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Dienstag, 26.06.2001

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Bauübergabe in der Uniklinik für Psychiatrie

Denkmalgeschütztes Klinikgebäude für 2,6 Millionen Mark saniert

Nach anderthalbjähriger Bauzeit ist das denkmalgeschützte Haus 4 der Lübecker Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie vollständig saniert. Die Übergabe an Klinikchef Prof. Dr. med. Fritz Hohagen findet am Dienstag, dem 26. Juni 2001, um 11 Uhr statt.

Das in den Jahren 1909 - 1912 errichtete Gebäude der damaligen Heilanstalt Strecknitz gehört mit zur baulichen Keimzelle des heutigen Universitätsklinikums Lübeck. Die Sanierung des Hauses 4 ist die vorletzte Maßnahme der insgesamt 8,5 Millionen Mark teuren Gesamtsanierung des baulichen "Altbereichs". Sie wird vom Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH, vorm. Landesbauamt), Zweigniederlasssung Lübeck, durchgeführt.

Für die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie wird damit der vorletzte Bauabschnitt für die Modernisierung ihrer Stationen abgeschlossen. Insgesamt wurden 1016m2 Fläche umgebaut und Finanzmittel in Höhe von 2,6 Millionen Mark eingesetzt, die jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land getragen wurden.

In dem Haus finden eine Psychotherapie-Station, eine schlafmedizinische Station mit 4 Schlafableitungsräumen und ein Versuchslabor zur Untersuchung emotionaler Prozesse Platz. Das gesamte Obergeschoss wurde für das Institut für Medizinische Biometrie und Statistik hergerichtet.

Die Behandlung von Menschen mit emotionaler Unausgeglichenheit und Selbstverletzungsneigung - der sogenannten Borderline-Störung - ist einer der Behandlungsschwerpunkte der Klinik. Durch den Umbau können den Patienten jetzt Zweibettzimmer mit Dusche und WC zur Verfügung gestellt werden. Für die Behandlung dieser Patienten stand bislang das einzige noch nicht modernisierte Haus 7 der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie zur Verfügung, welches dringend sanierungsbedürftig ist.

Die schlafmedizinische Station der Klinik widmet sich der Diagnostik und Therapie von chronischen Schlafstörungen, die keine organische oder psychiatrische Ursache haben. Insbesondere werden hier biologische und psychophysiologische Veränderungen infolge der Störung näher erforscht. Die neuen Räume für die Schlafmessungen bieten den Standard, der heutzutage von einem modernen Schlaflabor gefordert wird.

Im Emotionslabor werden die Zusammenhänge von emotionalen Prozessen und psychophysiologischen Veränderungen erforscht. Hierdurch sollen Grundlagen für neue Behandlungsansätze bei affektiven Störungen geschaffen werden.

Insgesamt spiegelt das neu und von der GMSH architektonisch ausgesprochen geschmackvoll gestaltete Haus 4 deutlich das Profil der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Die Klinik ist bemüht, dem psychiatrischen Patienten in seiner biologischen, psychischen und sozialen Gebundenheit gerecht zu werden und durch neue Forschungsansätze besser helfen zu können. Die Neugestaltung des Hauses 4 für die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie steht zugleich im Einklang mit der langen Lübecker Tradition, psychiatrische Störungen wohnortnah zu behandeln. Der Umbau des Hauses soll die konsequente Umsetzung dieses Gedankens weiter ermöglichen.