Website
Aktuelles
Samstag, 02.03.2002

importierte Nachrichten

Behandlungskonzepte bei krankhaften Essstörungen

Dritte Lübecker Psychotherapietagung "Essstörungen und Komorbidität"

Krankhafte Essstörungen können sehr unterschiedliche Ausprägungen haben. Sie nehmen häufig einen chronischen Verlauf. Oft bestehen bei den betroffenen Frauen und Männern auch weitere psychische und körperliche Störungen ("Komorbidität"). Mit dem Thema "Essstörungen und Komorbidität" befasst sich die dritte Lübecker Psychotherapietagung am Sonnabend, dem 2. März 2002 (9 â€" 15.30 Uhr, Haus 34, "Altes Kesselhaus").

Das Symposium richtet sich an Ärzte, Psychologen, Sozialpädagogen, Krankenpflege, betroffene Patientinnen und Patienten und deren Angehörige. Es führt wesentliche Institutionen aus Schleswig-Holstein zusammen, die im Bereich von Essstörungen und Komorbidität tätig sind. Veranstalter sind Prof. Dr. med. Fritz Hohagen, Priv.-Doz. Dr. med. Ulrich Schweiger und Dr. phil. Dipl.-Psych. Valerija Sipos von der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Lübeck. 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind angemeldet. Interessierte Gäste sind willkommen (Tagungsgebühr 30 Euro).

Essstörungen treten nur teilweise als isolierte Erkrankungen auf. Psychische und körperliche Störungen, die mit ihnen verbunden sein können, sind Persönlichkeitsstörungen (z.B. Borderline-Persönlichkeitsstörung, Selbstunsichere Persönlichkeitsstörungen), Substanzmissbrauch, Angststörungen, Zwangsstörungen. Diese sogenannte Komorbidität hat wesentliche Konsequenzen für das Versorgungssystem. Die stationären Therapien müssen um zusätzliche Angebote erweitert werden, um den Bedürfnissen der komorbid Kranken entgegenzukommen. Komorbid kranke Patientinnen zeigen häufiger einen chronischen oder subchronischen Krankheitsverlauf und benötigen komplementäre Angebote wie spezialisierte Wohngemeinschaften, ambulante Gruppentherapien oder Selbsthilfegruppen. Es ist also ein Netzwerk von spezialisierten stationären und poststationären Konzepten erforderlich.

Themen der Tagung sind unter anderem "Gruppentherapie für Frauen mit Essstörungen in der ambulanten Praxis", "Erfahrungen mit Wohngruppen für Frauen mit Essstörungen", "Stabilisierungsarbeit in Wohngruppen für Frauen, die Psychotrauma erlebt haben", "Beratungskonzepte und Gruppenangebote" sowie "Selbsthilfegruppen". Über Erfahrungen mit einem erfolgreichen Konzept intensivtherapeutischer Wohngemeinschaften für Frauen mit Essstörungen berichtet der Münchener Psychologe Andreas Schnebel. Eine Podiumsdiskussion fasst die Ergebnisse der Tagung zusammen.