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Sonntag, 09.12.2018

Gleichstellung

Erfolgreich im dritten Professorinnenprogramm

Dr. Solveig Simowitsch (Foto: René Kube / Universität zu Lübeck)

Beantragung von Anschubfinanzierungen jetzt möglich

Das Professorinnenprogramm von Bund und Ländern verfolgt die Ziele, die Gleichstellung von Frauen und Männern in Hochschulen zu fördern, die Anzahl der Frauen in Spitzenfunktionen im Wissenschaftsbereich zu steigern und die Repräsentanz von Frauen auf allen Qualifikationsstufen nachhaltig zu verbessern. Jetzt hat die Universität zu Lübeck die Nachricht bekommen, dass sie zu den insgesamt 86 Hochschulen in Deutschland gehört, die ein unabhängiges Gremium mit ihrem Gleichstellungskonzept überzeugt haben. Dieses positive Ergebnis berechtigt die Uni Lübeck bis zu drei Anschubfinanzierungen für die Erstberufung von Frauen auf unbefristete W2- oder W3-Professuren im Professorinnenprogramm zu beantragen.

"Ich freue mich sehr, dass wir schon zum dritten Mal mit unserem Gleichstellungskonzept überzeugt haben", sagt Dr. Solveig Simowitsch, Leiterin des Dezernats Chancengleichheit und Familie. Auch schon bei den beiden vorigen Programmen erhielt die Uni Lübeck eine positive Nachricht.

Frauenanteil bei Professuren stärker angestiegen

Das Programm wurde im Jahr 2008 von Bund und Länder initiiert. 111 Hochschulen aus allen 16 Ländern haben sich an dieser ersten Auswahlrunde der aktuellen Phase beteiligt.

Die Hochschulen haben im Rahmen des Programms zahlreiche gleichstellungsfördernde Maßnahmen und Aktivitäten für die Zielgruppen des Programms – Professorinnen, Nachwuchswissenschaftlerinnen und Studentinnen in Fächern, in denen sie unterrepräsentiert sind – sowie zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Studium/Wissenschaft und Familie umgesetzt. Die Programmevaluation der zweiten Phase und die Gesamtevaluation zeigen, dass der Anteil von Frauen an den Professuren an deutschen Hochschulen während der Laufzeit insgesamt stärker angestiegen ist, als nach dem Trend der Vorjahre zu erwarten gewesen wäre.

"Das Professorinnenprogramm hat einen Professionalisierungsschub der Gleichstellungsarbeit an Hochschulen ausgelöst. Gleichwohl: Mit rund 24 Prozent ist der Frauenanteil an den Professuren alles andere als zufriedenstellend. Auch im europäischen Vergleich benötigen wir mehr Dynamik bei der Verbesserung der Gleichstellungsstrukturen an den Hochschulen. Die Veränderungen in diesem Bereich setzen einen Bewusstseins- und Kulturwandel voraus. Dieser Wandel geschieht durch einen langfristig angelegten Prozess, der viel Engagement und Kontinuität benötigt", erklärt die Vorsitzende der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK), Bundesministerin Anja Karliczek.

"Um eine strukturelle Veränderung in Richtung auf mehr Chancengerechtigkeit an den Hochschulen nachhaltig zu unterstützen, haben wir die Fördermittel für die dritte Phase des Professorinnenprogramms deutlich erhöht. Insgesamt werden 200 Millionen Euro zu Verfügung gestellt. Damit geben Bund und Länder den Hochschulen den Anstoß, mehr weibliche Vorbilder zu gewinnen, Gleichstellung neu zu denken, innovative Maßnahmen zu konzipieren und zu erproben sowie Bewährtes zu verstetigen", erläutert die stellvertretende GWK-Vorsitzende und Bremer Senatorin für Wissenschaft, Prof. Dr. Eva Quante-Brandt.