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Donnerstag, 27.08.2020

Studium

Besonders begabt: Geflüchteter Studierender erhält Stipendium

Momtaz Alkasir studiert Medizin und kann nun durch ein Stipendium sein Studium finanzieren (Foto: privat)

Momtaz Alkasir wird von der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert

Das Bewerbungs- und Auswahlverfahren für das Stipendium dauerte sieben Monate. In Gesprächen und bei einem Vortrag hat sich Momtaz Alkasir behauptet - kürzlich erhielt er nun die Nachricht, dass er von der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert wird.

„Das ist einfach toll!“, sagt der 24-Jährige. Schon die Nominierung von der Uni sei eine große Auszeichnung für ihn gewesen. „Durch das Stipendium brauche ich mir keine Sorgen ums Geld zu machen.“ Durch die Unterstützung von rund 1000 Euro kann er nun sein Studium finanzieren und müsse keine Mini-Jobs mehr annehmen. Im Gegenzug wird erwartet, dass er fleißig ist und gute Noten vorweist.

Momtaz Alkasir ist 2015 aus Syrien geflohen und besuchte das Propädeutikum der Universität zu Lübeck, bei dem geflüchtete Menschen auf ein Fachstudium sowohl sprachlich als auch kulturell vorbereitet werden. Neben einem weiterführenden Deutschkurs werden dabei Unterrichtseinheiten in Mathematik, Informatik, Biologie und Chemie angeboten. Inzwischen studiert Momtaz Alkasir im zweiten Fachsemester Humanmedizin an der Universität zu Lübeck und spricht fließend Deutsch. 

Herausragende Fähigkeiten

In der Regel erhalten lediglich 25 Prozent der bundesweit Vorgeschlagenen ein Stipendium. Daher ist die Freude bei Dr. Sabine Voigt, der zuständigen Dezernatsleitung, groß. „Es ist großartig, dass wir mit Momtaz nun auch einen Absolventen unseres Programms als Studienstiftler bei uns haben. Es ist für ihn eine wirklich tolle Auszeichnung, herzlichen Glückwunsch!“

2017 hat die Studienstiftung des deutschen Volkes erstmals ein eigenes Auswahlverfahren für Geflüchtete organisiert, um herausragend begabten, jungen Geflüchteten einen frühzeitigen Zugang zu Begabtenstipendien zu ermöglichen. Dieses Auswahlverfahren wird im Zusammenhang mit dem Integra-Programm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes durchgeführt. Es dürfen nur Kandidatinnen und Kandidaten vorgeschlagen werden, die an einem durch Integra geförderten Projekt, wie zum Beispiel dem Propädeutikum der Universität zu Lübeck, teilgenommen haben. Im Herbst 2019 hat die Universität zu Lübeck mit Momtaz Alkasir erstmals einen Kandidaten vorgeschlagen.

Das Propädeutikum startet immer zum Wintersemester. Interessierte können online informieren und sich bewerben.