschaftsförderung Lübeck hob die Bedeutung der langfristig gereiften, regionalen Zusammenarbeit im Rahmen von Interreg-Projekten für die Region und das Land Schleswig-Holstein hervor. Auch Ole Marqweis, Mitglied des Regionalrates der dänischen Region Seeland, sieht einen großen Mehrwert in diesem Projekt und hat sich bereits früh für InnoCan eingesetzt.

Das Patientenwohl im Zentrum der Krebsversorgung

Hinter dem Namen InnoCan verbirgt sich eine Vielzahl an Teilprojekten, die sich sehr unterschiedlichen Bereichen der Krebsbehandlung widmen. Erste Ergebnisse des dänisch-deutschen Testcenters sind sehr vielversprechend. So wird beispielsweise ein mobiles Blutprobegerät getestet, das Patientinnen und Patienten zukünftig selbstständig zu Hause nutzen können sollen. „Wenn wir dazu beitragen können, die Behandlung angenehmer zu gestalten, so dass ein Patient […] zu Hause bleiben kann, anstatt im Wartezimmer zu sitzen und auf eine Behandlung zu warten, ist dies ein Fortschritt“, so Dr. Thea Otto Mattsson vom Universitätsklinikum in Odense.

Auch die grenzüberschreitenden klinischen Studien im Rahmen von InnoCan leisten hierzu einen wesentlichen Beitrag. Im Vordergrund stehen individualisierte Therapiekonzepte. "Für Patientinnen und Patienten mit geringer Lebenserwartung zählt jeder Tag, an dem sie keine Therapie erhalten müssen. In einer Studie des InnoCan-Projekts setzen wir modernste Bestrahlungstechniken ein, um eine Verkürzung der Behandlungszeit bei Patienten mit Metastasen zu ermöglichen.“, sagte Prof. Dr. Dirk Rades, Inhaber des Lehrstuhls für Strahlentherapie an der Universität zu Lübeck. „Das Ziel einer weiteren Studie ist die Verbesserung der Lebensqualität von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren“, so Rades weiter. Er präsentierte erste Ergebnisse beider Studien.

Das Institut für Krebsepidemiologie arbeitet zusammen mit der dänischen Krebsgesellschaft daran die Perspektive der Patientinnen und Patienten in der Krebsbehandlung zu stärken. Derzeit wird untersucht, ob sich ein in Dänemark entwickeltes Verfahren zur Einbeziehung von Patientinnen und Patienten in die Versorgung auf das deutsche Gesundheitssystem übertragen lässt. "Positive Erfahrungen von Patienten in der Diagnose- und Therapiephase sind zentral für eine hohe Behandlungsqualität und den Behandlungserfolg" sagte Christiane Rudolph, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Krebsepidemiologie. Aus diesem Grund startet das Institut in Kürze im Rahmen des InnoCan-Projekts eine größere Patientenbefragung.

Kontakte für die Presse:

  • Prof. Dr. med. Alexander Katalinic, Institut für Krebsepidemiologie e.V., Universität zu Lübeck, +49-451 500 51200, alexander.katalinic@uksh.de
  • Prof. Dr. med. Dirk Rades, Klinik für Strahlentherapie, Universität zu Lübeck / Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, +49-451 500 45400, dirk.rades@uksh.de

Vorstellung der ersten wissenschaftlichen Ergebnisse

Reger internationaler Austausch von Wissenschaft, Politik und Wirtschaft