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Donnerstag, 17.03.2016

Internationales

Deutsch-russisch-ukrainische Partnerschaft in der Mathematik

Trilaterale Partnerschaft: Die beteiligten Einrichtungen in Russland, der Ukraine und Deutschland

Volkswagenstiftung fördert Gemeinschaftsprojekt mit 250.000 Euro - Anwendungen von Differentialgleichungen, Signalverarbeitung und numerischen Verfahren für Medizin und Industrie

Mathematiker der Universität zu Lübeck kooperieren mit Kolleginnen und Kollegen aus Russland und der Ukraine in der Angewandten Mathematik. Für die trilaterale Partnerschaft hat die Volkswagenstiftung jetzt eine Förderung in Höhe von 250.000 Euro über zwei Jahre bewilligt. Hauptantragsteller in Deutschland ist Prof. Dr. Jürgen Prestin, der Direktor des Instituts für Mathematik der Universität zu Lübeck. Die Auftaktveranstaltung für das Projekt findet vom 24. – 27. Juni 2016 in Lübeck statt.

Die Projektbeteiligten wollen den wissenschaftlichen Fortschritt in zwei Teilbereichen der Angewandten Mathematik vorantreiben, nämlich in der sogenannten mathematischen Tomografie sowie bei inversen Problemen („Modeling, Analysis, and Approximation Theory toward Applications in Tomography and Inverse Problems“). Erkenntnisse in diesen Forschungsfeldern können künftig großen Einfluss auf Anwendungen etwa in der Medizin sowie in der Industrie haben. Die unterschiedlichen Expertisen der Projektpartner zum Beispiel im Bereich von Differentialgleichungen, deren mathematischen Analysen, der Signalverarbeitung und bei numerischen Verfahren werden sich dabei gewinnbringend ergänzen. Durch das Projekt möchten die Wissenschaftler ein Netzwerk auch weit über die Projektlaufzeit hinaus schaffen.

Die Projektpartner aus Deutschland sind neben den Lübecker Mathematikern die Arbeitsgruppen Angewandte Analysis an der Humboldt-Universität zu Berlin und Partielle Differentialgleichungen an der Technischen Universität Braunschweig. Die russischen Partner kommen aus Kaliningrad (Institute of Applied Informatics and Mathematical Geophysics, Immanuel Kant Baltic Federal University) und St. Petersburg (Department of Steklov, Mathematical Institute of Russian Academy of Sciences, Department of Applied Mathematics and Control Processes, St. Petersburg State University). Die Beteiligten aus der Ukraine sind von der Donetsk National University (zurzeit in Winnyzja), aus Charkiw (Department of Mathematical Physics and Computational Mathematics at Kharkiv National University) und Kiew (Institute of Hydromechanics of the National Academy of Sciences of Ukraine).

Die Volkswagenstiftung hat aktuell insgesamt 8,6 Millionen Euro für 39 Forschungsvorhaben von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Ukraine, Russland und Deutschland bewilligt. In einer Mitteilung der Stiftung dazu heißt es: „Die VolkswagenStiftung als nicht-staatliche Akteurin versteht sich als Brückenbauerin, die seit jeher Wissenschaftler(innen) ungeachtet geografischer Grenzen oder politisch-diplomatischer Konflikte zu Dialog und Zusammenarbeit motivieren will. Dadurch will sie auch in Krisenzeiten einen Beitrag zur Annäherung, Vertrauensbildung und Verständigung leisten und helfen, für gemeinsame Forschung wieder eine tragfähige und zukunftsweisende Basis zu etablieren.“

Prof. Dr. Jürgen Prestin