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Montag, 29.11.2010

Forschung

Die Universität Lübeck erhält ein neues Graduiertenkolleg

Etablierung zusätzlicher Forschungsstrukuren und Stärkung des Exzellenzclusters »Entzündung an Grenzflächen«

An der Universität zu Lübeck wird ein Graduiertenkolleg zu Autoimmunkrankheiten eingerichtet. Dies beschloss am 26. November 2010 der Bewilligungsausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Sprecher des Graduiertenkollegs GRK 1727 „Modulation von Autoimmunität“ ist Prof. Dr. Detlef Zillikens, Direktor der Universitätsklinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie Lübeck.

Anliegen des Graduiertenkollegs ist es, Grundlagenforschung zur Autoimmunität mit gezielten klinischen Anwendungen zu verknüpfen. Autoimmunkrankheiten treten immer häufiger auf – doch trotz neuer Erkenntnisse zu ihrer Entstehung basiert die Therapie meist noch auf einer unspezifischen Unterdrückung des Immunsystems. Das erfolgreiche Umsetzen der Erkenntnisse in innovative therapeutische Strategien bleibt daher eine zentrale Herausforderung der klinisch relevanten Autoimmunitätsforschung.

Das Forschungsprogramm des neuen GRK befasst sich mit der Entwicklung von Strategien zur Behandlung etablierter Autoimmunerkrankungen, aber auch mit der Identifikation neuer therapeutischer Targets bei Autoimmunität. Dabei steht es ganz im Zeichen translationalen Denkens zwischen präklinischer Forschung und klinischer Entwicklung. Für das Graduiertenkolleg fließen in den nächsten viereinhalb Jahren insgesamt über drei Millionen Euro aus Mitteln der DFG nach Schleswig-Holstein.

Neben Projekten aus der Dermatologie sind in dem Kolleg Forschungsvorhaben aus der Immunologie, Mikrobiologie, Rheumatologie, Anatomie und Chemie vertreten. Prof. Dr. Zillikens freut sich über diese Förderung durch die DFG, weil hierdurch “wichtige neue Forschungsstrukturen an der Universität zu Lübeck etabliert werden. Außerdem stärkt diese Förderung das Schleswig-Holsteinische Exzellenzcluster 'Entzündung an Grenzfächen', das derzeit einen Fortsetzungsantrag vorbereitet“.

Graduiertenkollegs dienen der weiteren Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland. Sie bieten Doktorandinnen und Doktoranden die Chance, in einem strukturierten Forschungs- und Qualifizierungsprogramm auf hohem fachlichem Niveau zu promovieren.

Insgesamt richtet die DFG zehn neue Graduiertenkollegs ein, die mit einer Summe von zusammen knapp 30 Millionen Euro gefördert werden. Zu entscheiden war auf der zweiten Sitzung des Bewilligungsausschusses in diesem Jahr über besonders zahlreiche Förderanträge. Für die Einrichtung neuer Graduiertenkollegs lagen nach den vorangegangenen Begutachtungen 15 Anträge vor.

Die DFG finanziert zurzeit 215 Graduiertenkollegs, davon 54 Internationale Kollegs, in denen die Geförderten eng mit ausländischen Universitäten kooperieren.

Prof. Dr. Detlef Zillikens