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Freitag, 02.12.2016

Promotion

Gene, Umwelt und Entzündung: Graduiertenkolleg verlängert

Seit 2011 wird im Kiel-Lübecker Graduiertenkolleg „Gene, Umwelt und Entzündung“ das Zusammenspiel von Umweltfaktoren und genetischer Veranlagung bei der Entstehung chronischer Entzündungen untersucht (Foto: Christian Urban / CAU)

Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Graduiertenausbildung in der Entzündungsforschung in Kiel und Lübeck mit weiteren gut drei Millionen Euro

Seit 2011 finanziert die DFG das Graduiertenkolleg „Gene, Umwelt und Entzündung“ (RTG 1743). Dieser gemeinsame Forschungsverbund von Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Universität zu Lübeck untersucht seitdem erfolgreich den Einfluss von Umweltfaktoren auf die Entstehung chronisch-entzündlicher Krankheiten wie zum Beispiel Morbus Crohn oder Psoriasis. Zudem sorgt er für die Ausbildung höchstqualifizierter Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler.

Die hervorragenden Ergebnisse der bisherigen Zusammenarbeit der Kieler und Lübecker Entzündungsforschenden und die strategische Einbettung des Graduiertenkollegs in den Exzellenzcluster Entzündungsforschung haben die DFG erneut überzeugt: Vergangene Woche sagte sie offiziell die Finanzierung für weitere viereinhalb Jahre zu und unterstützt das Vorhaben mit weiteren 3,2 Millionen Euro.
 
Eine weitere Stärkung des Forschungsstandorts Schleswig-Holstein sieht darin CAU-Präsident Professor Lutz Kipp: „Mein herzlicher Glückwunsch geht an alle Beteiligten im Graduiertenkolleg! Mit ihrer Förderung bestätigt die DFG die strategische Forschungsausrichtung der Universitäten in Kiel und Lübeck im Exzellenzcluster Entzündungsforschung. Unsere gemeinsame Graduiertenausbildung auf höchstem internationalen Niveau stellt die Zukunft der Spitzenforschung im nördlichsten Bundesland auf ein solides Fundament.“
 
Prof. Dr. Hendrik Lehnert, Präsident der Universität zu Lübeck, sagt: „Die Förderung dieses Graduiertenkollegs für weitere fünf Jahre ist ein großartiger Erfolg für beide Universitäten. Dies bestätigt eindeutig die konzeptuelle Ausrichtung und Schwerpunktbildung auf beiden Campi und wird der Forschung im Norden weiteren erheblichen Aufschwung geben.“ Lübecker Projektleiter in dem Graduiertenkolleg sind Prof. Dr. Saleh Ibrahim und Prof. Dr. Ralf Ludwig aus der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie und aus dem Lübecker Institut für Experimentelle Dermatologie (LIED) sowie Prof. Dr. Jan Rupp, Direktor der Klinik für Infektiologie und Mikrobiologie in Lübeck.
 
Der Sprecher des RTG 1743, Professor Andre Franke vom Institut für Klinische Molekularbiologie an der CAU, betont: „In der ersten Förderphase ist es uns gelungen, das Zusammenspiel von Umweltfaktoren und genetischer Veranlagung in der Entstehung chronischer Entzündungen grundlegend zu untersuchen. Die weitere Unterstützung seitens der DFG bereitet nun den Weg dafür, weitere Grundlagen und Mechanismen für neuartige Therapiemöglichkeiten zu beforschen und damit weiteres Wissen in die Krankenversorgung der schleswig-holsteinischen Universitätsmedizin einfließen zu lassen.“
 
Aktuell arbeiten unter dem Dach des Graduiertenkollegs acht internationale Doktorandinnen und Doktoranden. Aus ihrer Arbeit in den themenverwandten Forschungsprojekten des RTG 1743 sind bis jetzt insgesamt 16 wissenschaftliche Publikationen mit Erstautorenschaft und 27 weitere Veröffentlichungen unter Beteiligung von Ko-Autorinnen und Autoren aus dem Graduiertenkolleg hervorgegangen; sie publizierten unter anderem in renommierten Fachzeitschriften wie Nature Genetics, Nature oder Nucleic Acids Research.
 
Um an diese Erfolge anzuknüpfen, werden in der zweiten Phase wieder insgesamt acht Stellen für Doktorandinnen und Doktoranden bis 2021 eingerichtet, fünf davon in Kiel und drei in Lübeck. Weiterhin schreibt das Graduiertenkolleg über die gesamte Laufzeit insgesamt acht Jahresstipendien für Studierende der Medizin aus. Allen steht dabei eine intensive Betreuung während ihrer Graduiertenausbildung zur Verfügung.
 
Dabei geht es zunächst um die Vermittlung fachlicher Kompetenzen zum Beispiel in Form zellbiologischer, tierexperimenteller oder genetisch-bioinformatischer Methoden. Das Angebot des RTG 1743 umfasst zusätzlich individuelle Lernprogramme, die nicht-fachliche Qualifikationen zum Beispiel in Bereichen wie Zeitmanagement, Ethik oder Führungskompetenz vermitteln. Insgesamt kann das Graduiertenkolleg „Gene, Umwelt und Entzündung“ nun weiterhin exzellent ausgebildeten wissenschaftlichen Nachwuchs hervorbringen, der sich auch im internationalen Vergleich der Forschungsstandorte als konkurrenzfähig erweist.