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Dienstag, 12.02.2019

Forschung

Erste Konferenz des DFG-Schwerpunktprogramms Microbone

Forschungsverbund Microbone (Foto: SPP 2084)

Fokus auf der Kolonisierung des Knochens durch Tumorzellen - Das Lübecker Institut für Pathologie ist mit zwei Projekten an dem Schwerpunktprogramm beteiligt

Die erste Microbone-Konferenz der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) fand vom 11. bis 12. Februar 2019 in Dresden statt. Ein vielfältiges Programm aus Vorträgen, Postern und Workshops mit etwa 70 Wissenschaftlern von Deutschlands hochkarätigen Institutionen auf dem Gebiet der Knochen- und Krebsforschung lud zur Diskussion und zum Ideenaustausch ein. Aus Lübeck und Borstel sind Wissenschaftler des Instituts für Pathologie an dem Schwerpunktprogramm beteiligt.

„Ein besseres Verständnis, wie Tumorzellen in den Knochen gelangen, stellt die Basis neuer Krebstherapien dar“, sagte der Sprecher des DFG-geförderten Schwerpunktprogramms, Prof. Lorenz Hofbauer, Bereichsleiter Endokrinologie, Diabetes und Knochenerkrankungen vom Universitätsklinikum Dresden Carl Gustav Carus, zurTagungseröffnung.

Im Microbone-Programm arbeiten Wissenschaftler aus ganz Deutschland eng zusammen, um Knochenmetastasen nach einer vorherigen Brust- oder Prostatakrebserkrankung zu verhindern, zu kontrollieren oder frühzeitig zu behandeln. Hofbauer zeigte beispielhaft auf, wie moderne Krebs- und Knochenforschung durch Interdisziplinarität, aktive Zusammenarbeit und Anwendung modernster Technologien zielführend gestaltet werden kann. Über 100 Wissenschaftler, Ärzte, Nachwuchswissenschaftler und technische Assistenten mit 23 Teilprojekten an 15 namhaften Institutionen, verteilt auf zehn Städte innerhalb Deutschlands, arbeiten an der gemeinsamen Aufgabe, individuelle Therapien zur Behandlung von Knochenmetastasen zu entwickeln.

Forschung für eine verbesserte Prävention und Therapie

Zu den Highlights des Tagungsprogramms zählte der Keynote-Vortrag von Prof. Peter Croucher vom Garvan Institute of Medical Research aus Sydney, Australien. Croucher legte den Schwerpunkt seines Vortrags auf die Bedeutung der Nachbarschaft, also der unmittelbaren Umgebung des Knochen- und Knochenmarks mit den Tumorzellen. Seiner Darstellung über die Bedeutung von Entzündungsprozessen und der Blutversorgung auf die Entstehung und das Fortschreiten des Myeloms folgte eine lebhafte Debatte.

An den Expertentischen Histo-Pathology, Breast and Prostate Cancer Models, Animal Models, Liquid Biopsy und Myeloma bone disease stellten die Wissenschaftler und Ärzte des Konsortiums umfassend ihre aktuellen Ergebnisse und Konzepte zu diesen Themen vor. Mit dem Pathologen und Wissenschaftler Prof. Sven Perner, einem renommierten Experten zur Histopathologischen Diagnose sowie zur molekularen Entstehung und Metastasierung des Prostatakarzinoms, sowie Prof. Klaus Pantel, einem Pionier und führenden Wissenschaftler zu zirkulierenden Tumorzellen, waren die führenden Köpfe zur Knochenmetastasierung vertreten.

Das Lübecker Institut für Pathologie ist  mit zwei Projekten am Schwerpunktprogram Microbone beteiligt. „Die genauen Mechanismen und die einzelnen Entwicklungsschritte der Knochen- und Tumorzellen auf dem Weg zur klinisch erkennbaren Knochenmetastase sind unzureichend erforscht, stellen aber eine Grundvoraussetzung für eine frühzeitige Diagnose sowie eine verbesserte Prävention und Therapie dar“, sagte Prof. Sven Perner.

Ziel ist es, die Entstehung von Knochenmetastasen besser zu verstehen. Im Speziellen erforscht die Gruppe unter Leitung von Prof. Perner die Rolle der TRIM-Proteine in der Kolonisierung des Knochens und der Modulation des Knochenmikromilieus während der Metastasierung des Prostatakarzinoms.

Weitere Informationen: DFG-Schwerpunktprogramm µBONE

Prof. Dr. Sven Perner