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Donnerstag, 15.06.2017

Forschung

Europäischer Erfinderpreis

Verleihung des European Inventor Award 2017 am 15. Juni in Venedig (Foto: EPO)

Der Lübecker Physiker Prof. Robert Huber erhält die Auszeichnung gemeinsam mit zwei amerikanischen Kollegen für die Entwicklung der Optischen Kohärenztomografie

Prof. Dr. Robert Huber, Institut für Biomedizinische Optik der Universität zu Lübeck, ist gemeinsam mit Prof. Dr. James G. Fujimoto und Dr. Eric A. Swanson aus den USA mit dem renommierten Europäischen Erfinderpreis 2017 ausgezeichnet worden. Bei einem Festakt in Venedig hat das Europäische Patentamt (EPA) herausragende Erfinder aus zwölf Ländern geehrt.

Der deutsche Physiker und die beiden US-Ingenieure und entwickelten am Massachusetts Institute of Technology (MIT) die Technologie der Optischen Kohärenztomografie (OCT). Die OCT ermöglicht den Ärzten einen entscheidenden Blick auf weiches Körpergewebe und Blutgefäße ohne invasive Sondierung oder chirurgische Biopsien. Sie ist bereits jetzt Standard in der Augenheilkunde. Für Ärzte bietet die Optische Kohärenztomografie ein neues Werkzeug zur Diagnose schwerer Augenerkrankungen wie dem grünen Star in frühen, noch behandelbaren Stadien, wodurch Sehverluste und schwere Komplikationen vermieden werden können. Darüber hinaus wird die OCT für die Darstellung der Herzkranzgefäße in der Kardiologie, für die endoskopische Diagnose im Magen-Darm-Trakt und in der Dermatologie eingesetzt.

Außerordentliche Beiträge

Zum zwölften Mal kürte das EPA Erfinder aus Europa und der ganzen Welt, die außerordentliche Beiträge zu gesellschaftlicher Entwicklung, technologischem Fortschritt und wirtschaftlichem Wachstum geleistet haben.

„Diese Erfinder haben nicht nur zur Förderung der technologischen Entwicklung beigetragen. Ihre patentierten Erfindungen sind von besonderer gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Bedeutung: Vom lebensrettenden medizinischen Fortschritt und Materialien zum Schutz unserer Umwelt bis hin zu Satellitennavigationstechnologien, die uns näher zusammen bringen", sagte EPA-Präsident Benoît Battistelli bei der Preisverleihung.

Etwa 600 Gäste aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, geistiges Eigentum und Wissenschaft waren im Arsenale di Venezia anwesend, als der EPA-Präsident und Carlo Calenda, Italiens Minister für wirtschaftliche Entwicklung, die Zeremonie eröffneten.

Prof. Dr. Robert Huber