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Donnerstag, 04.11.1999

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Ecstasy-Prävention über das Internet

Neuartiges Angebot der Drogenberatung

Ein zielgruppengerechtes Angebot zur Drogenberatung über das Internet wird in einem fächerübergreifenden Gemeinschaftsprojekt an der Medizinischen Universität eingerichtet. Unter der Internet-Adresse www.xtc.mesh.de steht ab sofort eine breitgefächerte Angebotspalette von Internetdiensten für Ecstasy-("XTC"-)gefährdete Jugendliche bereit.

Konsumenten der sogenannten "Designerdrogen", speziell von Ecstasy, sind den klassischen jugendpsychiatrischen Beratungsangeboten zunehmend entfremdet. Gleichzeitig nutzt diese Klientel die neuen elektronischen Medien wie das Internet in starkem Maße und verbindet dies mit einem spezifischen Lebensgefühl. Diesen Zusammenhang versucht das Projekt "Neue Medien in der Kinder- und Jugendpsychiatrie" zu nutzen, um den Einstieg der Jugendlichen in die Drogenberatung zu erleichtern.

Das Projekt, das das Institut für Multimediale und Interaktive Systeme (IMIS) und die Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der MUL gemeinsam durchführen, wird auf einer Pressekonferenz am Montag, dem 8. November 1999, um 11 Uhr im Rektoratsbebäude der Medizinischen Universität (Haus 2, Sitzungszimmer im Erdgeschoss) vorgestellt und erläutert. Alle Journalistinnen und Journalisten sind dazu herzlich eingeladen.

Der Lübecker Ansatz der Ecstasy-Prävention im Internet ist grundlegend neu. Von allen anderen WWW-Angeboten zur Drogenberatung unterscheidet sich dieses Projekt durch seinen Anspruch, ein niedrigschwelliges, zielgruppengerechtes Angebot für XTC-abhängige und XTC-gefährdete Jugendliche zu schaffen. Auf Zielgruppenorientierung wurde insbesondere bei der WWW-Informations- und Seitengestaltung geachtet, die - in Zusammenarbeit mit der Muthesius-Hochschule in Kiel - von einem interdisziplinären Team (Psychotherapeut, Informationswissenschaftler, Informatik- und Designstudenten) entwickelt wurde.
Ein weiterer wichtiger Aspekt im Hinblick auf die Neuigkeit des Ansatzes ist der Aspekt der Vertraulichkeit. Die im Zusammenhang einer Beratung entstehenden personenbezogenen Daten bedürfen der besonderen Vertraulichkeit, die im Projekt eingehalten werden soll. Die technischen und rechtlichen Grundlagen für einen weiteren Ausbau der Vertraulichkeit zu Anonymität und Unbeobachtbarkeit im Internet sollen in Zusammenarbeit mit dem Landesbeauftragten für den Datenschutz des Landes Schleswig-Holstein geschaffen werden.

An der Pressekonferenz nehmen Prof. Dr. rer. nat. Michael Herczeg, Direktor des Instituts für Multimediale und Interaktive Systeme der MUL, Prof. Dr. med. Ulrich Knölker, Direktor der Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der MUL, und Andreas Speck von der Landesstelle gegen die Suchtgefahren für Schleswig-Holstein e.V. teil. Weitere Kooperatiosnpartner des Projekts "Neue Medien in der Kinder- und Jugendpsychiatrie" sind Prof. Dr. Hubertus von Amelunxen von der Muthesius-Hochschule Kiel und Dr. Helmut Bäumler, Landesbeauftragter für den Datenschutz des Landes Schleswig-Holstein.