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Mittwoch, 23.01.2019

Forschung

Förderung von Schlaf bei Demenz

Wie können Schlafproblemen bei Menschen mit Demenz vermieden werden? Um diese Frage geht es in einem neuen Forschungsprojekt (Foto: flickr / Iriss photo collection)

Menschen mit Demenz leiden häufig unter Schlafstörungen - in einem neuen Projekt wird untersucht, welche Maßnahmen das ändern könnten

Weil der Tag- / Nachtrhythmus aus dem Lot gerät, haben Menschen mit Demenz häufig Schlafstörungen. Die Betroffenen selbst, aber auch die Angehörigen und Pflegenden leiden häufig sehr unter der Rast- und Schlaflosigkeit und der nächtlichen Verwirrung. Für gute Schlafqualität zu sorgen, stellt Pflegeheime vor große Herausforderungen. Bisher fehlen wirksame und praktikable Maßnahmen, um Menschen mit Demenz einen guten Schlaf zu ermöglichen.

Häufig werden Medikamente wie Schlafmittel und Psychopharmaka eingesetzt, die jedoch größtenteils unwirksam, ja sogar schädlich sind. Darum braucht es dringend Maßnahmen, die bei den Betroffenen selbst ansetzen, aber auch eine verbesserte Situation in den Einrichtungen selbst schaffen.

Dunkelheit und Ruhe in der Nacht

In einem gemeinsamen Projekt der Universität zu Lübeck, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Witten wird nun in den nächsten zwei Jahren ein nicht-medikamentöses Maßnahmenpaket zur Vermeidung von Schlafproblemen bei Menschen mit Demenz in Pflegeheimen entwickelt und in einer kontrollierten Studie auf Angemessenheit und Wirksamkeit untersucht. Zum Paket gehören zum Beispiel individuelle bewohnerbezogene Maßnahmen zur Nachtpflege, wie individuelle Schlafroutinen, eine schlaffördernde Anpassung der Umgebung, wie die Vermeidung von nächtlichem Licht und Lärm, sowie eine aktive Tagesgestaltung, wie die Teilnahme an unterschiedlichen körperlichen und sozialen Aktivitäten.

„Wir freuen uns, dieses wichtige, bisher wenig berücksichtigte Problem endlich angehen zu können und hoffen etwas Gutes für die Menschen mit Demenz bewirken zu können“, so der Koordinator des Forschungsverbundes, Prof. Sascha Köpke von der Universität zu Lübeck. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.