Der Literaturnobelpreisträger liest aus seinem Roman "Ein weites Feld"
Günter Grass liest am Mittwoch, dem 14. Dezember 2005, in der Universität zu Lübeck aus seinem Roman "Ein weites Feld". Die Dichterlesung findet im Rahmen des Lübecker Literarischen Colloquiums statt, das den Roman in diesem Semester behandelt. Die Lesung ist öffentlich, der Eintritt ist frei (18.30 Uhr, Hörsaal Z 1/2). Studierende der Medizin können durch die erfolgreiche Teilnahme an den Seminaren des Literarischen Colloquiums einen Schein für das erforderliche Wahlfach im Grundstudium erwerben.
Nach Seminaren zur Erzähltext-Analyse des Romans "Ein weites Feld", zu "Geschichte und Geschichten im Roman" und zu "Fontane und Fonty - Die erste und die zweite Deutsche Einheit" im November ist das Thema am 11. Januar 2006 "'Verdeckter Ermittler' für 'Ein weites Feld'" und am 25. Januar "Rezeption und Wirkung des Romans".
Für die Seminare ist Anmeldung unter Tel. 0451/500-4057 oder per Email erforderlich. Der Eintritt ist für Studierende frei, für Nichtstudierende wird ein Kostenbeitrag von 10 Euro pro Seminarveranstaltung erhoben.
Das Literarische Colloquium an der Lübecker Universität führt in jedemSemester Dichterlesungen und literaturwissenschaftliche Seminare durch.
Es wurde von Literaturnobelpreisträger Günter Grass am 7. Februar 2003
anlässlich der Entgegennahme der Ehrendoktorwürde der Lübecker
Medizinischen Fakultät angeregt und wird von ihm unterstützt.
Grass beklagte damals "die bis in die intellektuellen Berufe hinein
nachweislich fehlende Allgemeinbildung" und führte als einen der Gründe
die zunehmende Spezialisierung der Ausbildung an. Zur Einrichtung des
Lübecker Literarischen Colloquiums sagte er: "All diese Angebote
könnten, wenn man sie nutzen wollte, behilflich werden, wenn es darum
geht, den demnächst tüchtigen Spezialisten nicht in seinem
Spezialistentum vereinsamen und also verkümmern zu lassen" (Günter
Grass: "Die Literatur ist ein Überlebensmittel". Focus MUL, Zeitschrift
für Wissenschaft, Forschung und Lehre an der Universität zu Lübeck,
Heft 2/2003, S. 155 f).
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